Christoph Schwarz Nr. 5: Der Schatz der Nibelungen (Teil 1)

Christoph Schwarz Nr. 5: Der Schatz der Nibelungen (Teil 1)


Unweit von Worms werden bei Bauarbeiten Goldmünzen aus der Zeit der Burgunden gefunden. Die herbeigerufenen  Historiker und Archäologen sind sich sicher, dass diese Münzen zum sagenumwobenen und verfluchten Nibelungenschatz gehören. Als kurz darauf einer der Bauarbeiter stirbt, glaubt man noch an einen Unfall. Doch die unheimliche Serie von Todesfällen bricht nicht ab. Jeder der eine der Münzen berührt, stirbt auf grauenvolle Weise. Zusammen mit meiner Freundin Nadine Weyer, die einen Zeitungsbericht schreiben soll, mache ich mich auf den Weg zum Fundort und wir entdecken dabei ein schreckliches Geheimnis ...


von Gunter Arentzen, erschienen im Oktober 2005, Titelbild: Nikolai Lutohin

Rezension von Tom:


Kurzbeschreibung:
Die beiden Bauarbeiter Hans Köster und Josef Bremmer finden bei ihrer Tätigkeit eine Goldmünze in der Erde. Sie rufen einen alten Bekannten an, der seine Tochter vorbei schickt. Diese ist niemand anderes als die Historikerin Carmen Aiello. Carmen findet noch mehr solcher Münzen und vermutet, das sich dort ein Schatz befindet, womöglich sogar der Nibelungenschatz, vermutet sie. Viele Historiker reisen an um die Fundstelle zu untersuchen, so auch Nadine Weyer und im Schlepptau Chris Schwarz. Der ist nicht sehr begeistert davon, das sich Nadine und Carmen treffen, da Chris ja vor kurzem eine Affäre mit Carmen hatte. Die beiden Frauen fangen an um die Gunst Chris' zu buhlen. Doch Chris findet eine Höhle in die er einsteigt und entdeckt so den Schatz. Doch der Schatz scheint niemanden Glück zu bringen. Chris bekommt einen Stein auf den Kopf und landet im Krankenhaus. Doch das ist noch das mindeste Übel, das der Schatz hervorbringt. Eine mysteriöse Reihe von Todesfällen beginnt. Der Bauarbeiter Josef Bremmer hat eine Münze mitgehen lassen und wird auf der Arbeit von einem herunterfallenden Arbeitsgerät erschlagen. Sein Chef, Max Lehmann stirbt, nachdem er die Münze an sich genommen hat, an einem Herzinfarkt. Danach wandert die Münze in den Besitz des Sanitäters Mick Brehm, der die Münze seiner Freundin zu wirft. Diese stürzt beim fangen über die Balkonbrüstung und stirbt ebenfalls. Die Münze geht an den Bauarbeiter Hans Köster weiter, der sie Francesco Aiello übergibt. Kurz darauf stirbt Köster an einem Gehirnschlag und Aiello bricht im Krankenhaus zusammen. Kurz nach einem Interview stirbt der den Schatz untersuchende Wissenschaftler Sven Lindstroem. Die Todesfälle im Zusammenhang mit dem Schatz kann Chris Schwarz nicht mehr als reinen Zufall ansehen. Der Fluch der auf dem Schatz liegt, scheint wirklich zu existieren. Kurz darauf hat Carmen Aiello eine höchst merkwürdige Begegnung. Der Fluch steht vor ihr. Ein Geist der sich selbst Hagen von Tronje nennt. Er greift Carmen an und stürzt sie vom Dach..
-Ende des ersten Teils-


