John Sinclair Nr. 582: Das Monstrum
Der Killer zerrte die bewußtlose Frau hoch, grinste dreckig und
hängte sein Opfer an einen Fleischerhaken. Mit einem ratschenden Laut
drang die Spitze durch den Kragenstoff der Jacke. Genau in dem Augenblick
öffnete die Frau die Augen. Blut lief über ihr Gesicht. Die Angst
flackerte in ihren Pupillen; die Lippen zitterten, bevor sich der Mund
öffnete, ein Schrei aber zwischen Kehle und Lippen steckenblieb. Es
war klar, was der Killer vorhatte, und das merkten auch die Zuschauer. Im
Kino wurde es unruhig...
von Jason Dark, erschienen am 28.08.1989, Titelbild: Jim Warren
Rezension
von The
Fox:
Kurzbeschreibung:
Vor Jahren hat Suko zusammen mit der Polizistin Melody Ingram einen
Serienmörder namens Warren Dale zur Strecke gebracht, der immer dann
im Kino Morde beging, wenn der Splatterfilm "Blutige Zeiten" lief. Im Zuge
der Festnahme kam der Killer, der genauso aussah wie der Hauptdarsteller
des Films, ums Leben. Drei Jahre später ist der Fall eigentlich längst
vergessen. Hätten Zeugen nicht einen durch die Luft fliegenden Grabstein
gesehen. Den Grabstein von Warren Dale. Und dieser sinnt nach Rache (also
der Grabstein mit dem Geist des Killers drin). Dabei ist er nicht allein,
denn sein nicht minder wahnsinniger Bruder, der Schauspieler aus dem Film,
ist ebenfalls mit von der Partie. So locken sie Suko, John und Melody in
ein altes Kino, wo die Blutigen Zeiten wieder aufleben sollen.
Meinung:
Dieser Einzelroman hat durchaus seine Momente, insbesondere wenn der Zeuge
Dick Campbell vor dem Grabstein flieht und später an seinem Arbeitsplatz
erneut angegriffen wird. Allgemein ist die Story aber arg weit hergeholt
und der fliegende Grabstein auch eher komisch als unheimlich. Auch hätte
den beiden mörderischen Brüdern etwas mehr Background nicht geschadet.
Zweimal musste ich doch auch mit dem Kopf schütteln: Zum Einen wird
gesagt, dass der Splatterfilm per Gerichtsbeschluss wieder in die Kinos kam,
obwohl vier Morde geschehen waren währen dieser Film lief, da man einen
direkten Zusammenhang nicht nachweisen könne. Also erstmal ist das ja
ein toller Richter, der das entschieden hat. Zweitens können die Kinos
ja wohl selbst entscheiden, welche Filme sie aufführen. Zum Anderen
ist es auch unfassbar, dass Scotland Yard nicht in der Lage war, den in Amerika
irgendwo einen Film drehenden Bruder des Killers aufzuspüren und das
offenbar auch gar nicht intensiv versucht hat. Das Hauptproblem ist einfach,
dass JD immer dann, wenn der Leser etwas hinterfragen könnte, mit immens
lapidaren Erklärungen kommt, die den Leser schon verägern können.
2 von 5 möglichen Kreuzen:
Kommentare zum Cover:
Das Cover gefällt mir hingegen sehr gut. Es ist düster und gut
gezeichnet.
Coverbewertung:
Ein Zusatzhinweis zu dem Cover kommt von Michael Schick:
Das Titelbild des John Sinclair Romans wurde auch schon auf dem Roman SPECTRE
von David Robbins aus dem Jahr 1988 verwendet.