John Sinclair Nr. 295: Tal der vergessenen Toten

John Sinclair Nr. 295: Tal der vergessenen Toten


Seit über 100 Jahren lagen sie verschüttet in der Erde. Niemand dachte mehr an sie. Die fünf Bergleute waren aus dem Gedächtnis der meisten Menschen gestrichen worden. Doch die Kumpel waren nicht tot. Irgendwann bekamen es diejenigen, die sie vergessen hatten, deutlich zu spüren. Wo sich die größte Abbaugrube Europas befand, verbreitete die lebenden Leichen Angst und Schrecken...


von Jason Dark, erschienen am 27.02.1984, Titelbild: Vicente Ballestar

Rezension von Lemi:


Kurzbeschreibung:
Eine abgetrennte Hand in einem Kohlenbrikett und ein Doppelmord veranlassen Will Mallmann John nach Deutschland zu holen, da er hinter der ganzen Sache Zombies vermutet. Als sie auf einem Marktplatz einen Haufen getöteter Tiere finden, erfahren sie von den 5 verschütteten Bergleuten und von Richard Äcker, der mit den Mächten der Finsternis paktierte. Ein Nachfahre von ihm, Matthias Äcker, bettet in einem benachbarten Ort Gräber um. Auch er hat von seinem "satanischen" Vorfahr erfahren und versucht Nachforschungen vor Ort zu betreiben. Dabei wird er von den Zombies getötet. John und Will finden den Wagen von Äcker und stoßen auch auf die Zombies. Nach einem etwas längeren und spektakulären Kampf gelingt es beiden die Zombie zu vernichten.


Meinung:
Ein schlichter Zombieroman, der sich aber spannend liest. Besonders der Nebel und das Kohlengrubenszenario machen den Roman zu einem richtigen Gruselroman. Aus meiner Sicht hat sich der Roman 4 Kreuze verdient.


4 von 5 möglichen Kreuzen:
4 Kreuze


Kommentare zum Cover:
Das Titelbild gefällt mir sehr gut. Stimmungsvoll gezeichnet. Die Szene kommt so auch so im Roman vor. Ebenfalls 4 Kreuze von mir.


Coverbewertung:
4 Kreuze
Rezension von
Stefan (Lobo) Albertsen:


Kurzbeschreibung:
In einem kleinen Ort inmitten des rheinischen Braunkohleabbaugebietes macht Karl Wiesner eines schönen Novembertages eine schreckliche Entdeckung. In einem der Briketts, die er mit seinem Sohn Gerd aufzustapeln begonnen hat, findet er eine abgetrennte Hand. Was auf diesen besonderen Umstand folgt ist ernüchternde Realität, denn die Polizei nimmt sich der Hand an, beginnt sie zu analysieren und die Mühlen der Bürokratie mahlen dabei kräftig. Wiesner selber widmet sich, so gut es geht, dem nachfolgenden Alltag und während sich sein Sohn in der Disco amüsiert (oder auch nicht, wie man's halt nimmt) döst er auf dem Sofa ein. Seine Frau hört plötzlich eigenartige Geräusche und Wiesner begibt sich ins nächtliche Freie, wo er sich gewissenhaft in seinem Garten umsieht.
Leider schleicht ein Untoter (er ist der Besitzer der Hand und scheint sie hier suchen zu wollen) sich in sein Haus hinein und tötet Lisa Wiesner. Karl Wiesner wird nur wenige Augenblicke später umgebracht, als er sich über seine ermordete Frau beugt. Gerd, der von der Disco zurückkehrt, überfährt den Zombie beinahe mit seinem Mofa und findet seine toten Eltern. Aufgrund seiner Aussage wird das BKA hinzugeschaltet und Kommissar Will Mallmann kümmert sich um den Fall. Er zieht John Sinclair hinzu, der eigentlich auf dem Weg von Australien nach England war und da die Beweise für das Vorhandensein einer übersinnlichen Ursache eher mau sind, glaubt der Geisterjäger noch nicht so recht daran, hier wirklich benötigt zu werden. Als er jedoch mit Gerd Wiesner gesprochen hat, ändert er seine Meinung, denn der Junge scheint nicht zu lügen oder zu Übertreibungen zu neigen.
John und Will suchen Matthias Äcker auf, der damit beschäftigt ist, Tote aus ihren Gräbern umzubetten, damit jene Dörfer, die dem Abbau der Braunkohle zu weichen haben, eingeebnet werden können. Äcker erklärt ihnen, dass er keinerlei eigenartige Beobachtungen, sprich lebende Leichen oder dergleichen, gemacht hat. Aber er scheint dennoch etwas zu verheimlichen.
Wenig später werden tote Tiere gefunden. Die Hunde und Katzen scheinen von Zombies getötet worden zu sein (woran das zu erkennen ist, wird jedoch im Roman nicht erklärt). Außerdem stolpern die beiden Polizisten über eine alte Geschichte, in der es um fünf verschüttete "Kumpel" geht, sowie um einen vor knapp hundert Jahren hier ansässigen Eremiten namens Richard Äcker, der wohl eigentümliche Zaubereien und ähnliches betrieben haben soll. Die Spur führt abermals zu Matthias Äcker. Dieser ist allerdings verschwunden. Hat er etwas mit der Rückkehr der fünf Zombies zu tun?


Meinung:
Es ist schon faszinierend von den gigantischen Abbauanlagen zu lesen, die inmitten unseres schönen Heimatlandes Unmengen an Braunkohle zu tage fördern und die so riesengroß sind, dass sich ein Mensch dagegen winzig und unbedeutend fühlt. Leider erschöpft sich diese Faszination spätestens dann, wenn man innerhalb von 64 Seiten mindestens dreimal darauf gestoßen wird, wie groß und gewaltig diese Anlagen doch sind. Wenn man, wie in diesem Fall, seine Geschichte dann noch mit weit schweifenden Alltagsabläufen wie Wochendbesuchen in der Disco und Fernsehabenden mit Hans Joachim Kuhlenkampf anfüllt, nebenbei seine Helden durch die Landschaft und den aufziehenden Nebel (der auch mehrfach erwähnt und beschrieben wird) hin und her fahren lässt, dann kann davon aus gehen einen langweiligen Roman geschrieben zu haben. Und genau dass hat Jason Dark seinerzeit mit diesem Roman geschafft. Die Story zieht sich wie Kaugummi und außer den o. g. Beschreibungen des größten Braunkohleabbaugebietes Europas und den Wochenendaktivitäten der Familie Wiesner erscheint sogar der Part spannend, in dem einige Bundeswehrsoldaten in ein nächtliches Manöver ziehen. Und mal ehrlich, auch da geschieht nicht besonders viel, wenn man einmal davon absieht, dass die Soldaten einen der Zombies so eben im Dämmerlicht sehen können.
Die Szenen in denen die Zombies ihre Opfer suchen sind ebenfalls zähflüssig beschrieben und der vermeintliche Showdown am Ende reißt das alles auch nicht wirklich raus. Überhaupt: Weshalb hat der Zombie am Anfang nach seiner Hand gesucht? Woher wusste er, dass sie bei den Wiesnern gewesen ist.? Wie hat Richard Äcker damals die Kumpel zu Untoten gemacht? Und die wichtigste Frage: Kann man diesen Roman wirklich gut finden? Ich jedenfalls nicht!


1 von 5 möglichen Kreuzen:
1 Kreuz


Kommentare zum Cover:

Das Cover finde ich wirklich nicht übel. Die Szene kommt so zwar nicht im Roman vor (was ich voll gemein finde, denn so ein wenig Bundeswehrsoldatenaction im Kampf gegen Zombies, wäre schön gewesen). Es wartet mit einem ansprechenden Hintergrund auf und es lassen sich einige kleine Details an den Uniformen, den Waffen und dem Jeep erkennen. Die kanariengelben Zombies finde ich an sich etwas lächerlich. Trotzdem okay das Bild.


Coverbewertung:
3 Kreuze

Ein Zusatzhinweis zu dem Cover kommt von Boxhamster:
Das Titelbild wurde ebenfalls für die DVD des Filmes "Rebellion der Zombies" verwendet.

"Rebellion der Zombies" - DVD Cover