Meinung:
WAHNSINN, mit einem Wort WAHNSINN. Dieser Roman bietet eine ungeheure Spannung, wie ich sie selten erlebt hab. Dabei hat der Autor es sogar geschafft, das ich gleich alle beiden Teile mit einem Zug, ohne Unterbrechung an nur einem Nachmittag durchgelesen hab (ok, ich war ab und an mal auf dem Klo). Der Roman beginnt in der Zeit der Burgunden, so das man schon mal einen kleinen Einstieg in die Geschichte des Schatzes bekommt. Ich bin ja jetzt kein Experte, was die Nibelungensage betrifft. Ich kenn auch nur das Grundgerüst dieser Sage, wie wohl die meisten, aber ich bin mir sicher, das der Gunter Arentz da ganz große Recherchen geführt hat. Er erzählt dem Leser viele Details aus dem Nibelungen-Lied, so das man sich gut in die Geschichte reindenken kann. Der Fluch ansich ist auch mächtig spannend, weil man immer drauf gespannt ist, wen es wohl als nächsten erwischt. Und das es am Ende sogar Carmen trifft, war schon schockierend. Leid tat mir ja der arme Chris. Diesmal steht er genau zwischen den Fronten, aus denen er sich so leicht wohl nicht herauswinden kann. Nein, diesmal gehts nicht um finstere Mächte und Dämonen, sondern um zwei gefährlichere "Biester". Carmen und Nadine. Wie die beiden sich da anfangs angiften ist schon herrlich. Und beide versuchen sich gegeneinander auszuspielen. Wer das Rennen machen wird, das wird wohl im 2. Teil verraten. Oder auch nicht ;)  Jedenfalls kann ich hier nicht anders und muß die vollen 6 ... ähm 5 Kreuze vergeben.


5 von 5 möglichen Kreuzen:
5 Kreuze


Kommentare zum Cover:

Die Szene kommt zwar nicht im Roman vor, gefällt mir aber trotzdem. 4 Kreuze.


Coverbewertung:
4 Kreuze
Rezension von Ulrich Surendorf/Chapman:


Kurzbeschreibung:
Auf einem Acker in der Nähe von Worms finden zwei Bauarbeiter, die einen Graben ausheben mehrere Dutzend Goldmünzen. Einer der beiden ist mit dem Vater von Carmen Aiello befreundet und deshalb begutachtet die Archäologin den Fund, den sie auf das vierte Jahrhundert nach Christus datiert. Sofort wird eine archäologische Maschinerie in Gang gesetzt, in deren Sog auch Nadine Weyer, die Freundin Christoph Schwarz', gerät, als sie für eine Zeitung einen Bericht über die Ausgrabungen schreiben soll. Da Chris gerade einen lukrativen Auftrag ausgeführt hat, bei dem er einen falschen Geistermönch entlarven konnte, begleitet er seine Freundin, ohne zu ahnen, dass er damit genau zwischen die Fronten der beiden Frauen gerät, die ihn lieben (s. Band 3 ‚Das Richtschwert des Henkers'). Zufällig entdeckt Chris eine Höhle, in deren Eingang das Wort FAFNIR eingeritzt ist und die somit, wie auch das Alter der gefundenen Münzen, auf den sagenumwobenen Schatz der Nibelungen hindeutet. Mit einem Trick schafft es Nadine, dass sie, Chris und Carmen die Höhle selbst und ungestört erforschen können. In dieser Höhle entdeckt Chris den Schatz und wird von Visionen heimgesucht, in denen er gegen Skelette kämpfen muss und schließlich in einen tiefen Schacht fällt. Nadine und Carmen finden den bewusstlosen Chris und melden den Schatz den Behörden. Christoph Schwarz kommt mit einer Gehirnerschütterung - nach der er sich nicht mehr daran erinnern kann, dass neben dem Schatz auch noch die sagenumwobene Tarnkappe lag - ins Krankenhaus, wo er erfährt, dass eine der Münzen von einem der Bauarbeiter entwendet wurde und seither durch die Hände von vier Menschen gegangen ist, die alle durch merkwürdige Umstände zu Tode gekommen ist. Sofort wird der Ruf nach einem Fluch laut, der über dem Schatz liegen soll. Chris selbst glaubt nicht an diesen Fluch, ganz im Gegensatz zu Francesco Aiello, dem Vater Carmens, der vor Aufregung einen Schwächeanfall hat. Nach einer Pressekonferenz wird auch Dr. Sven Lindstroem, ein Wissenschaftler, der sich mit dem Schatz befasst hat, tot aufgefunden. Was wie ein Unglücksfall aussieht war in Wirklichkeit die Tat eines Unsichtbaren, der sich als Hagen von Tronje zu erkennen gegeben hat. Dieser Unsichtbare ist es auch, der Carmen Aiello bedroht. Die kann aufgrund ihrer medialen Begabung immerhin einen Schatten des Unsichtbaren erkennen. Doch auch das nützt ihr nicht viel, denn der Mörder stößt sie von der Dachterrasse des Museums in Worms…


