John Sinclair Nr. 41: Das Amulett des Sonnengottes
John Sinclair Nr. 41: Das Amulett des Sonnengottes


Nichtsahnend betrat ich mein Apartment und tastete nach dem Lichtschalter. Da tauchte vor mir plötzlich eine schillernde Scheibe auf, ein Feuerrad. Ich bekam kaum noch Luft. Vielfarbige Lichtblitze schossen auf mich zu. Hilfslos stürzte ich in eine unendliche Tiefe, mitten hinein in das Flammenmeer. Um mich gellten schauerliche Schreie, stöhnten Menschen. "Das Böse hat gesiegt" schoß es mir durch den Kopf. Ich bin in eine Falle gegangen.


von Richard Wunderer, erschienen am 17.04.1979, Titelbild: Vicente Ballestar

Rezension von Tom:


Kurzbeschreibung:
Als John nachts nach Hause kommt, schwebt in seiner Wohnung ein merkwürdiges rundes Amulett. Als er es berührt, hat er Visionen von einem Maya-Tempel, in dem der Sonnengott menschliche Opfer dargebracht wurden. Doch durch Johns Kreuz verschwindet das Amulett wieder. Zur selben Zeit erscheint auch so ein Amulett in Sukos und Janes Wohnung. Beide berühren es und geraten so in den Bann des Sonnengottes. Am nächsten Tag erfährt John von einem merkwürdigen Toten, der zwar keinerlei äußerliche Verletzungen hat, aber dessen Herz fehlt. Kurz darauf wird ein Bankdirektor verhaftet, weil er größere Summen Geld an einen Unbekannten weitergegeben hat. Dieser Bankdirektor kann sich aber an nichts mehr erinnern. Als John ihn befragt, stirbt der Mann plötzlich und bei der Autopsie stellt sich heraus, daß auch er kein Herz mehr hat. John bekommt von Powell eine Liste von mehreren hochrangigen Personen, die sich in den letzten Tagen alle äußerst merkwürdig verhalten und dadurch eine nationale Gefahr darstellen. Auch Suko und Jane verhalten sich John gegenüber äußerst merkwürdig und John fühlt sich durch die beiden ständig beobachtet. In der Tiefgarage wird John plötzlich von Suko angegriffen, den er allerdings von dem Bann lösen kann und dessen Amulett vernichtet, als er eine Vision von Jane hat, die auf ein paar Sicherheitsleute schießt. Tatsächlich befindet sich Jane in einer Ölraffinerie, die vom Besitzer, Jeremy Landrope, in die Luft gejagt werden soll. Doch Jane kann sich selbst von dem Bann des Sonnengottes lösen und versucht Landrope aufzuhalten. Doch nicht einmal Johns und Sukos erscheinen kann die explosion verhindern. Einige Leute kommen in den Flammen um. Im Yard-Gebäude bekommt John einen Anruf mit. Ein Mann namens Herbie Datcher erzählt ihm, daß er Dinge tut, die er nicht tun will. John, Suko und Jane fahren dort hin und können Herbie gerade noch vor einem Anschlag des Sonnengottes beschützen. Gemeinsam fahren sie zu Janes Wohnung, ohne das John an das Medallion denkt, daß Jane besitzt. Plötzlich geraten Suko, Jane und Datcher wieder in den Bann des Sonnengottes und verschleppen John zu einer alten Kirche, wo sie auf einen Archäologen namens Ferguson Kent treffen, der das richtige Amulett besitzt. Er war es auch, der durch die Hilfe des Sonnengottes die anderen alle beeinflussen konnte. John gelingt es, mit seinem Kreuz, das Amulett zu vernichten und so Jane, Suko und Datcher von dem Bann endgültig zu befreien. Kent löst sich allerdings in Luft auf, nachdem er das Amulett ein letztes Mal berührt.


Meinung:
Keine schlechte Idee, Johns beste Freunde gegen ihn zu hetzen. Da merkt man, daß seine stärksten Gegner nur seine besten Freunde sein können, wenn sie die Seiten wechseln. Enttäuscht war ich aber dennoch von dem Roman. Vom Cover her hab ich mir etwas ganz anderes vorgestellt. Ein Roman im fernen Peru z.B. Aber nichts. John hat zwar kurz eine Vision von den alten Maya-Pyramiden, aber das wars auch schon. Der Schluß wurde leider viel zu schnell abgewickelt. Großes Highlight war wohl die Explosion der Raffinerie. Trotzdem war es für den ersten Roman von Richard Wunderer nicht schlecht.


