John Sinclair Nr. 106: Hügel der Gehenkten
John Sinclair Nr. 106: Hügel der Gehenkten


Es war ein Schamane! Ein Magier, ein Zauberer, und er hatte sich den finsteren Mächten verschworen. Seine Feinde schleifte er zum Galgenhügel, wo sein mächtiger Verbündeter wartete. Destero, der Dämonenhenker! Doch die Macht des Schamanen wurde gebrochen. Er starb. 400 Jahre  später nahm er Rache. Zusammen mit Destero erweckte er den Galgenhügel zu neuem, blutigen Leben...


von Jason Dark, erschienen am 14.07.1980, Titelbild: Vicente Ballestar

Rezension von Tom:


Kurzbeschreibung:
In dem kleinen walisischen Dorf Tullverine geht die Legende des Galgenhügels um. Vor 400 Jahren wurde dort der grausame Schaman Ruuf gehängt. Damals schwor er fürchterliche Rache an den Nachfahren. Seit einigen Tagen steht in der Nähe des Hügels ein Zigeunerwagen. Die Einwohner von Tullverine meiden diesen Wagen und den Galgenhügel und die alte Kullina warnt vor dem Unheil, das schon bald über das Dorf hereinbrechen soll. Der junge Stundent Gulliver O'Flynn tut dies als lächerlichen Aberglauben ab und will noch in dieser Nacht auf den Hügel steigen. Doch plötzlich erscheint ein geheimnisvoller Mann im Gasthaus. Er scheint blind zu sein. Da die Einwohner ihn verscheuchen, da er ein Zigeuner ist, schwört er bittere Rache. Er erzählt von Ruuf, der mit Destero einen Pakt geschlossen hat. Und Ruuf wird sich schon bald für seinen Tod rächen. Auf einmal erscheint eine junge hübsche Frau, Saffi. Sie ist die Tochter des Blinden. Saffi nimmt ihren Vater wieder mit in den Zigeunerwagen, ohne zu wissen, daß sich Gulliver O'Flynn in dieser kurzen Begegnung in sie verliebt hat. Gulliver beschließt, mit Saffi zu sprechen und begibt sich zum Zigeunerwagen. Saffi bittet ihn zwar herein, doch als Gulliver ihren Vater sprechen will, versucht sie ihn zu warnen. Saffis Vater ist niemand anderes als die Wiedergeburt von Ruuf dem Schamanen. Er verschleppt Gulliver zum Galgenhügel, wo Destero schon wartet. Saffi, die sich plötzlich gegen ihren Vater wendet, soll ebenfalls wie Gulliver am Galgen erhängt werden. Zur selben Zeit befinden sich zufällig John Sinclair und Bill Conolly ganz in der Nähe und bleiben wegen einer Autopanne nahe dem Hügel liegen. Sie kommen zwar zu spät um Gulliver zu retten, doch Saffi bleibt durch ihr Auftauchen verschont. Ruuf und Destero verschwinden. Als die drei ins Dorf kommen, beschließt Saffi, ihren Vater zu töten. Doch John verbietet es ihr und stellt sie in den Schutz von Bill, der auf sie aufpassen soll, während John und die alte Kullina zum Haus der Grovers, deren Vorfahren am meisten gegen Ruuf angingen. Ruuf ist derweilen ins Haus der Grovers vorgedrungen, als John dazwischen kommt und gegen ihn angeht. Ruuf nimmt ein kleines Mädchen als Geisel, als Saffi dazwischen kommt. Sie hat Bill überwältigt und die Beretta mit Silberkugeln an sich genommen. John kann zwar das Mädchen retten, doch nicht verhindern, daß Destero im Nachbarzimmer das zweite Grover-Kind entführt und Ruuf wieder entkommen kann. Auch Bill wird von Destero entführt. Auf dem Galgenhügel kommt es nun zum letzten Kampf. John kann Ruuf vernichten und das Mädchen retten. Doch Destero kann wieder mal entkommen.


Meinung:
Ich tat mich bei diesem Roman etwas schwer, eine Inhaltsangabe zu schreiben. Das Grundgerüst taucht innerhalb der Serie Dutzende male auf. Ein Dämon erwacht zum Leben um sich an den Nachfahren derer zu rächen, die ihm vor langer Zeit besiegt hatten. Doch dieser Roman sorgt für allerlei Spannung und Grusel. Desteros Auftritt fiel diesmal zum Glück etwas größer aus als bisher, was dem Roman sehr gut tat und auch Asmodina hatte einen kleinen, wenn auch spannenden Auftritt. Leider gab es zwei Dinge, die mir nicht so recht gefielen. Zum ersten Johns und Bills zufällige Autopanne direkt vor dem Hügel und zweitens dieses nervige Liebesgesülze zwischen Gulliver und Saffi. Saffi ist zwar eine recht sympathische Rolle, aber die Liebe zwischen ihr und dem Studenten war restlos unglaubwürdig. Die beiden kannten sich grade mal ein paar Minuten und schon wollte Gulliver sie heiraten und Saffi behauptet sogar, er wäre ihre ganz große Liebe. Es mag zwar vielleicht die Liebe auf den ersten Blick geben, aber dies hier war mehr als nur lächerlich. Deshalb gibts auch einen Punktabzug. Aber 3 Kreuze sind auch ok.


3 von 5 möglichen Kreuzen:
3 Kreuze


Kommentare zum Cover:
Spitzencover. Gefällt mir sehr gut. Es zeigt eine Szene, die auch wirklich so im Roman vorkommt und gibt auch die geniale Atmosphäre wieder.


Coverbewertung:
5 Kreuze
Rezension von Chricki:


Kurzbeschreibung:
Vor etwa 400 Jahren führte in dem Dorf Tullverine der Schamane Ruuf gemeinsam mit Destero dem Dämonenhenker eine grausame Herrschaft. Dabei wurde jeder, der sich gegen die Dämonen stellte auf dem Hügel der Gehenkten aufgeknüpft. Eines Tages gelang es jedoch einigen Mönchen Ruuf zu vernichten, so dass Destero verschwand. Im 20sten Jahrhundert jedoch wird Ruuf wiedergeboren. Er zieht mit seiner Tochter Saffi mit einem Zigeunerwagen zurück zum Dorf um an den Nachfahren seiner damaligen Peiniger Rache zu nehmen...


Meinung:
Obwohl die Story schon uralt ist und sehr häufig vorkommt gefällt mir der Roman. Sehr originell finde ich die Idee mit den Kristallaugen Ruufs. Obwohl Tom wirklich Recht hat was die "Liebesbeziehung" zwischen Saffi und o'Finn angeht: einfach lächerlich! Aber naja, es reicht dicke für drei Kreuze.


3 von 5 möglichen Kreuzen:
3 Kreuze


Kommentare zum Cover:
Schön gezeichnet, wobei Destero als muskelbepackt dargestellt wird und nicht mit Bierbauch ;).


Coverbewertung:
3 Kreuze

Rezension von Chriss:


Kurzbeschreibung:
Vor dem Dorf Goulverine gastiert ein Zigeunerwagen. Dort wohnt ein Blinder mit seiner Tochter Saffy. Als diese kurz im Dorf auftaucht, verliebt sich ein junger Mann in sie. Er will mit ihr sprechen, doch ihr Vater, der sich als Wiedergeburt eines vor etlichen Jahren getöteten Dämons entpuppt, verbietet diese Beziehung. Der verliebte Goulliver soll von Destero, mit dem Ruf, so der Name von Saffy Vater, paktiert, gehängt werden. Und zwar auf dem Hügel der Gehängten. John und Bill, die in der Nähe einen Verbrecher stellen konnten, können den jungen Mann nicht mehr retten. Saffy, die sich gegen Ruuf gestellt hat, kann mit Hilfe von John und Bill entkommen.
Kurz darauf will sich Ruuf an den Nachfahren seiner damaligen Jäger rächen. John will ihn aufhalten. Destero gelingt es, das kleine Töchterchen der Familie als Geisel zu nehmen. Beim Showdown auf dem Hügel gelingt es John, Ruuf zu vernichten, Destero jedoch entkommt


Meinung:
Eine etwas schwer zu schreibende Inhaltsangabe für einen Roman, der teilweise recht gut ist, dann aber wieder nicht. Gefallen hat mir, dass Destero diesmal einen etwas größeren Auftritt hat. Saffy fand ich sehr sympathisch, habe mich jedoch gefragt, warum sie erst jetzt, als Ruuf ihren Liebsten töten will, kapiert, was ihr Vater für einer ist. Asmodina hatte auch wieder ihren Auftritt, wenn auch dieser viel zu kurz ausfiel.


3 von 5 möglichen Kreuzen:

3 Kreuze


Kommentare zum Cover:

Da ich blind bin, kann ich hier leider keine Bewertung abgeben


Coverbewertung:
Da ich blind bin, kann ich hier leider keine Bewertung abgeben

Rezension von Bloemsemann:


Kurzbeschreibung:
Das Auftauchen eines blinden Zigeuners mit seiner Tochter in Tullverine, einem verschlafenen Nest in Wales, weckt bei den Dorfbewohnern die Erinnerung an die düsteren Geschichten um einen legendären Galgenhügel. Und tatsächlich liegen sie mit ihren Befürchtungen gar nicht so verkehrt, denn der Blinde gibt sich als die Reinkarnation des berüchtigten Schamanen Ruuf zu erkennen, und wie bereits vor 400 Jahren soll der Galgenhügel zu neuem grausamen Leben erwachen. Ruuf möchte schreckliche Rache an den Nachkommen derjenigen nehmen, welche ihn damals ausschalten konnten.
Das erste Opfer wird jedoch ein Unbeteiligter, der junge Gulliver O'Flynn. Aufgrund seiner Liebe zu Saffi; der wunderschönen Tochter des Zigeuners; gerät der Mann in die Fänge des Schamanen und wird schließlich von dessen Verbündeten erhängt. Dieser ist kein Geringerer als Destero, der Dämonenhenker. Mit dem kaltblütigen Mord an O'Flynn erscheint auch wieder der Galgen auf dem nahe gelegenen Hügel, und das Grauen erhält Einzug in Tullverine.
John Sinclair und Bill Conolly befinden sich gerade auf dem Rückweg von einem Einsatz. Ihnen platzt genau in diesem Moment ein Reifen, als sie den berüchtigten Galgenberg passieren. Die beiden vernehmen die Todesschreie von Gulliver, kommen jedoch zu spät am Schauplatz des Verbrechens an, um das Leben des jungen Mannes noch zu retten. Dennoch können sie das Mädchen Saffi vor demselben Schicksal bewahren und die beiden Dämonen vorerst vertreiben. Von der Zigeunerin erfahren sie mehr über den Schamanen Ruuf und Destero, wobei ihnen die alte Kullina aus dem Dorf zusätzlich einige wichtige Hintergrundinformationen liefern kann. Diese bringen John auf die Spur der gefährdeten Familien, wie den Grovers. Und tatsächlich sucht Ruuf genau eben diese auf, blendet Mason Grover, verletzt dessen Frau und nimmt eines seiner Kinder als Geisel. John kann das Schlimmste abwenden, doch erfährt er zu spät, dass Destero das zweite Kind entführt und auf den Galgenberg geschafft hat. Dafür stellt sich Bill Conolly dem Henker entgegen, wird von diesem jedoch überwältigt und ebenfalls verschleppt. Gleichzeitig hat sich Saffi in den Kopf gesetzt, ihren eigenen Vater zu töten, wobei sie sich in allergrößte Gefahr begibt. Auf dem Hügel der Gehenkten kommt es zum dramatischen Finale…


Meinung:
Und wieder mal gewinnen die klassischen Gruselelemente, auch wenn die Rahmengeschichte schon relativ abgedroschen ist und unseren Geisterjäger wie so oft der allerheftigste Zufall zu diesem Abenteuer verhilft. Ein kleines Dorf mit einer schaurigen Legende, verängstigte Bewohner, eine alte Rachegeschichte und dazu die obligatorische düstere Wetterlage. Mit diesen Voraussetzungen gelingt die Szenerie auf dem Galgenberg dennoch wunderbar, und Ruuf erweist sich als äußerst gnadenloser Zeitgenosse, der selbst vor kleinen Kindern und seiner eigenen Tochter nicht Halt macht. Sein Spießgeselle Destero wirkt dagegen zwar recht imposant, aber doch nicht ganz so brutal wie der wutschnaubende Schamane. Asmodinas Präsenz im Hintergrund kann man eher als belanglos bezeichnen, da sie vielmehr dazu diente, der Tochter des Teufels etwas mehr Aufmerksamkeit einzuräumen und sie somit für ihre späteren Auftritte vorzubereiten. Der Reigen um den schaurigen Galgenhügel ist eine vernünftige Spukgeschichte, die vielleicht nichts Neues bietet, aber dennoch zu unterhalten weiß…


Besonderheiten:
Es ist schon überraschend und verdammt weit hergeholt, wie sich Saffi und Gulliver in Minutenschnelle ineinander verlieben, doch dass O'Flynn auf Seite 29 plötzlich als Saffis Verlobter bezeichnet wird, ist dann mal doch etwas zuviel des Guten.


3 von 5 möglichen Kreuzen:
3 Kreuze


Kommentare zum Cover:
Schöne düstere Atmosphäre! Wie bereits oben erwähnt mischt Asmodina eigentlich nur bedingt in dieser Geschichte mit - man hätte sie also getrost außen vor lassen können. Destero, der Galgen, die Totenschädel und der graue Gewitterhimmel reichen eigentlich schon aus…


Coverbewertung:
4 Kreuze