Meinung:
Mit diesem ersten Teil des Zweiteilers bietet Gunter Arentzen gewohnt guten Lesespaß, der eine alte deutsche Sage (Liet) mit einem spannenden Plot mischt. Christoph Schwarz läuft dabei eigentlich dem Fall nur hinterher ohne selbst einzugreifen, da er selbst zuerst auch gar keinen Fall sieht. Dass er dabei die Existenz der Tarnkappe, die in diesem Fall ein Umhang ist, vergessen hat, finde ich allerdings trotz seiner Kopfwunde etwas seltsam. Dass dieses Wissen wichtig gewesen wäre, erfährt der Leser ziemlich zum Schluss des Romans und ich lehne mich jetzt mal aus dem Fenster und behaupte einfach, der Mörder ist ein normaler Mensch. :-) Sehr gut gefallen hat mir die Vergangenheitsszene und die Auflockerung des Romans durch den Fall mit dem unheimlichen Mönch, der auch noch etwas Geld in Schwarzens Kasse gebracht hat. Dann beginnt eine Art "Zehn kleine Negerlein", da jeder, der die altertümliche Münze in seinem Besitz hatte, stirbt. Der größte Schock erwartet den Leser allerdings zum Schluss, als Carmen Aiello vom Dach gestürzt wird. Hätte sie sich noch irgendwo festklammern können, wäre das wohl ein echter Cliffhanger gewesen… :-) Aber vielleicht ist damit das Duell zwischen Nadine und Carmen ja entschieden. Was neben der Identität des Mörders noch mit in den zweiten Teil genommen wird, ist das Rätsel der unheimlichen Vision, die Christoph in der Schatzhöhle hatte.


Besonderheiten:
Erster Auftritt von Francesco Aiello, Carmens Vater.
Erster Zweiteiler der Serie.


4 von 5 möglichen Kreuzen:
4 Kreuze


Kommentare zum Cover:
Abgesehen von dem Schatz hat dieses Cover nicht viel mit dem Roman zu tun. Aber es gefällt mir recht gut.


Coverbewertung:
3 Kreuze
Rezension von Alex Matysik:


