Christoph Schwarz Nr. 32: Die Feuerreiter von Bamberg
Niemand weiß, wen der Reiter im Bamberger Dom darstellen soll, wer
ihn schuf und wann genau er aufgestellt wurde. Er gilt als Touristenattraktion
und wird nahezu täglich fotografiert. Aber niemand ahnt, dass das Grauen
von ihm ausgehen kann. Als dies deutlich wird, ist es schon zu spät
und Menschen werden auf grauenvolle Art getötet. Christoph Schwarz und
Belinda reisen nach Bamberg, um den Fall zu lösen. Doch schon unterwegs
werden sie attackiert und ein Kampf auf Leben und Tod beginnt. Denn ihre
Gegner können nicht nur Menschen töten, sondern auch Geistwesen
wie Belinda eines ist ...
von Gunter Arentzen, erschienen im Januar 2008, Titelbild: Uwe Köhl
Der Roman ist Teil der Buchausgabe Nr. 1/2008 in der drei aufeinanderfolgende
Romane erschienen sind
Rezension
von Ulrich
Surendorf/Chapman:
Kurzbeschreibung:
Christoph Schwarz, der das Verschwinden, den "Tod" seiner Frau Carmen noch
nicht verwunden hat (s. Band
31 Das dunkle Artefakt') reist mit Belinda nach Bamberg, nachdem
ihm mitgeteilt wurde, dass vor dem Bamberger Dom von Flammen umgebene, auf
fliegenden Pferden sitzende Reiter erschienen sind und einen Mann getötet
haben. Schon auf dem Weg dorthin - den sie mit einem Flugzeug zum amerikanischen
Militärstützpunkt bei Bamberg zurücklegen - werden auch die
Detektive von den Feuerreitern angegriffen und die Maschine stürzt ab.
Chris zieht sich dabei zwar Verletzungen zu, die dank seiner Heilmagie allerdings
nicht lange zurückbleiben. Belinda hingegen hat kurzzeitig ihren
Körper verlassen, um mit den Reitern zu kommunizieren, doch sie wurde
von deren Waffen getroffen - und ihre Seele getötet!
Doch wie schon nach dem Angriff der Oberhexe Lilith (s.
Band 1 Die
Brocken-Hexen') wird Belinda von der Banshee gerettet, um ihre Aufgabe, Christoph
Schwarz zu unterstützen, weiterführen zu können. Und im
Zwischenreich der Banshee erfährt Belinda noch mehr. Sie erlebt die
Geschichte der Feuerreiter, die vor 666 Jahren (!) als gläubige Christen
in Bamberg einen Magier vernichten wollten. Der stand allerdings unter dem
Schutz des Dämons Abaddon und konnte seine Seele in eine Statue des
Bamberger Doms retten. Danach offenbarte sich Abaddon auch den Reitern, den
diese allerdings für Gott hielten. Er versprach ihnen die Möglichkeit,
den Magier nach vielen Jahrhunderten doch noch zu vernichten, wofür
sie jedoch getötet und in die Feuerreiter verwandelt wurden. Wie auch
schon bei vielen seiner früheren Aktionen, sieht der Dämon in der
Konfrontation der Gegner eher ein Spiel, das ihn amüsieren soll.
Und noch etwas erfährt Belinda von der Banshee, eine Tatsache, die sie
allerdings für sich behalten muss: die wahre Herkunft von Christoph
Schwarz, der als Nachkomme eines Dunkelalben ebenfalls ein düsteres
Erbe in sich trägt
Chris staunt nicht schlecht, als die tot geglaubte Belinda am nächsten
Tag plötzlich vor ihm steht und die Geschichte der Feuerreiter zu
erzählen weiß. In einem geheimen Keller, der dem Magier schon
vor Jahrhunderten als Studierstube gedient hat, kommt es schließlich
zur finalen Konfrontation zwischen den Feuerreitern, dem Magier, der inzwischen
den Körper einer Krankenschwester übernommen hat, und den
Detektiven.
Meinung:
Mit diesem Roman wird eine neue Ära in der Serie Christoph Schwarz
eingeläutet und den Leser erwarten viele Veränderungen. Das wichtigste
fällt dabei sofort ins Auge, wenn man den Band 01/2008 in die Hand nimmt:
statt eines Romans enthält das Buch nun drei. Mit der geänderten
Erscheinungsweise von jetzt alle zwei Monate ergibt das 18
Christoph-Schwarz-Romane im Jahr - somit kommen Autor und Verlag dem Wunsch
der Leser nach mehr CS-Romanen nach. Äußerlich hat sich dabei
nicht nur der Umfang des Buches verändert, der bekannte Schriftzug wurde
entfernt und auf dem Cover ist nur noch der Titel sowie der Zusatz Drei
übersinnliche Thriller' zu lesen. Warum dieser Zusatz allerdings in
Klammern steht, erschließt sich mir nicht.