Besonderheiten:
Dieser Roman wurde von Richard Wunderer geschrieben.


2 von 5 möglichen Kreuzen:
2 Kreuze


Kommentare zum Cover:
Das Cover hat absolut nichts mit dem Roman zu tun. Der spielt weder bei den Mayas, noch kommt dort eine goldene Statue vor, geschweige denn so ein Geistwesen. Der Mann in der Mitte wird auf jeden Fall der Sonnengott sein. Dennoch gefällt mir das Cover gut.


Coverbewertung:
3 Kreuze

Rezension von Bloemsemann:


Kurzbeschreibung:
Nach einem gemeinsamen Abend haben John, Jane und Suko in ihren Wohnungen jeweils dasselbe Erlebnis. Eine seltsam leuchtende Scheibe schwebt plötzlich in der Luft, und eine fremde Macht versucht die Kontrolle über die Betroffenen zu gewinnen. Nur Sinclair kann mit Hilfe seines Kreuzes diesem Einfluss entgehen, während er dabei eine kurze Vision über ein Opferungsritual in einem Aztekentempel hat. Dafür wird es in seinem näheren Umfeld langsam ungemütlich. Seine Freunde legen einige höchst ungewöhnliche Verhaltensweisen an den Tag, denn sie scheinen dem Geisterjäger aus dem Weg zu gehen, um ihn dann wiederum heimlich zu verfolgen. Es geht sogar so weit, dass Jane und Suko ihren besten Freund umbringen wollen. Zwischendrin haben die beiden immer wieder ein paar klare Momente, in denen sie sich jedoch an nichts mehr erinnern können.
Doch das ist nicht das einzige Problem, mit dem sich der Oberinspektor auseinander setzen muss. Mehrere Personen in wichtigen Positionen wie z.B. der Generalmanager einer Raffinerie oder ein angesehener Bankdirektor stellen ebenfalls die unsinnigsten aber auch riskantesten Aktionen an, nachdem sie mit derselben Macht konfrontiert wurden, die John und seine Freunde heim gesucht hat. Einige von ihnen sterben sogar aus unerfindlichen Gründen, wobei der Gerichtsmediziner ungläubig fest stellen muss, dass den Opfern ohne äußeren Einfluss das Herz abhanden gekommen zu sein scheint.
John Sinclair macht sich nun auf die Suche nach dem Drahtzieher und der Herkunft dieser seltsamen Scheiben, welche offensichtlich kleine aztekische Amulette darstellen. Dabei steht er ziemlich alleine da, um die aufkeimende Katastrophe zu vermeiden, denn seine Freunde agieren nun ebenfalls als seine Gegner…


Meinung:
Puh - geschafft! Das war mein allererster Gedanke, als ich das groß geschrieben Wort "ENDE" auf Seite 64 lesen durfte. Dieser Gastbeitrag von Richard Wunder ist leider so unfassbar zäh, monoton und entsprechend langweilig, dass ich stellenweise über längere Passagen hinweg gar nicht wirklich mitbekam, was ich da eigentlich gerade gelesen hatte. Und das spricht nicht wirklich für die Spannungsbögen, selbst wenn hier versucht wird, mit einer katastrophalen Szenerie zu hausieren. Da explodiert eine komplette Raffinerie, Johns beste Freunde geraten gänzlich außer Kontrolle und wollen ihrem Kumpel ans Leder, eine unsichtbare Bedrohung, der man einfach nicht habhaft wird - alles ganz nette Ansätze, die aber wiederum allesamt als Rohrkrepierer auf dem Papier verpuffen.
Überhaupt fand ich diese Hintergrundgeschichte mit diesem ominösen Sonnengott und seinen zahlreichen kleine Amuletten im Endeffekt eher sinnentleert. Da hatte ich vom Titel und dem Cover her doch mal was ganz anderes und vor allem wesentlich Spektakuläreres erwartet…


Besonderheiten:
Der erste Sinclair von Gastautor Richard Wunderer und dein echter Langweiler…


0 von 5 möglichen Kreuzen:
0 Kreuze


Kommentare zum Cover:
Ein vielleicht annehmbares Bild zum passenden Titel, welches mit der tatsächlichen Geschichte aber mal so gar nichts zu tun hat und somit den Leser richtig schön aufs Glatteis führt - selbst wenn es der kurzen Vision entnommen sein soll, die John ereilt. Von diesem Geisterwesen am Fuße der Treppe habe ich auch nichts entdecken können…


Coverbewertung:
2 Kreuze