John Sinclair Nr. 246: Der Spielhöllen-Dämon

John Sinclair Nr. 246: Der Spielhöllen-Dämon


Als der 16jährige Eddy Blyton die Stufen der langen Treppe hinunterschritt, da wußte er, daß seine große Stunde gekommen war. Noch in dieser Nacht wollte er dem Teufel begegnen! Er mühte sich, leise zu sein, denn seine Eltern hatten einen leichten Schlaf. Sie wurden schon wach, wenn draußen im Garten eine Katze miaute. Eddy lächelte. Er war am liebsten vor Freude an die Decke gesprungen, doch er mußte sich zurückhalten. Nur noch wenige Minuten, dann würde er den Teufel beschwören. Er lachte, als ihm einfiel, daß ihn sein Lehrer mal ein mathematisches Genie genannt hatte. Das stimmte in der tat. Er konnte mit Computern umgehen, er programmierte souverän und war auch in der Lage, ein mathematisches Schreckensbild zu schaffen. Eddys Vater hatte mit Computern zu tun. Allerdings mit denen der Unterhaltungselektronik. Er war spezialisiert auf Spielautomaten und Video-Spiele. Vor fünf Jahren schon, als der Boom gerade begann, hatte sich Eddy für diese Spiele interessiert. Er war von den Kästen nie wegzubekommen, und später wollte er auch wissen, wie das alles funktionierte.


von Jason Dark, erschienen am 20.03.1983, Titelbild: Vicente Ballestar

Rezension von Stefan (Lobo) Albertsen:


Kurzbeschreibung:
Der 16jährige Eddie Blyton ist ein Computer- und Mathematikgenie. Mit Hilfe seiner überragenden Ausrüstung und dem Wissen über magische Formeln bastelt Eddie sich ein Programm zusammen, mit dessen Hilfe es ihm gelingt, Asmodis zu beschwören. Der Höllenfürst ist von Eddies verwegener Idee beeindruckt und unterstützt den Jungen mit seiner höllischen Macht, wodurch es gelingt technische Gerätschaften auszuschalten oder zu kontrollieren. Im Yard-Building werden in dieser Nacht auch eigenartige Erscheinungen entdeckt, da taucht die Fratze Asmodis' nämlich auf allen möglichen Bildschirmen auf und John, der herbeigerufen wurde, kann diese mit seinem Kreuz vertreiben. Eddie, der inzwischen seine Stiefmutter umgebracht und versteckt hat, gerät immer mehr in den Bann des Teufels. Am nächsten Tag, nach einer unliebsamen Unterhaltung mit seinem Vater, der ihn zum Verschwinden seiner Frau befragte, fährt Eddie härtere Geschütze aus und übernimmt die Kontrolle über Flipperautomaten und Spielgeräte in einem nahegelegenen Spielsalon, in dem sich seine "Schulkameraden", die ihn immer hänseln und gängeln, häufig treffen. Eddie tötet über weite Entfernung hinweg seinen Konkurrenten Didier la Grange und entführt die deutsche Austauschschülerin Gabi Neumann zu sich in den Keller. John und Suko, die gerufen wurden, weil kurz vor der Explosion des Flippers überalls Teufelsfratzen zu sehen gewesen sind, treffen auf Eddies Vater, der für die Wartung der zerstörten Geräte zuständig ist und werden hellhörig, als sie erfahren, dass sein Sohn ein Computergenie ist und seine Frau verschwunden. Sie fahren gemeinsam zum Haus der Blytons, in dessen Keller es hochdramatisch abläuft. Vor der verkohlten Leiche von Didier versucht Eddie Gabe für sich zu gewinnen und wird dabei sehr zudringlich. Er bekommt auch nicht mit, das John, Suko und sein Vater in den Keller gelangen, doch der Teufel greift ein und spielt seinen letzten großen Trumpf aus.


Meinung:
Ja, irgendwie ist das ein eigenartiger Roman. Er ist nicht direkt schlecht, aber ich gewann nach nochmaligem Durchlesen den Eindruck, als hätte Jason Dark damals - also 1983 - noch gar keine so richtige Ahnung von Computern besessen. Sicher, die Teile waren damals auch noch nicht so weit entwickelt wie heute und waren in ihren Möglichkeiten begrenzt, aber das Thema schien wohl zu verlockend zu sein, um es zu umgehen, und deshalb baute JD es in seine Serie ein. Die stärksten Momente des Romans haben - meiner Meinung nach - nichts mit den manipulierten Computern zu tun. Sehr schön ist Johns Eingangstext, in dem ihn eine schwere Depression umfangen hält, weil er einige Tage zuvor Zeuge wurde, wie Jane Collins ihre ersten Morde beging (TB 24). Gut und eindringlich geschildert hat Jason Dark auch die Situation, in welcher Eddie versucht seine Mitschülerin...ja beinahe zu vergewaltigen. Die Hilflosigkeit des armen Mädchens war drastisch dargestellt. Aber die Schwachpunkte dieses Romans sind ebenfalls vorhanden und nicht zu übersehen. Die Szene, in der Eddie und Asmodis die Kontrolle über den Flipper Didiers übernehmen hätte wohl eher in einen Sci-fi-Roman gepaßt und war auch irgendwie nicht besonders fesselnd beschrieben. Grusel kam eigentlich überhaupt nicht auf, oder? Na ja, ein wenig unheimlich war es schon, als Gabi sich in Eddies Keller der verkohlten Leiche von Didier gegenübersah. Gut, gut, wir haben es hier also mit einem mittelmäßigen Roman zu tun, der gewisse Stärken und Schwächen aufweist. Mehr muss man dazu nicht sagen.


Besonderheiten:
John leidet, weil Jane Collins einige Tage zuvor unter dem Einfluß des Rippers und Wikkas stehend, zur Mörderin wurde.


2 von 5 möglichen Kreuzen:
2 Kreuze


Kommentare zum Cover:

Ein Ballestar aus damaliger Zeit. Eigentlich konnte damit nicht viel schiefgehen, doch irgendwie bringt das Bild nicht allzuviel herüber. Der Meister merkte es wahrscheinlich selber und malte daher, als Gag, ein aus Gabi Neumanns Hand fallendes Buch in die Szenerie mit ein. Wenn man genau hinschaut erkennt man, dass es sich wohl um das JS-Taschenbuch Nr. 17 "Satans Eulen" handelt. Dieser kleine Gag wertet es etwas auf. Also deswegen vergebe ich 3 Kreuze


Coverbewertung:
3 Kreuze
Rezension von Olaf:


Kurzbeschreibung:
Der 16jährige Computer-Freak Eddy Blyton beschwört mit Hilfe seiner Computer und uralten Formelfragmenten den Teufel und wird sein Diener. Er ist so verrückt und skrupellos, dass er sogar seine verhasste Stiefmutter tötet. John inzwischen ist noch immer völlig niedergeschlagen wegen seinem letzten Fall (TB 024), als plötzlich sein Kreuz in der Nacht reagiert und den Geisterjäger vor einer noch unbekannten Gefahr warnt. Kurz darauf wird John ins Yard-Gebäude in die Computer-Abteilung gerufen: Dort spielen alle Rechner verrückt und zeigen das Abbild des Teufels. Dann ist alles wieder normal. Am nächsten Tag beeinflusst Eddy Blyton aus seinem Arbeitsraum heraus die Spielautomaten einer Spielhalle. Mittels eines Flipperapparats tötet er einen verhassten Mitschüler und holt sich das Mädchen, das er immer schon besitzen wollte. Es wird von einem Monsterarm aus einem Automaten gepackt und durch den Automaten in sein Arbeitszimmer gebracht. Außerdem verwandelt er die Spielhalle in ein Inferno, in dem er alle Automaten explodieren lässt. John und Suko befinden sich inzwischen bei der zerstörten Spielhalle und erfahren von einem Mitarbeiter der Spielautomatenfirma von seiner verschwundenen Frau und seinem computerbessenen Sohn: Eddy Blyton! Die beiden Geisterjäger schöpfen sofort Verdacht und stellen Eddy Blyton in seinem Arbeitszimmer. Dieser wird von Asmodis in ein Computer-Wesen verwandelt, das John mit seinem Kreuz vernichten kann.


Meinung:
Dieser Roman hat mich vom Cover und vom Titel her nicht sonderlich interessiert. Wobei ich die Geschichte später dann doch noch einigermaßen unterhaltsam fand. Am besten hat mir noch der direkte Anschluß an den vorherigen Fall von John gefallen (TB 024). Johns Niedergeschlagenheit und seine Schlaflosigkeit sind gut beschrieben. Außerdem hat mir gefallen, dass Asmodis mal wieder recht gut mitspielt und er einen neuen Bereich für sich entdeckt: Die moderne Technik!


3 von 5 möglichen Kreuzen:
3 Kreuze


Kommentare zum Cover:

Das Cover gefällt mir nicht so, auch wenn die gezeigte Szene fast genauso in der Story vorkommt und auch recht gut gezeichnet ist. Es hat für mich keine Atmosphäre und wirkt steif und leblos. Nett ist allerdings das kleine Extra: Die junge Frau lässt das John Sinclair Taschenbuch Nr. 017 "Satans Eulen" fallen :-))


Coverbewertung:
3 Kreuze

Rezension von Tom:


Kurzbeschreibung:
Der hochbegabte Schüler Eddie Blyton beschwört Asmodis um mit ihm einen Pakt zu schließen. Eddie will sich an allen Rächen, die ihn verspotten und nicht ernst nehmen. Er bietet dem Teufel an, ihm mit seinem Computern Seelen zu verschaffen. Sein erstes Opfer ist seine gehasste Stiefmutter. Danach lässt er durch Asmodis Hilfe einen Schüler namens Didier töten und seine angebetete Gabi in einer Spielhalle entführen. John Sinclair, der schon vorher auf merkwürdige Erscheinungen des Teufels auf Computermonitoren aufmerksam geworden ist, fährt zusammen mit Suko zur Spielhalle, da mehrere Zeugen aussagten, den Teufel in so manchen Spielautomaten erkannt zu haben. Durch Eddies Vater, der diese Spielautomaten verkauft, werden die beiden Geisterjäger auf Eddie aufmerksam. Sie fahren zusammen zum Haus der Blytons und wollen Eddie zur Rede stellen. Dieser hat mittlerweile versucht Gabi zu vergewaltigen und wird von Asmodis in eine Kreatur, halb Mensch und halb Computer verwandelt. Im Keller der Blytons kommt es nun zum Kampf zwischen John Sinclair und Asmodis...


Meinung:
Nach all den Geschichten um die Mordliga, den Großen Alten und Jane Collins ist dieser Roman einmal eine kleine Verschnaufpause, die fast gar nichts mit den großen Geschehnissen der letzten Zeit zu tun hat. Dennoch halte ich diesen Roman für einen totalen Reinfall. Asmodis wirkt hier mit seinen extrem platten und teils kindlichen Dialogen mehr als Witzfigur denn als großer Höllenfürst. Auch das ganze Thema um diese Computer und Spielautomaten konnten mich alles andere als begeistern. Jason Dark hat dieses Thema scheinbar nur gezwungen ausgearbeitet, denn offensichtlich kennt er sich absolut nicht mit Computern aus. Eddies Leitmotiv ist einmal mehr total ausgelutscht und eines der wohl häufigsten Beweggründe für einen Menschen sich mit der Hölle zu verbünden. Einfach nur die Rache an anderen, die ihn ungerecht behandeln (heul doch). Ich konnte diesem Roman absolut nichts abgewinnen und vergebe seit langem einmal wieder 0 Kreuze. Schade eigentlich, aber diesmal geht es aus meiner Sich nicht anders.


0 von 5 möglichen Kreuzen:
0 Kreuze


Kommentare zum Cover:

Auch das Cover mag mir nicht sonderlich gefallen. Dennoch bei weitem besser als der Roman ansich. 2 Kreuze gehen in Ordnung.


Coverbewertung:
2 Kreuze

Ein Zusatzhinweis zu dem Cover kommt von Michael Schick:
Schaut euch mal das Cover genau an. Da fliegt ein Buch aus dem Automat, genau über ihrem Knie. Wenn man sich das Buch genauer anschaut kann man das Cover des Sinclair Taschenbuches Nr. 17 erkennen.

John Sinclair TB Nr. 17: Satans Eulen