Auch die neue Nummerierung gehört zu den Veränderungen, die die
Umstellung der Erscheinungsweise mit sich bringt. Dafür wurden aber
die alten Nummern auf der Rückseite beibehalten, so dass der Leser immer
im Bilde ist, welchen Band der Serie er gerade liest. Auch wenn ich mich
natürlich über sechs zusätzliche Romane im Jahr freue, finde
ich die Umgestaltung des Bandes nicht 100 % gelungen, kann aber damit
leben.
Auch inhaltlich wurden Veränderungen vorgenommen, die Geschichten um
Christoph Schwarz und seine Freunde in ganz neuem Licht erscheinen lassen.
Da wäre zuerst anzumerken, dass die Romane nun komplett in der dritten
Person geschrieben werden. Dies erklärt der Reporter Rafael Kramer in
einem Vorwort an die Leser damit, dass Chris sich nun ganz der Rettung von
Carmen widmen will und keine Zeit mehr hat, die Berichte über seine
Abenteuer selbst zu verfassen. Diese Erklärung mag man hinnehmen oder
nicht, ich finde, dass durch die Aufgabe der Ich-Erzählung ein wenig
vom persönlichen Charme der Geschichten verloren geht. Neben dieser
Änderung der Erzählweise sind die drei einzelnen Romane ab jetzt
in eine Rahmenhandlung die dem gesamten Buch einen "runderen Charakter" verleihen
soll. Nach dieser etwas längeren Einleitung und bevor ich mit der eben
erwähnten Rahmenhandlung widme, kommt nun aber erst einmal die Rezension
zum ersten eigentlichen Roman.
Mit dieser Geschichte betritt mal wieder einer meiner Lieblingsgegner auf
den Plan, der Dämon Abaddon, von dessen Wirken man allerdings erst ziemlich
spät erfährt. Hier zeigt der Herr der Heuschrecken erneut, wie
viel Spaß er an perfiden Spielen hat, in dem er sich zwei gegnerische
Parteien zu Dienern macht und zusieht, wie die Kontrahenten aufeinander treffen.
Dass dabei auch noch Unschuldige ums Leben kommen, ist für ihn
wahrscheinlich noch ein Sahnehäubchen auf diesem Kampf... Und dabei
schreckt er nicht mal davor zurück, von den Rittern, die ja eigentlich
für das Gute kämpfen wollen, für Gott gehalten zu werden.
Somit liegt dieser Geschichte eine Tragik inne, die mir persönlich gut
gefallen hat und durch die man als Leser sogar Mitleid mit den Feuerreitern
haben kann. Und während Chris mit einem amerikanischen Geheimagenten
versucht, das Geheimnis der Feuerreiter zu ergründen, erfährt Belinda
die ganze Tragweite ihrer Bestimmung: das Christoph der Spross einer Sippe
von Dunkelalben ist und ein magisches Erbe in sich trägt, das eher dazu
angetan ist, ihn ins Verderben zu führen als auf der Seite des Lichts
zu halten. Und Belinda - und bisher auch Carmen - ist dazu ausersehen, über
Chris zu wachen, während sein magisches Erbe von der Banshee Stück
für Stück geweckt wird.
Zu dieser Aufgabe gehört scheinbar auch das Verwahren der Kristallklinge,
die aus dem Besitz von Christophs Vorfahren stammt und über immense
Kräfte verfügt. In Belindas Händen, die ja nun eine ausgebildete
Amazone ist, ist diese Waffe aber bestimmt in guten Händen. In diesem
Roman zeigt sich wieder, dass der Hintergrund der Serie intensiv geplant
wurde und man darf gespannt sein, wie es weitergeht.
Besonderheiten:
Belinda bekommt das Kristallschwert der Dunkelalben, das auch Geistwesen
töten kann.
3 von 5 möglichen Kreuzen:
Kommentare zum Cover:
Das Bild, das die Feuerreiter zeigt, gefällt mir sehr gut, durch den
roten Grundton des Covers bekommt die ganze Szenerie etwas Gruseliges. Allerdings
stellt sich mir die Frage, warum auf diesem Bild sechs statt vier Reiter
zu sehen sind, wenn es doch speziell für dieses Buch erstellt wurde.
