Falkengrund Nr. 3: Nummer Dreizehn
Falkengrund Nr. 3: Nummer Dreizehn


Die Bettdecke hatte sich ihm unbemerkt genähert, während er auf das schwebende Laken gestarrt hatte. Wie eine gewaltige Nacktschnecke war sie über das Bett gekrochen und erreichte nun seine Knie. Er wollte sie beiseite wischen, aber das ließ sie nicht zu. Als bestünde sie aus einem Muskelgeflecht, spannte sie sich, leistete seinem Griff Widerstand und saugte sich an seinem Körper fest. Dabei arbeitete sie sich weiter und weiter an ihm nach oben. Die Decke presste seine Arme gewaltsam an seinen Körper. Gleichzeitig senkte sich das merkwürdige schwebende Gebilde, das einst sein Bettlaken gewesen war, auf ihn herab und berührte seinen Kopf. Schmerzhaft entlud sich der Strom in seinen Leib. Er versuchte zu schreien, doch die Elektrizität schien seine Stimmbänder gelähmt zu haben. Jetzt verschwand das Zimmer in einer flimmernden Dunkelheit vor ihm - er erblindete! Für einen Moment dachte er, dass es besser sein mochte, nicht dagegen anzukämpfen. Wenn es ein Albtraum war, dann brauchte er sich nicht zur Wehr zu setzen. Er musste sich nur darauf konzentrieren aufzuwachen, und die scheinbare Gefahr würde sich in Luft auflösen. Andererseits ... Die Decke hatte seinen Hals erreicht und legte sich um seine Kehle, verhärtete sich, drückte zu.