John Sinclair Nr. 302: Der Unhold

John Sinclair Nr. 302: Der Unhold


Es war die Nacht der langen Messer! Blauschwarz schimmerte der Himmel, blauschwarz war das Wasser, und auch unser Boot besaß eine dunkle Tarnfarbe. Wenn ich nach oben schaute, sah ich den Mond helles Loch in der Schwärze über mir. Mandra Korab und Suko ruderten. Wir hatten den Außenborder abgestellt. Niemand sollte hören, daß wir uns auf dem Wasser befanden. der kühle Wind erzeugte Wellen, die gegen unser Boot anliefen und es wie einen Ball tanzen ließen. Der Mond kam mir vor wie gelbe Augen, das mich höhnisch anzugrinsen schien und mich gleichzeitig vor einer nicht faßbaren Gefahr warnen wollte...


von Jason Dark, erschienen am 16.04.1984, Titelbild: Vicente Ballestar

Rezension von Ulrich Surendorf/Chapman:


Kurzbeschreibung:
John befindet sich mit Suko und Mandra in Neapel. Mandra hat in London im Traum eine Stimme gehört, daß er hier den dritten Dolch finden kann. Dabei haben sie zufällig von einem Mörder gehört, der nur ‚Der Unhold' genannt wird und nicht einmal vor Kindern halt macht. Sie machen sich auf die Suche nach dem Mörder und geraten dabei in die Fänge einer Schmugglerbande, deren Führerin Claudia Corelli, genannt ‚La Bandita', ist. Einer von Claudias Bande wird von dem Unhold, einer Mischung aus Mensch, Werwolf und Fischbestie getötet. Das Opfer war Claudias Bruder, und die Banditin ist nun bereit mit John und den anderen zusammenzuarbeiten. Sie führt die drei zu ihrer Tante Rosa Beluzzi, die das zweite Gesicht hat. Diese will Mandra Korab die Zukunft aus der Hand lesen, während John mit Suko und Claudia Corelli den Unhold verfolgen. Er flieht auf den nahegelegenen Friedhof, wo unter anderem auch Claudia Corellis Vater begraben ist. Als die drei am Grab des Mannes ankommen, entdecken sie, daß es aufgebrochen und leer ist! John schickt Claudia zurück zu ihrer Tante, und entdeckt dann einen Geheimgang, der unter dem Friedhof her führt. Unterdessen zeigt Rosa Beluzzi ihr wahres Gesicht: Sie ist eine Teufelsdienerin, die von Luzifer den dritten Dolch bekommen hat. Im zu Ehren hat sie ihren Schwager, Claudias Vater, Satan geopfert und ihn in den Unhold verwandeln lassen. Sie war es auch, die Mandra nach Neapel gelockt hat. Sie verletzt Mandra Korab schwer an seiner linken Hand und will ihn töten. Doch Mandra ist schneller und kann ihr den ersten der sieben Dolche mitten in die Brust werfen. Bevor sie stirbt, verrät sie allerdings noch, wo er die restlichen vier Dolche finden kann. John und Suko haben inzwischen den Friedhof unterwandert und gelangen wieder zu Rosa Beluzzis Haus. Hier kann John den Unhold mit dem Kreuz vernichten.


Meinung:
Ich habe die Rezension jetzt dreimal gelesen und bin mir immer noch nicht sicher, ob sie verständlich ist. Doch im Gegensatz zu den anderen Romanen liegt das in diesem Fall nicht daran, daß der Roman konfus war, sondern unheimlich spannend. Es wird keine gradlinige Geschichte erzählt, sondern mit jedem Kapitel ein Stück mehr eines mörderischen Puzzles enthüllt, bis sich am Schluß die ganze Geschichte offenbart. Selbst der Grund, warum sich die Freunde in Neapel aufhalten wird erst auf Seite 41 erläutert. Der Unhold selbst ist bei diesem spannenden Katz- und Maus-Spiel eigentlich fast eine Nebensache.


Besonderheiten:
Mandra Korab erhält den dritten Dolch zurück; wird aber von Rosa Beluzzi so stark verletzt, daß er für eine Woche ins Krankenhaus muß.
Die zweite Auflage dieses Romans erschien am 23.08.1988.
Die dritte Auflage dieses Romans erschien am 02.08.1994.
Ein weiterer Nachdruck dieses Romans erschien im September 2002 im Sonderband 38 (Jubi-Band) "Die Farbe des Todes".


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