Christoph Schwarz Nr. 35: Vampire auf der Wartburg
Besucher der Wartburg werden von kleinen, blutsaugenden Fledermäusen
angegriffen und verletzt. Die Polizei schaltet Christoph Schwarz ein, denn
VampirFledermäuse sind in Deutschland nicht heimisch. Gemeinsam mit
Rafael macht sich Christoph auf den Weg zu diesem Geschichtsträchtigen
Bauwerk. Zu Beginn zweifelt er daran, dass überhaupt ein Fall für
ihn vorliegt. Doch dann entdecken sie die Wahrheit und geraten in höchste
Gefahr.
von Gunter Arentzen, erschienen im März 2008, Titelbild: Uwe
Köhl
Der Roman ist Teil der Buchausgabe Nr. 2/2008 in der drei aufeinanderfolgende
Romane erschienen sind
Rezension
von Ulrich
Surendorf/Chapman:
Kurzbeschreibung:
Christoph Schwarz und Rafael Kramer sind nach Eisenach gereist, da auf der
Wartburg Fledermäuse der Gattung gemeiner Vampir' Menschen angegriffen
haben. Diese Tiere kommen in Europa normalerweise nicht vor und so scheint
das Phänomen für Zoologen interessant, jedoch kein Fall für
die Detektei Schwarz. Doch auch Kommissar Kirschner wurde vom Innenministerium
zur Wartburg geschickt, und als es Chris und Rafael gelingt, eine der
Fledermäuse abzuschießen, entdecken sie Unglaubliches: die Tiere
sind kleine Roboter mit Glasfaserskelett und elektronischem Innenleben. Der
Verdacht, dass die SSSK hinter den künstlichen Fledermäusen steckt,
erhärtet sich, als Chris den Tüftler Roger Müller hinzuzieht.
Denn der erkennt, dass die kleinen Kunsttiere von Brennstoffzellen angetrieben
werden, die es in dieser Welt nicht gibt, und die aus der Parallelwelt stammen
müssen. Chris vermutet, dass es bei dem misslungenen Experiment der
SSSK, als die Osterinsel in die Parallelwelt versetzt wurde (s.
Band 27 Terror auf den
Osterinseln') einen Austausch gegeben hat und Teile der Parallelwelt in die
normale Wirklichkeit gesogen wurden.
Doch Roger Müller entdeckt noch mehr: die Zähne der Fledermäuse
wirken wie Hohlnadeln und können den Opfern der Tiere nicht nur Blut
aussaugen - man könnte die Pumpe auch umkehren und Menschen mit dem
Biss der Fledermäuse etwas injizieren. Bisher wurde allerdings nur das
Blut der Menschen aufgenommen und es stellt sich die Frage, was die SSSK
mit dem Lebenssaft vorhat. Die ominöse Gesellschaft ist natürlich
alles andere als begeistert, dass Chris Schwarz erneut seine Finger im Spiel
hat und bald kommt es zur Konfrontation mit den Killern der Society. Dabei
macht vor allem Chris die Bekanntschaft mit einer außergewöhnlichen
Frau: der Killerin Tabea, die eine Amazone aus der Parallelwelt ist und wie
der Detektiv schon vermutet hat bei dem Osterinsel-Experiment in unsere
Wirklichkeit gerissen wurde. Dabei war sie mit ihrem Können und Kenntnissen
natürlich eine ideale Partnerin für die SSSK.
Nach einigen Kämpfen, bei denen Rafael Kramer durch eine Kugel am Arm
verletzt wurde, gelingt es der Amazone und ihren Helfern schließlich,
Chris, Kommissar Kirschner und Rafael zu überwältigen und alle
Spuren des Fledermaus-Experiments zu beseitigen.
- Zwischenspiel: Die Heilige Insel -
Belinda befindet sich noch immer auf der Nebelinsel Avalon und erhält
von der GÖTTIN Morrigan die Gnade, die Nebel rufen und die die Insel
jederzeit betreten zu können. Das äußerliche Zeichen, dass
Belinda nun zu den Schwestern von Avalon gehört, ist eine Tätowierung
auf ihrer Stirn, die einen roten Halbmond zeigt.
Meinung:
Nach dem etwas mau geratenen letzten Band konnte mich dieser Roman wieder
voll überzeugen. Während es sich in der ersten Hälfte noch
um einen Mysterythriller handelt, bei dem sich der Leser fragt, welchen Zweck
die Fledermäuse verfolgen, wird aus dem Roman in der zweiten Hälfte
ein harter Actionkracher mit spannenden Kämpfen und Psychoduellen, die
sogar mir als Actionskeptiker gefallen haben. Gewundert hat mich allerdings,
dass Chris so blauäugig zu einem Treffen mit einem anonymen Tippgeber
fährt und nicht im Geringsten einmal daran denkt, dass es sich um eine
Falle handeln könnte.
Mit Tabea ist erneut eine interessante Gegnerin auf den Plan getreten, die
auf der einen Seite nicht zu unterschätzen ist, weil ihr jegliches
Schuldbewusstsein und Gewissen fehlt, auf der anderen Seite aber auch so
rational und fair ist, anzuerkennen, wenn ein Gegner besser ist als sie.
Was ihren Hass auf Chris natürlich nicht mindert. Die SSSK scheint mit
dem Detektiv noch etwas vor zu haben, da es den ausdrücklichen Befehl
gab, ihn nicht zu töten. Stellt sich die Frage, was ihn so wertvoll
macht, dass es all die bisherigen (und zukünftigen) Niederlagen der
Gesellschaft in den Schatten und das Leben von Chris über diese
gescheiterten Experimente stellt...
Besonderheiten:
Erster Auftritt der Parallelwelt-Amazone Tabea.
Die SSSK sammelt Menschenblut zu einem noch unbekannten Zweck.
Belinda wird zu einer Schwester von Avalon.
4 von 5 möglichen Kreuzen:
Kommentare zum Cover:
Das Titelbild zeigt eine gelungene Wiedergabe der Wartburg, die vor dem dunklen
Himmel und mit der Beleuchtung recht mystisch wirkt. Die große Fledermaus
im Vordergrund ist auch gut gelungen, doch für meinen Geschmack befinden
sich zu viele Fledermäuse auf dem Bild, so dass es Überladen und
dadurch weniger gruselig wirkt. Da wäre weniger auf jeden Fall mehr
gewesen.
Coverbewertung: