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"Haie!" Entsetzt hauchte Muriela Sarantini dieses eine Wort. Ihr dürrer
Körper spannte sich. Wie von selbst rissen ihre Hände das Opernglas,
das sie - typisch Snob - immer bei sich trug, an die Augen. Sie starrte wieder
auf die regenverhangene See hinaus. Grau und schaumgekrönt wogten die
Fluten. Deutlich sah sie die schwarzen Dreiecksflossen. Mindestens drei Dutzend!
Sie hatten die Yacht förmlich umzingelt! Muriela Sarantini stieß
sich von der Reling ab und hastete über das Deck davon. Es sah aus,
als würden die Haie auf etwas lauern. Das mußte sie Kapitän
Boscentis melden! Mit kurzen, nervösen Schritten trippelte sie die Treppe
zur Brücke hinauf. Der Kapitän hatte Besuche hier oben verboten.
Aber das hier war schließlich ein Notfall. Muriela Sarantini riß
die Tür zum Ruderhaus auf und stürmte hinein. Sicherheitshalber
hatte sie genügend Anlauf genommen, damit sie auch weit genug kam, bevor
einer der Offiziere sie aufhalten konnte. Ein jäher Schmerz explodierte
an ihren Schienbeinen, als sie gegen den harten, länglichen Gegenstand
stieß, der ihr im Weg stand. Kopfüber stürzte die Sarantini
und prallte schwer zu Boden. Sie war über einen schwarzen Sarg
gestolpert!