Falkengrund Nr. 39: Such, Gargoyle, such
Falkengrund Nr. 39: Such, Gargoyle, such


Ihr Schuh glitt an dem Schulterknochen des Skeletts ab, sie kippte. Ihre Fingernägel krallten sich in die Wand, dass sie das Bröckeln des Steins spürte. Sie presste ihren Körper gegen die Mauer und wünschte jedes ihrer Pölsterchen zum Teufel. Sekundenlang hing sie dort und wartete voll konzentriert darauf, dass sie vollends abrutschte. Dann fasste sie neuen Mut, drehte den Kopf in den Nacken und sah sich nach neuen Haltepunkten um. Sie fand gleich zwei solcher Stellen an den Schlangenhälsen einer Hydra. Die Reliefs waren flach, doch die schuppige Oberfläche machte die Hälse weniger glatt als andere Stellen. Mit angehaltenem Atem zog sie sich daran nach oben, nach und nach ihre Füße von der Wand lösend. Der Regen lief nun überall in ihren Mantel hinein, floss innen an den Ärmeln herab und zum Kragen herein, und der dicke Hausanzug, den sie darunter trug, war vollkommen durchnässt. Die Kälte drohte ihre Muskeln zu lähmen, und die Nässe der Kleidung machte ihren Körper noch schwerer. Zum ersten Mal warf sie einen Blick nach unten. Vier Meter über dem Boden hing sie, ihre Fingernägel brachen, und ihre Füße fanden keinen neuen Halt.