Dämonen-Land Nr. 38: Eine Welt für Vampire
Dämonen-Land Nr. 38: Eine Welt für Vampire


Daß der Vampirismus nicht auf jenen Blutherrscher Vlad Dracula zurückgeht, der mit grausamer Härte gegen die Türken kämpfte, dürfte mittlerweile jedem klar sein. Die Legende vom Vampir, der sich in Fledermaus und Wolf verwandelt, der Menschen anfällt und ihr Blut trinkt ... woher kommt sie aber? Werner Kurt Giesa gibt mit diesem Roman eine von unzähligen möglichen Antworten - nicht mehr oder weniger wahrscheinlich als Bram Stokers Erzählungen. Und faszinierend ist sie obendrein. Eine Wett, die neben der unseren existiert und in der andere Gesetze von Leben und Tod herrschen ... warum nicht? Betreten Sie mit mir diese Welt. Und lernen Sie das Grauen kennen... Ihr Dämonen-Land-Redakteur


von W.K. Giesa, erschienen am 26.03.1991, Titelbild: JAD
Dieser Roman erschien erstmals 1982 als GK Band 438

Rezension von Florian Hilleberg:


Kurzbeschreibung:
Der Schriftsteller Robert van Berg macht in seiner Stammdisco die Bekanntschaft der hübschen Claudia. Mit ihrem Begleiter Wylo hat er indes weniger Glück. Es kommt zum Streit und Robert lässt den arroganten Wylo unsanft vor die Tür setzen. Wenig später verlassen und er und Claudia das Tanzlokal und Robert bringt seine Begleiterin zu einem abgelegen Haus, in dem sie spurlos verschwindet. Dafür wird Robert von einer riesigen weißen Fledermaus attackiert, die sich ins einem Hals verbeißt. Er kann das Biest abwehren, welches einfach durch die Mauer des Hauses verschwindet. Als Robert das Haus untersuchen will findet er nur fingerdicken Staub und urplötzlich eine dichte, undurchdringliche Finsternis. Robert benachrichtig einen Arzt, der sich seine Wunde ansieht. Dieser informiert das Ordnungsamt, welches zwei Beamte zu Robert schickt, damit sie sich gemeinsam das Haus ansehen, um eine eventuelle Tollwut-Epidemie auszuschließen. Doch da sie alle nichts finden ziehen sie unverrichteter Dinge wieder ab. Die beiden Beamten ahnen nicht, dass ihnen Wylo, die weiße Fledermaus folgt und kurz vor Erreichen des Ziels werden beide von dem Vampir angefallen und getötet. Währenddessen trifft Robert vor seinem Haus auf Claudia, die in Wahrheit Clody heißt. Als er ihr von der Schwärze berichtet erschrickt sie. Beide spüren das mächtige Band der Liebe und so berichtet Clody ihm, dass sie eine "Tan" ist, eine sogenannte Vampirin. Die Blutsauger sind eine Rasse, die in einer Parallelwelt namens Tane leben, welche sich für normale Menschen als absolute Schwärze darstellt. Doch normalerweise ist Tane auch absolut tödlich für Menschen. Wieso konnte Robert in der Schwärze überleben. Auch die echten Vampire können nur mit Hilfe eines magischen Steins in der Welt der Menschen tagsüber existieren. Robert und Clody beschließen gemeinsam nach Tane zu gehen, um das Geheimnis zu lüften. Der Vampir-Wissenschaftler Rhimer unterstützt die beiden bei ihrem Vorhaben. Doch der finstere Wylo hat ganz andere Pläne und entwickelt einen teuflischen Plan, der nicht nur Robert den Tod bringen, sondern auch die Welt der Menschen ins Chaos stürzen soll ...


Meinung:
Einer der wenigen Gruselromane von Werner Kurt Giesa, die nichts mit Zamorra und Co zu tun haben, auch wenn die magischen Steine ein wenig an Dhyarras erinnern. Der Schriftsteller hat mit diesem Band eine originelle Idee verarbeitet, die dem Vampir-Mythos neue Aspekte abgewinnt. So sind die Vampire keineswegs verstorbene Menschen, die wieder zu einem neuen untoten Leben erwacht sind, sondern eine eigenständige Rasse. Die Abneigung gegen das Sonnenlicht resultiert aus einer Art Allergie gegen die UV-Strahlung, da es in Tane keine Sonne gibt. Leider wirkt die Handlung stellenweise sehr gehetzt und allein die Vorstellung der Vampirwelt und auch Wylos Putsch gegen den ominösen Rat hätten Stoff für zwei, wenn nicht gar drei Hefte geboten. Allerdings kommt in diesem Heft auch keine Langeweile auf und die Charakterisierung der Figuren ist derart typisch für den Autor, dass kein Zweifel aufkommt, einen echten "Giesa" in Händen zu halten. Selbstredend ist Robert ein fanatischer Autofan, dass er darüber hinaus Autor von Gruselromanen ist, ist wohl eher ein kleiner Gag. Für die Handlung ist es jedenfalls unbedeutend. Zum Ende wird die Story noch einmal richtig dramatisch, doch auch hier wirkt die Invasion der Vampire in die Welt der Menschen zu gehetzt, wird sogar nur in einigen wenigen Sätzen abgehandelt. Dafür gibt es noch eine Menge Schmus und Liebeleien, aber auch ein Ende, dass für einen Heftroman sehr ungewöhnlich, überraschend und gelungen ist.
Fazit: Spannende Vampir-Fiktion, die als Dreiteiler besser funktioniert hätte und daher arg gestrafft wirkt. Dennoch eins von Giesas herausragendsten Werken, dass nicht umsonst im Dämonen-Land neu aufgelegt wurde.


3 von 5 möglichen Kreuzen:
3 Kreuze


Kommentare zum Cover:
Hier hat Jad wieder ein kleines Meisterwerk geschaffen, welches auch um einiges besser zum Inhalt des Romans passt. Die Frau wirkt in ihrem durchsichtigen Gewand sehr erotisch, ebenso wie in der Geschichte. Nur der Mann im Vordergrund guckt ein wenig dümmlich aus der Wäsche. Na ja, bei dem Anblick ...


Coverbewertung:
4 Kreuze