Christoph Schwarz Nr. 17: Der Soldat aus der Vergangenheit

Christoph Schwarz Nr. 17: Der Soldat aus der Vergangenheit


Panik am Völkerschlachtdenkmal in Leipzig. Aus dem Nichts heraus taucht eine Wolke auf, in der seltsame Kreaturen zu hausen scheinen. Ein Soldat in der Kleidung der preußischen Armee torkelt daraus hervor, bricht aber nach wenigen Schritten zusammen. Schüsse fallen, eine Besucherin des Denkmals wird tödlich getroffen. Was hat es mit diesen Geschehnissen auf sich? Und warum fragt der Soldat ausgerechnet nach Christoph Schwarz? Die Wahrheit ist bizarrer, als vermutet und das Grauen, welches Leipzig heimsucht ist im wahrsten Sinne des Wortes "nicht von dieser Welt".


von G. Arentzen, erschienen im Oktober 2006, Titelbild: Uwe Köhl

Rezension von Tom:


Kurzbeschreibung:
Merkwürdiges geschieht am Leipziger Kriegerdenkmal. Eine Wolke erscheint, aus der Schüsse erschallen. Eine Frau wird tödlich getroffen und ein Mann erscheint, der ständig nur nach Christoph Schwarz verlangt. Chris und Carmen fahren nach Leipzig um diesen Mann, Behrens, zu treffen. Wie sich herausstellt kommt er aus einer Parallelwelt und weiß nicht, das er sich in einer anderen Welt befindet. Er ist ein Freund des Chris Schwarz aus der anderen Welt. Nachdem Chris und Carmen eine Flugechse jagen und töten versucht Behrens mittels einer Zeitmaschine wieder in seine Welt zurückzukehren. Doch etwas läuft schief und im Krankenhaus verschieben sich die Welten und Zeiten. Es tauchen Monster auf und richten ein regelrechtes Massaker an. Chris und Carey, die ihm zu Hilfe eilt, versuchen die Monster zu vernichten. Doch so einfach ist das nicht, da die Magie seines keltischen Kreuzes, als auch Careys Magie hier nicht funktioniert. Mitten im Kampf gerät Chris in eine Wolke und verschwindet darin. Als er wieder zu sich kommt, befindet er sich in einem Land vor unserer Zeit...


Meinung:
... oder auch nicht. Und genau da ist das Problem dieses Romans. Im Grunde mag ich es ja, wenn Chris mal in die keltische Zeit oder in eine Parallelwelt reist. Aber NUR dann, wenn das geschieht. Er reist dorthin und hat ein spannendes Abenteuer. Aber ein kompletter Roman, der sich nur um Zeitreisen und Parallelwelten dreht, ist absolut nicht mein Fall. Nicht nur, das es zwei dieser Versionen gibt, nein, der Autor vermischt es auch noch komplett ineinander. So erzählt er uns in längeren Gesprächen, das es verschiedenste Zeitreisen innerhalb von Parallelwelten gibt und verschiedene Parallelwelten innerhalb verschiedener Zeiten gibt... Es ist ewig verwirrend. Mehr als die Hälfte des Romans sagte mir komplett gar nicht zu. Erst als Chris dann sich dieser Dinosaurierwelt befindet, kommt Schwung, Spannung und vor allem eine Struktur in die Geschichte hinein, die man leicht verfolgen kann. Doch leider weiß man am Ende doch nicht, ob er sich nur in der Vergangenheit oder aber in einer Parallelwelt befindet. Aber das ist doch nicht so wichtig. In diesem Roman trifft Chris einmal kurzzeitig einen seiner Doppelgänger in einer Parallelwelt, der dann von Carey vernichtet wird, um Chris wieder in seine Zeit zurück zu holen. Wieso ausgerechnet auf diese Weise, kann ich nicht verstehen. Es wird doch sicher unendlich viele Parallelwelten geben. Und darin werden sich auch sicher unendlich viele Doppelgänger befinden. Wieso gerät ausgerechnet durch den Tod dieses einen Doppelgängers wieder alles zum Ausgangspunkt zurück? Am Ende ist es nämlich so (hab ich in der Kurzbeschreibung nicht geschrieben), das der Schluss da endet, wo er anfing. Ohne Massaker, ohne Tote und keiner der Beteiligten außer Chris und Carey konnten sich an die letzten Tage erinnern. Ist zwar ne gute Lösung dieses große Massaker doch noch zu verhindern, aber wie das alles letztendlich funktioniert hat, versteh ich irgendwie gar nicht. Nun gut, es kann mir ja nicht jeder Roman super gut gefallen. Dieser hier tat es definitiv nicht. Aber das ist kein Untergang dieser dennoch grandiosen Serie. Der nächste wird sicher wieder viel besser ;)


1 von 5 möglichen Kreuzen:
1 Kreuz


Kommentare zum Cover:

Geht so.


Coverbewertung:
2 Kreuze
Rezension von Ulrich Surendorf/Chapman:


Kurzbeschreibung:
Beim Völkerschlacht-Denkmal in Leipzig erscheint eine unheimliche Wolke, aus der Kampfgeräusche zu hören sind und man riesige Fabelwesen erkennen kann, die nicht von dieser Welt zu stammen scheinen. Plötzlich fällt ein Mann aus der Wolke, es wird geschossen und eine Touristin dabei getötet. Dann verschwindet die Erscheinung, nur der wie ein Soldat aus dem 19. Jahrhundert gekleidete Mann bleibt zurück. Er wird ins Krankenhaus gebracht, redet aber kein Wort mit der Polizei, die den Fall untersucht. Stattdessen fordert er immer wieder eines: "Bringen Sie Christoph Schwarz aus Landau her!" Als Chris und Carmen nach Leipzig kommen, stellt sich der Mann als Marcel Behrens vor und behauptet, der beste Freund des Detektivs zu sein. Gleichzeitig ist er schockiert, als er Carmen sieht, weil er sie für gestorben hält. Aus Behrens Erzählungen geht hervor, dass er aus einer parallelen Zeitlinie stammt, in der die Völkerschlacht einen Dimensionsriss zur Folge hatte und die Hölle auf Erden gebracht hat. Zusammen mit dem Christoph Schwarz seiner Welt hat er den Plan entwickelt, aus dem Jahr 1997 in das Jahr 1813 zu reisen, um dem fast 200 Jahre währenden Krieg gegen die Höllenkreaturen einen anderen Verlauf zu geben. Doch dieser Plan misslang, und als Behrens in seine Gegenwart zurückkehren wollte, öffnete sich ein Fenster in unsere Welt des Jahres 1997. Doch nicht nur Behrens ist in unsere Welt eingedrungen, auch ein flugechsenartiges Monster, das mehrere Menschen tötet, bevor Chris es schließlich vernichten kann. Für Chris und die Polizei ist der Fall scheinbar beendet, weil das Monster vernichtet ist und es - auch laut der Dunkelelfe Carey - keine Möglichkeit gibt, Behrens in seine Welt zurückzuschicken. Da kommt eine Hiobsbotschaft aus dem Krankenhaus: Marcel Behrens hat noch einmal versucht, in seine Welt zu gelangen und dabei ein Zeitchaos ausgelöst. In einer magischen Wolke, die das Krankenhaus umgibt, treffen Gegenwart, Vergangenheit und andere Welten aufeinander. Carey erscheint und bietet ihre Hilfe an. Und zwar ohne Gegenleistung, da die Bedrohung, die von diesem Zeitchaos zu groß ist, als dass es von ihr ignoriert werden könnte. Im Krankenhaus treffen die beiden auf die unterschiedlichsten Monster - und einen zweiten Chris Schwarz, den Freund und Kampfgefährten von Marcel Behrens, der inzwischen getötet wurde. Beim Kampf gegen die Bestien gerät Chris in einen Zeitstrudel und landet in einer Zeit/Welt, in der die Dinosaurier noch/immer noch existieren. Mehr schlecht als recht kann er sich gegen die Urzeittiere behaupten und gerät schließlich in die Fänge einer Gruppe Velociraptoren. Die können ihn überwältigen und wollen ihn töten, als… … Chris plötzlich wieder auf Burg Rauenfels ist, genau einen Tag, bevor ihn der Anruf aus Leipzig erreichte, also genau zu dem Zeitpunkt, als die magische Wolke am Völkerschlacht-Denkmal erschienen ist. Ein Anruf in Leipzig ergibt, dass dort nichts Auffälliges geschehen ist. Da erscheint noch einmal Carey und erklärt Chris, dass sie den alternativen Christoph Schwarz sowie seine komplette Rebellentruppe getötet hat, und damit den Zeitverlauf wieder in die richtigen Bahnen gelenkt hat. Somit hat Chris den ersten Fall gelöst, der überhaupt nicht passiert ist…


Meinung:
Mit diesem Roman hat Gunter Arentzen wieder einmal die Grenzen einer "normalen" Romanserie gesprengt und ein neues Kapitel aufgeschlagen, über das ich ehrlich gesagt gar nicht richtig nachdenken möchte. Kaum, dass in Professor Zamorra das Problem der Parallelwelten gelöst wurde, haben wir hier zu den Zeitreisen (Band 2 u. 14) und den fremden Dimensionen (Band 11) auch noch unzählige Kopien unserer Realität, die scheinbar jederzeit in unsere Welt einbrechen können. Wenn es nach mir ginge, blieben wir von weiteren Entwicklungen dieser Art verschont, auch wenn der Roman an sich wirklich spannend und voller guter Ideen und überraschender Wendungen war. Der "Soldat aus der Vergangenheit" spielt dann auch schon nach der Hälfte des Romans im Grunde keine Rolle mehr, stattdessen wird aus der Geschichte eine Art ‚Lost World'-Roman, der eindrucksvoll den Überlebenskampf eines einzigen Menschen in der Urzeit schildert. Als Chris dann von den Raptoren überwältigt wird und zum Schluss keine Chance mehr hat, sich zu wehren, kommt ein abrupter Übergang zum Beginn des Romans, so dass ich im ersten Moment sogar den bösen Verdacht hatte, dass der gesamte Fall nun einfach als Traum abgetan werden sollte. Natürlich hätte mir klar sein sollen, dass eine solch einfache Lösung nichts für einen Gunter Arentzen ist. :-) Somit hat Carey erneute einen tollen Auftritt bekommen und ich für meinen Teil mag die Dunkelelfe mit jedem Roman mehr. Diesmal hat sie sogar richtig sympathische Züge bekommen… :-) Deswegen gebe ich dem Roman auch noch drei Kreuze, möchte aber noch mal betonen, dass mir dieses absolute Viel-Welten-Chaos nicht liegt.


3 von 5 möglichen Kreuzen:
3 Kreuze


Kommentare zum Cover:

Das Denkmal ist recht gut getroffen und es passt gut zum Roman.


Coverbewertung:
3 Kreuze