Christoph Schwarz Nr. 14: Geisterjagd in Trier

Christoph Schwarz Nr. 14: Geisterjagd in Trier


Während einer Veranstaltung im noch nicht eröffneten Museum der Trierer Viehmarkttherme kommt es zu seltsamen Phänomenen. Die Sonne geht mitten in der Nacht über dem Gebäude auf, eine römische Patrouille erscheint aus dem Nichts. Chris und Carmen begreifen, dass sie es hier mit einer Verschiebung der Zeit zu tun haben. Für einen Moment verschwimmen die Grenzen zwischen Gegenwart und dem Jahr 80 nach Christus. Beide versuchen, dem Phänomen auf den Grund zu gehen. Doch noch ehe sie die Ursache ergründen können, kommt es zu einem weiteren Phänomen – Nebel zieht inmitten des Gebäudes auf und verschlingt Chris. Wurde er erneut Opfer einer fehlgeschlagenen Druiden-Magie? Oder sind andere Kräfte im Spiel? Die Wahrheit ist schlimmer als er es sich auszumalen vermag ...


von G. Arentzen, erschienen im  Juli 2006, Titelbild: Uwe Köhl

Rezension von Tom:


Kurzbeschreibung:
Chris verschlägt es wieder unfreiwillig ins 2. Jahrhundert vor Christi, ins selbe Dorf, in das er schon in CS 2 gereist ist. Er trifft wieder auf den Druiden Erwinirix, Jennifer und seinen Sohn Christerix, den er damals mit Jennifer gezeugt hat. Außerdem begegnet er wieder der Dunkelelfe Carey, von der er verführt wird. Dadurch wird er ein Teil von ihr und dieser Welt. Die Fomore-Anhänger und Goblins sind in diese Welt vorgedrungen um sich an Chris zu rächen, indem sie seinen Sohn Christerix entführen und opfern wollen. Von Carey erhält Chris eine dunkle Gabe seines Amuletts mit denen er seine Feinde vernichten kann. Doch da die Fomore-Anhänger Menschen sind, zögert Chris diese dunkle Macht einzusetzen. Viel zu spät merkt er, das er nur ein Spielball zweier Mächte ist...


Meinung:
Obwohl mir diese Keltenromane sehr zusagen, war dieser hier nicht wirklich mein Fall. Es dauerte viel zu lange bis mal was Interessantes geschieht und bis weit in die zweite Hälfte des Romans ist dieser ziemlich kompliziert, wie ich finde. Den Anfang mit dem römischen Soldaten hab ich mal in der Zusammenfassung weggelassen, da ich das für uninteressant halte und außerdem bis jetzt noch nicht wirklich registriert habe, was das mit dem Rest der Geschichte und der keltischen Zeit zu tun hat. Das einzig wahre interessante in diesem Roman war Carey. Sie vereinigte sich mit Chris, der so praktisch von ihr Abhängig wird. Das Ende ist wieder einmal sehr überraschend und zeigt auf, das Chris nicht immer die richtigen Entscheidungen treffen kann. Mit dieser dunklen Macht, die Chris durch sein Amulett beschwören kann, hat ihn Carey eine gefährliche Waffe gegeben. Auch wenn er ihr sagte, er wird diese Macht nie wieder nutzen, kann man sich sicher sein, das dies sicher nicht wirklich passieren wird. In höchster Not wird er sicher eines Tages wieder dazu greifen und das wird dann sein Band zu Carey noch mehr festigen. Wie ich finde, eine sehr interessante Konstellation. Auf der einen Seite die gute Macht von Awn, auf der anderen Seite die dunkle von Carey. Wird er der dunklen widerstehen können? Man darf gespannt sein. Auch seinen Sohn lernt Chris hier zum ersten mal kennen, auch wenn man schon im Band 11 davon erfahren hat. Nichts desto trotz gefiel mir dieser Roman diesmal nicht wirklich. Aber ich finde, das muß auch mal sein. Kann ja nicht jeder Roman ein Spitzenroman sein. Und außerdem, lieber Gunter, ist da nur meine Meinung. Ich bin mir sicher, andere bewerten wieder komplett anders.


Besonderheiten:
Chris vereinigt sich mit Carey und wird ein Teil von ihr.
Chris erhält von Carey eine dunkle Macht des Amuletts.
Chris erhält von Awn die Gabe, jederzeit einen Blick auf das keltische Dorf zu werfen.
1. Auftritt von Christerix, Chris' Sohn.


2 von 5 möglichen Kreuzen:
2 Kreuze


Kommentare zum Cover:

Nettes Cover. Mehr aber auch nicht. Obwohl es gut zum Anfang des Romans passt.


Coverbewertung:
2 Kreuze
Rezension von Ulrich Surendorf/Chapman:


Kurzbeschreibung:
Während der internen Eröffnungsfeier des Museums der Viehmarkttherme in Trier, zu der Carmen Aiello als ehemalige Mitarbeiterin eingeladen ist, erscheinen wie Projektionen wirkende Römer im Saal. Christoph Schwarz denkt sofort an ein Zeitparadoxon und dann erscheint auch schon wieder ein magischer Nebel, der den Detektiv erneut ins 2. Jahrhundert vor Christus schleudert, in das Keltendorf bei Kirn, genau vier Jahre nach seinem letzten Besuch (s. Band 2 ‚Das Keltengrab von Kirn'). Hier haben sich in der Zwischenzeit zwei Gruppen gebildet: eine unter der Führung von Jennifer, der Mutter von Chris' Sohn Christerix, die daran glauben, dass Christoph Schwarz ein Sohn der Göttin ist und wieder zu ihnen zurück kehrt, und eine Gruppe, die dem Häuptling des Dorfes nahe steht und Chris für einen Scharlatan hält. Dank seiner Stockkampfkenntnisse und der Tatsache, dass seine Wunden durch die Magie der Léan (s. Band 11 ‚Das Stille Volk') in sekundenschnelle heilen, überzeugt er aber auch die zweite Gruppe von seiner ‚Göttlichkeit' und eint damit den Stamm. Das ist auch nötig, denn es droht eine nicht zu unterschätzende Gefahr: die Fomore-Anhänger haben ihre Niederlage noch nicht verkraftet (s. Band 11 ‚Das Stille Volk') und herausgefunden, dass Chris einen Sohn hat. Den wollen sie nun entführen und damit das Menschenopfer abhalten, um die Fomore aus der Verbannung zu befreien. Im Gefolge des Dämonenkultes befinden sich auch wieder Goblins, die Chris und Erwinirix, den Druiden aus dem 20. Jahrhundert, angreifen. Gegen die Überzahl der Monster sind die beiden machtlos, bis sich Carey, die Dunkelelfe einschaltet und die Goblins vernichtet. Denn diesmal ist Carey nicht erschienen, um Chris zu töten, da sie durch das Eingreifen der Göttin Morrigan erkannt hat, dass ein lebender Christoph Schwarz mehr wert ist. Careys Preis für das Vernichten der Goblins ist eine Liebesnacht mit Chris. Zwar verfällt er ihr nicht mehr so wie im Feenreich, doch die Verbindung zwischen ihm und der Dunkelelfe wird dadurch noch etwas intensiver. Als dann die Fomore-Anhänger mit ihren Goblins und weiten Monstern das Dorf angreifen wollen, um die Herausgabe von Christerix zu erzwingen, teilt Carey Christoph mit, dass Awn ihn nicht unterstützen wird und öffnet eine dunkle Seite von seinem Amulett, mit der das Kreuz zu einer ultimativen Waffe wird: alleine durch das Rufen des Wortes ‚dispercutio' kann Christoph alle Gegner auf einen Schlag vernichten. Obwohl sich alles in ihm dagegen sträubt und er bis zum letzten Moment wartet, gerät er schließlich so in Bedrängnis, dass er das magische Wort ruft und damit das - langsame und qualvolle - Sterben der Monster und Menschen auslöst. Die Dunkelelfe spielt nun mit offenen Karten und teilt Chris triumphierend mit, dass die gesamte Zeitreise ein abgekartetes Spiel zwischen ihr und der Fee Awn war; eine Wette, bei der es darum zu prüfen, ob sich der Detektiv im Augenblick der höchsten Not der guten oder der bösen Seite zuwenden würde. Durch das Benutzen der dunklen Macht hat er nun eine Saat in sich gelegt, die ihn immer mehr auf die Seite Careys ziehen wird. Nach dieser Erklärung verschwindet die Dunkelelfe und Awn erscheint. Chris ist verständlicherweise ziemlich verärgert über das Vorgehen der beiden mystischen Wesen. Awn macht ihm klar, dass es seine eigene Entscheidung war, Carey zu glauben und nicht Awn um Hilfe zu bitten, dass sie aber auch gleichzeitig stolz darauf ist, wie lange er der dunklen Macht widerstanden hat und bringt ihn schließlich auch wieder in seine Zeit zurück, und zwar so, dass in der Gegenwart keine Zeit verstrichen ist. Außerdem hat sie ihm erneut ein kleines Geschenk gemacht: durch eine Handbewegung kann Chris nun in Fensterscheiben einen Blick auf das Leben und den Werdegang von Jennifer und Christerix werfen.


Meinung:
Mit diesem Band liegt erneut ein Roman um die Keltenmagie vor, der nun die Geschehnisse aus Band 2 und 11 miteinander verknüpft. Um ehrlich zu sein, weiß ich gar nicht ganz genau, was ich davon halten soll. Denn die Verbindung der Zeitreise mit der Dimensionsreise behagt mir nicht ganz. Auch wenn natürlich nur so das Auftauchen der Feen und Goblins plausibel gemacht werden kann. Der Roman selbst hat mir gut gefallen, weil er die richtige Mischung aus Action und Informationen enthält, auch wenn der Gruselfaktor in diesem Fall nicht ganz so hoch ist. Dafür habe ich einen ganz schönen Schreck bekommen, als es so aussah, als habe Carey den Druiden Erwinirix einfach so im Vorbeigehen getötet. Tja, und dann folgt natürlich der in Keltenkreisen unausweichliche Sex, einmal mit Carey und einmal mit Jennifer. Die kann einen schon wirklich leid tun mit ihrer tief empfundenen Liebe für Chris, die dieser überhaupt nicht erwidert. Ihn kann man natürlich auch verstehen, obwohl ich gedacht hatte, dass sein Sohn etwas mehr Vatergefühle in im weckt, gerade wegen der Ähnlichkeit mit sich selbst, die er entdeckt hat. Dass gerade Awn so ein Spiel mit Christoph Schwarz treibt, hätte ich nicht gedacht, aber so ganz geheuer war mir die Fee noch nie... Carey hingegen finde ich richtig toll und hoffe, dass sie uns noch lange erhalten bleibt. Bleibt mir nur noch, auf die Geschichte mit den Römern einzugehen, da ja einer auf dem Titelbild zu sehen ist und der Roman wohl auch erst "Ein Römer in Trier" heißen sollte, wenn man der Fußnote in Band 15 ‚Horror-Urlaub' glauben will... ;o) Laut der ersten Erklärung Careys haben sich die Nachfahren von Chris bis ins erste Jahrhundert nach Christus fortgepflanzt, wobei immer die Legende weitergegeben wurde, dass sie von einem Göttersohn abstammen. Mit Magie wurde immer wieder versucht, diesen Göttersohn zu beschwören, damit er ihnen im Kampf gegen die Römer beistehen kann. Einer dieser Nachfahren war so weit, dass er ein Zeitfenster öffnen konnte, wurde aber getötet und die Magie später eher zufällig aktiviert. Das war der Zeitpunkt, als die Römer in Trier auftauchten und die Nebelwand Chris verschlungen hat. Laut Carey hätten Chris die Zeitströme zerrissen und sie hat ihn gerettet, in dem sie ihn in die Zeit von Jennifer gezogen hat. Diese Geschichte sowie der gescheiterte Versuch Careys, Christoph in die Gegenwart zurückzubringen, haben sich dann am Ende als Lügen herausgestellt, mit denen die Dunkelelfe Chris auf ihre Seite bringen wollte. Klingt kompliziert? Ist es vielleicht auch, aber es hat auf jeden Fall seinen Zweck erfüllt, denn Chris hat der Dunkelelfe mehr vertraut als der Fee.


Besonderheiten:
Zweiter Auftritt der Dunkelelfe Carey.
Dritter Auftritt der Fee Awn.
Erster Auftritt von Chris' Sohn Christerix.
Zweiter Auftritt Erwin "Erwinirix" Wahlberg.


4 von 5 möglichen Kreuzen:
4 Kreuze


Kommentare zum Cover:

Das Bild zeigt einen der verirrten Römer. Gefällt mir ganz gut.


Coverbewertung:
3 Kreuze