Falkengrund Nr. 13: Der Zauberer und das Mädchen
Falkengrund Nr. 13: Der Zauberer und das Mädchen


Samuel Rosenberg stand unter ihm in der Halle, etwas außerhalb der Mitte. Er hatte den Kopf noch immer ein wenig eingezogen und warf unsichere Blicke in Richtung Decke. Bis zu diesem Punkt unterschied sich die Szene kaum von jener, die er ein paar Minuten zuvor verlassen hatte. Doch dort, wo der junge Mann hinsah, war tatsächlich etwas! Konrad erkannte die Umrisse menschlicher Beine - sie traten hell fluoreszierend hervor, und sie bewegten sich! An der Hüfte verlor sich das Bild im Nichts, ein Oberkörper war nicht zu sehen. Während Samuel von der Erscheinung wie gefesselt war, entstand unmittelbar hinter ihm ein zweites Beinpaar. Diese Beine zuckten heftiger, strampelten in der Luft, als hänge ihr unsichtbarer Besitzer an der Decke. Der linke Knöchel traf Samuel an der Schulter, und er wurde ein wenig nach vorn geschubst, fing sich jedoch und drehte sich blitzschnell um. Weitere Beinpaare formten sich in der Luft, vier, fünf und mehr ... Konrad schaffte es nicht, die Stufen hinab zu gehen. Er verharrte, einer Statue gleich, in der Stellung, in der er gewesen war, als der Spuk begonnen hatte. Samuel taumelte und setzte sich auf den Fußboden. Sein Kopf ruckte hin und her, und seine Blicke sprangen von einem der Gespenster zum anderen. "Herr Winkheim", krächzte er. "Sehen Sie ... sehen Sie das auch?" "Ja", würgte Konrad hervor.