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Die malerische Kulisse des Lago di Garda konnte Carabiniere Salvatore Gianotto
nicht mehr reizen. Aus geweiteten Augen starrte er auf das Ding, was da mitten
auf dem See schwamm, vielleicht nur fünfhundert Meter weit draußen
und deshalb gut zu erkennen. Ruderschläge klangen herüber und ein
gleichmäßiger Takt, der durch eine Trommel geschlagen wurde! Im
Takt tauchten die Ruder ins Wasser. Einsam ragte der große Mast mittschiffs
in die Höhe, dessen Segel gerefft war. Es hätte auch nicht weiterhelfen
können; Windstille lag über dem Gardasee. Gianotto glaubte betrunken
zu sein. Mamma mia, wie kam denn eine altrömische Galeere auf den Lago?
Die schwang jetzt herum und präsentierte dem Carabiniere den Bug. Sein
Mund klaffte sprachlos auf, als er die Galionsfigur sah - einen dreimal
mannshohen Totenschädel, dessen Kinnlade über dem Rammsporn fast
das gischtende Wasser berührte! Die Galeere nahm Fahrt auf, direkt auf
Salo zu. Als sie nur noch fünfzig Meter von dem kleinen Hafen entfernt
war und noch immer nicht stoppte, gab es keinen Zweifel mehr. Fassungslos
sah Gianotto, wie hinter der Wehr Gestalten auftauchen. Skelette...
Unwillkürlich schrie er auf.