Coverbewertung:
Rezension
von Tom:
Kurzbeschreibung:
Im Bamberger Dom geschehen merkwürdige Dinge. Eine Reiterstatue bekommt
plötzlich glühende Augen, der Besucher Markus Lenz dreht
plötzlich durch und zu guter Letzt tauchen auch noch vier Feuerreiter
auf, die ihn töten. Chris und Belinda nehmen sich des Falles an. Schon
auf dem Hinflug werden sie von den Feuerreitern angegriffen. Belinda versucht
in Geistergestalt mit den Reitern zu kommunizieren und muß feststellen,
das sie Waffen haben, die sogar Geistwesen verletzten und töten
können. Nachdem der Hubschrauber abgestürzt ist, befinden sich
Chris und Belinda in einem Krankenhaus. Für Belinda scheint es keine
Rettung mehr zu geben. Chris versucht nun herauszufinden, was es mit den
Feuerreitern auf sich hat. Zur selben Zeit befindet sich Belinda im "Nichts"
und trifft dort auf die Banshee, die ihr zeigt, was es mit der Reiterstatue
im Dom auf sich hat. Vor 666 Jahren gab es einen Magier namens Cordelius,
der sich Abaddon verschrieben hat. Er wurde von vier Kreuzrittern gejagt,
doch Cordelius schlüpfte mit Abaddons Hilfe mit seiner Seele in die
Reiterstatue um den Rittern zu entkommen. Doch Abaddon gab auch den Rittern
die Möglichkeit den Magier in 666 Jahren wieder zu jagen und zu vernichten.
Und so entstanden die Feuerreiter. Jetzt nach 666 Jahren ist Cordelius' Zeit
gekommen und er schlüpfte in den Körper von Markus Lenz. Die
Feuerreiter kamen und töteten Lenz, in der Hoffnung Cordelius damit
zu töten. Doch der Magier verlies vor dessen Tod wieder den Körper.
Nun schlüpft er in der Körper einer Putzfrau. Belinda erhält
von der Banshee ein Schwert, mit dem man alles töten kann. Sie kehrt
in ihren Körper zurück und zusammen mit Chris stellt sie sich Cordelius
und den Feuerreitern...
Meinung:
Mit diesem Roman endet die monatliche Heftserie und beginnt die Buchserie
mit jeweils 3 Romanen in einem Buch. Ist zwar ne Umstellung. Aber gut. Wenn
Chapman schon damit leben kann, kann ich es wohl auch ;)
Negativ fällt mir jedoch Belindas Wandel ins Auge. Ich weiß nicht,
wie andere Leser darüber denken, aber für mich wird es mit Belinda
langsam zu viel des guten. Nicht nur, das sie anstelle des Titelgebenden
Helden Christoph Schwarz nun seit geraumer Zeit bei weitem mehr im Mittelpunkt
steht als Chris, nein, jetzt mutiert sich mir schon langsam zur echten
Über-Heldin. Das sie ein Geistwesen ist, ist ja normal. So kennen wir
sie ja seit Anfang der Serie. Aber nun kann sie seit kurzem sogar ihren
Körper auf unbefristete Zeit verlassen, ist sie schon zur kämpfenden
Amazone geworden, die alles platt haut was ihr in die Quere kommt und jetzt,
wohl noch nicht stark genug, erhält sie auch noch von der Banshee ein
Schwert, mit dem sie alles töten kann. Sogar die stärksten
Dämonen. Nein, Belinda war zwar bisher eine meiner absoluten
Lieblingscharaktere der Serie, aber langsam wird es mir mit ihr zu viel.
Meines Erachtens hat sie sich sehr negativ gewandelt. Von der Handlung her
ist der Roman ein guter Durchschnitt, dem ich sicher 4 Kreuze gegeben
hätte. Doch dadurch, das mir Belinda mehr und mehr negativ auffällt,
gibts nen Punktabzug und so bleiben 3 Kreuze. Ich hoffe sehr, das sich Belinda
wieder etwas "zurückentwickelt".
Besonderheiten:
Belinda erhält von der Banshee ein magisches Schwert.
3 von 5 möglichen Kreuzen:
Kommentare zum Cover:
Zwei Reiter zuviel. Ansonsten recht ansehnlich.
Coverbewertung: