John Sinclair Nr. 7: Das Horror-Schloß im Spessart
John Sinclair Nr. 7: Das Horror-Schloß im Spessart


Es war einmal ein Märchenschloß im Wald. War als Gast kam, wurde verwöhnt. Hübsche Mädchen kümmerten sich um ihn, lasen ihm jeden Wunsch von den Augen ab. Der Gast fühlte sich wohl. So wohl, daß er die Gefahr nicht sah, in der er sich begeben hatte. Denn das Märchenschloß im Wald wurde für ihn zu einem Alptraumschloß. Nicht nur Mädchen warteten auf ihre Kunden, sondern auch die Dämonen der Hölle...


von Jason Dark, erschienen am 11.04.1978, Titelbild: Vicente Ballestar

Rezension von Casi:


Kurzbeschreibung:
Ein Bordellbesuch im Spessart kann schnell mal übel enden, wenn man im "Chateau d'Amour" landet: So mancher Freier wurde in den Keller geworfen und IHM geopfert. Die Opfer verlieren den Verstand. Ein solches Opfer läuft Kommissar Mallmann vor den Kühler. Als der Verwirrte von Tod, Teufel und Horror-Mädchen spricht, informiert Mallmann seinen Freund John Sinclair, der nicht zögert, sofort nach Deutschland aufzubrechen. Dort trifft John zum ersten Mal auf seinen bis dahin mächtigsten Feind, den Schwarzen Tod. Der Sohn des von Mallmann angefahren Opfers und die teuflischen Liebesmädchen machen es dem Geisterjäger auch nicht leichter...


Meinung:
Gleich nach "Schach mit dem Dämon" ein weiteres Highlight der zu diesem Zeitpunkt jungen eigenen Serie. Aktionreich und spannend. So manche Überraschung wartet auf den Leser. Das eine oder anderer Mal hat man wirklich den Eindruck, das John resigniert und hilflos ist. Auch die Idee, einen Horrorroman in einem Freudenhaus spielen zu lassen, ist sehr gut. Ein rundum gelungener Roman! Ich empfehle auch unbedingt dazu das Hörspiel von WortArt.


Besonderheiten:
Erstes Auftreten des Schwarzen Tods.
Jason Dark schreibt den Roman wieder in der dritten Person.


4 von 5 möglichen Kreuzen:
4 Kreuze
Rezension von Tom:


Kurzbeschreibung:
In einem alten Schloss im Spessart betreibt ein Mann namens Kala ein Liebesbordell. Doch in letzter Zeit tauchen immer wieder Männer auf, die dem Wahnsinn zum Opfer gefallen sind und ständig wirres Zeug sprechen. John und Will Mallmann machen sich auf die Suche nach diesem Bordell und geraten dort in die Fänge der dämonischen Freudenmädchen. Im Keller des Schlosses sollen die Männer einem großen Dämon geopfert werden. John trifft nicht nur auf diesen Dämon, sondern auch auf seinen neuen größten Gegner. Denn Kala der Bordellbesitzer ist niemand anderes als "Der schwarze Tod".


Meinung:
Dieser Sinclair-Roman hat mir äußerst gut gefallen. Nicht nur die Atmosphäre des Romans war ziemlich dicht und unheimlich beschrieben, sondern auch der Schauplatz des Verbrechens, dieses Bordell im Wald. Wenn man es nicht mittlerweile wüsste, daß John hier das erste Mal auf den Schwarzen Tod trifft, wäre es wirklich eine große Überraschung. Dazu kommt noch dieser Dämon im Keller, der einmal zu meiner Überraschung, seine Opfer nicht tötet, sondern ihnen nur der Verstand aussaugt. Im großen und ganzen ein wirklich gelungener Roman, der Lust auf mehr macht.


Besonderheiten:
John trifft zum ersten mal auf den Schwarzen Tod.


4 von 5 möglichen Kreuzen:
4 Kreuze


Kommentare zum Cover:
Das Cover passt wirklich sehr gut zum Roman. Sehr düster und stimmungsvoll.


Coverbewertung:
4 Kreuze


Rezension von Bloemsemann:


Kurzbeschreibung:
Auf dem Rückweg von einem Einsatz im Spessart springt dem Kommissar Will Mallmann ein offensichtlich geistesgestörter Mann vor den Wagen. Will liefert den Wahnsinnigen in einer Klinik ab und findet schnell heraus, dass es sich bei ihm um den Handelsvetreter Ralf Brandner handelt. Brandner scheint aber nicht die einzige Person zu sein, die man in der letzten Zeit in einem solchen Zustand um den Spessart herum aufgegriffen hat. Die anderen Männer waren ebenfalls kurz vor ihrem Auftauchen im Wald noch völlig normal gewesen, jetzt stammeln sie immerzu vom "Teufel", "Horror-Mädchen" und der "Hölle". Was ist ihnen bloß zugestoßen? Um hinter dieses Geheimnis zu kommen, ruft Mallmann seinen Freund John Sinclair in London an, und dieser verspricht, umgehend nach Deutschland zu kommen.
Zusammen beginnen sie ihre Nachforschungen bei der Familie von Ralf Brandner, doch dessen Frau und Sohn können ihnen nicht wirklich weiter helfen. Dafür entdeckt Will in Brandners Schreibtisch eine Broschüre, welche für ein ominöses Sex-Schloss im Wald wirbt. Hier wollen die beiden ansetzen. Doch auch Ralf Brandner, der Sohn des Wahnsinnigen, macht sich auf den Weg zu dem seltsamen Schloss, um den Grund für den Zustand seines Vaters zu erfahren. Dabei kommt er den beiden Polizisten ziemlich in die Quere und begibt sich selbst in tödliche Gefahr.
Letztendlich finden John und Will heraus, dass in dem Gemäuer in der Tat ein exklusiver Strip-Club untergebracht ist, in dem einige sehr ansehnliche Mädchen arbeiten. Doch diese jungen Dinger sind in Wirklichkeit gnadenlose Furien, die den männlichen Gästen nicht den Himmel auf Erden, sondern vielmehr die absolute Hölle servieren. Im unterirdischen Gewölbe des Schlosses wartet der so genannte "Superdämon" auf seine Erweckung. Um zu Kräften zu kommen, saugt er seinen Opfern, die ihm die Mädchen regelmäßig bringen, den Verstand aus. Doch die besessenen Damen und dieses schleimige Wesen im Keller sind nicht die einzigen Gegner für die Geisterjäger. Auch Herr Kala, der Verwalter des Sex-Schlosses, bereitet den Freunden einige Schwierigkeiten - in Wahrheit nennt er sich nämlich der Schwarze Tod…


Meinung:
Jeder eingefleischte Sinclair-Leser kennt diesen Klassiker und seine Konsequenzen, denn John trifft hier auf seinen bisher schlimmsten und legendärsten Gegner - den Schwarzen Tod. Fast schon harmlos und unscheinbar wirkt er in der Person des Herrn Kala, wenn man ihn an seinen späteren Untaten misst, doch schließlich konnte zu diesem Zeitpunkt noch keiner ahnen, was die Ereignisse im Spessart tatsächlich nach sich ziehen würden.
Die Geschichte selbst bringt alles mit, was eine Top-Geschichte ausmacht. Eine fabelhafte Kulisse im nebligen Spessart und dem düsteren Schloss; wenn es auch für etwas seltsame Zwecke missbraucht wird, aber wir schreiben ja schließlich die 70er Jahre, was der Geschichte mit der anständigen Brise Sex noch ihre ganz eigene Würze gibt. Die Atmosphäre stimmt, die Handlung ist solide und erlebt von Anfang bis Ende keinen einzigen Einbruch. Und auch wenn der Superdämon im Groben vielleicht nicht ganz so super ist und entsprechend schnell von der Bildfläche verschwindet, sorgt er doch für die gewisse Portion Grusel; außer vielleicht die Bezeichnung "Superdämon" fand ich etwas grenzwertig. Aber schließlich verschiebt sich der Fokus im Endeffekt vielmehr auf seinen "Handlanger" Herr Kala, wie man später fest stellen darf…


Besonderheiten:
John Sinclair trifft auf den Schwarzen Tod.
Nach dem ersten Ausflug in die Ich-Form bei "Schach mit dem Dämon" (Nr. 6) schreibt Dark hier wieder in der dritten Person.


5 von 5 möglichen Kreuzen:
5 Kreuze


Kommentare zum Cover:
Fantastisch - für mich gehört dieses Bild wie die Geschichte selbst zu den "Best of…". Das düstere Schloss, der Schwarze Tod, die Mädchen in den erleuchtenden Fenster und alles umwabert vom geisterhaften Nebel. Genial…


Coverbewertung:
5 Kreuze


Rezension von Chriss:


Kurzbeschreibung:
Paul Brandtner, der vor kurzem noch völlig normal war, läuft Kommissar Will Mallmann vors Auto. Vor kurzem noch normal, ist er völlig verwirrt und stammelt immer wieder was vom Teufel und von Horror-Mädchen. Will erfährt, dass Brandtner nicht der einzige ist, dem es so ergangen ist. Mallmann ruft John zu Hilfe, der umgehend nach Deutschland reist. Die beiden stoßen auf ein Sexschloss, in dem ziemlich scharfe Mädchen den Besuchern schnellen Sex versprechen. In Wahrheit aber verfrachten sie ihre "Kunden" in ein Gewölbe, in dem der "Superdämon" ihnen den Verstand nimmt, um zu Kräften zu kommen. Sein Handlanger ist ein gewisser Herr Kala, den die Freunde auch bei ihrem Eintreffen in dem Bordell kennenlernen dürfen. In Wahrheit ist er aber viel gefährlicher als der Superdämon, denn Kala ist niemand anderes als der Schwarze Tod...


Meinung:
Ein Klassiker der Reihe. Hier trifft John das erste Mal auf seinen stärksten Gegner. Ich muss sagen, dass dieser in diesem Roman noch ziemlich kläglich erscheint, wenn man sich seine späteren Untaten anschaut. Aber alles in allem ein Super-Roman. Warum der Dämon im Keller als "Superdämon" bezeichnet wird, ist mir nicht ganz klar. Er kann ziemlich schnell wieder vernichtet werden. Der wirkliche Superdämon ist ja wohl der Schwarze Tod, wie sich im späteren Verlauf der Serie ja noch zeigen sollte.


Besonderheiten:
John trifft zum ersten Mal auf den Schwarzen Tod


5 von 5 möglichen Kreuzen:

5 Kreuze


Kommentare zum Cover:

Da ich blind bin, kann ich hier leider keine Bewertung abgeben


Coverbewertung:
Da ich blind bin, kann ich hier leider keine Bewertung abgeben


Rezension von Benfi:


Kurzbeschreibung:
Als Kommissar Will Mallmann bei den Ermittlungen in einem Kriminalfall einen geistig verwirrten Menschen aufgreift und diesen im Krankenhaus abliefert, erfährt er, dass dies bereits der fünfte Fall ist, bei dem ein geistig verwirrter Mann aufgegriffen wurde. Da Wills Findling etwas von 'Horror-Mädchen und 'dem Teufel' faselte, bittet er John Sinclair in die Nähe von Würzburg/Deutschland. Bei der Durchsuchung der Wohnung von Paul Brandner- dem letzten Opfer - finden John und Will einen Hinweis auf das 'Chateau d'Amour', einem versteckten Liebesschloß im Spessart. Die beiden machen sich direkt auf dem Weg mit der richtigen Ahnung, dass in diesem Schloß die Hölle herrscht; dass dort aber ein Super-Dämon beschworen werden soll, dass wissen der Yard-Inspektor und sein Freund nicht!


Meinung:
Autor Jason Dark schafft in diesem Gruselroman wieder eine passende Atmosphäre, welche den Leser in den Bann zieht. Die Handlung ist zwar einfach gestrickt, aber das stört beim Lesen nicht so sehr. Allerdings sind einige Passagen etwas zweifelhaft! Ein Werwolf, der sich festnehmen und Handschellen anlegen lässt, ist schon ziemlich eigenartig! Ebenfalls finde ich es verwunderlich, dass es bei vier Männern, die geistig verwirrt aufgefunden werden, keine Ermittlungen der Polizeibehörden gibt! Solche kleinen Schnitzer trüben in ihrer Summe den Lesespaß schon sehr! Warum dieser Roman wieder in der dritten Person geschrieben wurde, ist ebenfalls ein kleines Rätsel - trotz des furiosen Finales leider nur zwei Kreuze!


Besonderheiten:
- der Roman wurde wieder in der dritten Person verfasst
- erster Auftritt des Schwarzen Tods, einem gefährlichen Dämon, welcher nach der misslungenen Erweckung eines Superdämons entkommt


2 von 5 möglichen Kreuzen:
2 Kreuze


Kommentare zum Cover:

Der Künstler Vincente Ballestar hat wieder ein zu dem Romaninhalt sehr passendes Cover geschaffen; sogar der Name des Schloßes stimmt! Allerdings frage ich mich immer wieder, was der Schwarze Tod da vor der Tür zu schaffen hat...


Coverbewertung:
2 Kreuze
Ein Zusatzhinweis zu dem Cover kommt von Michael Schick:
Das von Vicente Ballestar gemalte Titelbild des John Sinclair-Romans wurde auch schon auf dem Cover des spanischen Comic-Magazins SOS Nr. 21 verwendet:

SOS Nr. 21