Kurzbeschreibung:
Während der Aushebung eines Grabens finden zwei Bauarbeiter mehrere Goldmünzen. Ein äußerst brisante Fund, denn die Münzen scheinen aus dem sagenhaften Schatz der Nibelungen Sage zu stammen. Zudem scheint auf den Münzen ein Fluch zu legen, denn nach und nach sterben Menschen, die in unmittelbaren Kontakt mit den Münzen geraten. Chris Schwarz wird zusammen mit seiner Freundin Nadine Weyer zum Fundort gerufen. Dort treffen sie auf Carmen Aiello, die durch ihren Vater auf die Entdeckung aufmerksam gemacht worden ist. Zwischen den beiden Frauen entbrennt sogleich eine Rivalität um die Gunst des Detektiven, der ja mit Carmen schon sehr intim war (siehe CS 3). Die drei entdecken einige Meter vom Fundort der Münzen entfernt eine Höhle, die mit dem Wort Fafnir gekennzeichnet ist. Schwarz begibt sich in die Höhle und entdeckt neben einigen Skeletten tatsächlich einen Schatz. Handelt es wirklich um den Schatz aus dem Nibelungen Lied? Schwarz findet außerdem einen Mantel, der seinen Träger unsichtbar erscheinen lässt. Doch da wird Schwarz von den Skeletten angegriffen. Dieser endet genau so schnell wie er begonnen hat und Schwarz hat das Gefühl in ein schwarzes, bodenloses Loch zu fallen. Er verliert das Bewusstsein und erwacht im Krankenhaus. Durch den Schatzfund ist ein riesiger Medienhype entstanden. Alle möglichen Vertreter sind scharf auf ein Interview mit Chris Schwarz, Nadine Weyer und Carmen Aiello. Im Mittelpunkt des Interesses steht dabei der Fluch, der mittlerweile fünf Opfer gefordert zu haben scheint. Die drei Finder sowie die Wissenschaft bezweifeln dies jedoch. Im Anschluss an eine Pressekonferenz wird Dr. Lindstroem, ein Archäologe das fünfte Opfer. Im Bad steht er plötzlich einem Unsichtbaren, der sich Hagen von Tronje nennt, gegenüber, der ihm das Genick bricht und ihm eine Goldmünze in die Hand legt. Der Tote wird von dem Reporter Hanke Dieg gefunden, der sogleich die Münze an sich nimmt und verschwindet. Entsetzt über den Tod des Kollegen sucht Carmen Aiello eine ruhige Minute auf dem Dach des Museums, in dem Lindstroem getötet wurde. Als sie am Dachrand steht, hört sie die Stimme des Unsichtbaren, der sie packt und über die Brüstung hebt
- Ende Teil 1 -


Meinung:
Das wird mir langsam echt unheimlich;): Wieder ein sehr gut geschriebener und unterhaltsamer Roman. Die Vergangenheitspassage, die ich in der Beschreibung weggelassen habe, bietet eine gute Einführung in die Thematik. Der Part mit Chris Schwarz im Kloster, hat zwar mit der eigentlichen Handlung nichts zu tun, verdeutlicht jedoch noch einmal, dass der Detektiv des Übersinnlichen nicht immer mit Geistern und Dämonen zu tun hat. Der Rest der Story hat es dann wirklich in sich. Nach und nach sterben Menschen, die unmittelbaren Kontakt zu den Münzen hatten. Was mir eigentlich noch nicht ganz klar geworden ist. Hat der Unsichtbare nur mit dem Tod des Wissenschaftlers zu tun oder hat er auch schon vorher seine Hände im Spiel? Oder war es der Fluch des Schatzes selber, der die Bauarbeiter, den Chef und das Mädchen getötet hat? Ich erhoffe mir Aufklärung in Teil 2. Gelungen finde ich auch die Tatsache, dass Schwarz diesmal zum einen überhaupt nicht richtig eingreifen kann und zum anderen auch erhebliche Zweifel am Fluch selber hat. Lässt den Charakter durchaus realistischer erscheinen. Sein eigentlicher Kampf in diesem Roman findet denn schließlich auch an einer ganz anderen Front statt. Nadine Weyer oder Carmen Aiello, dieser Frage steht im Raum und gilt es zu beantworten. Auch wenn sich das mit Sturz von Carmen schnell zu klären scheint. Für Spannung ist gesorgt.


4 von 5 möglichen Kreuzen:
4 Kreuze


Kommentare zum Cover:

Ich kann nun wirklich nicht behaupten ein Fan von Luthohins Bildern zu sein. Dieses bildet, obwohl keine unmittelbarer Zusammenhang zum Roman besteht, eine Ausnahme.


Coverbewertung:
3 Kreuze

Zusatzhinweise zu dem Titelbild kommen von Michael Schick:
Das Titelbild des Christoph Schwarz Romans wurde zuvor auch schon auf dem Grusel-Schocker Nr. 12 verwendet:

Grusel-Schocker Nr. 12: Der Schatz des Verfluchten


Und auch auf dem Vampir-Horror-Roman Nr. 185 war es abgebildet:

Vampir-Horror-Roman Nr. 185: Die Schatzsucher