John Sinclair Nr. 1273: Poker mit dem Tod
"Du kannst nur gewinnen, Freund!", flüsterte die Stimme. Die Augen des
Angesprochenen leuchteten auf, sein Herzschlag beschleunigte sich. Das waren
Worte, die ihn anmachten. "Wieviel.... "Alles! Den Jackpot!" Auch jetzt war
die Stimme nür ein Flüstern. Viel zu sehen war von dem Sprecher
nicht, weil sich das Gespinst des Halbdunkels innerhalb des alten Beichtstuhls
ausgebreitet hatte. Es war ein ungewöhnlicher Ort, jemanden zu treffen,
der einem den Royal Flush des Lebens anbot...
von Jason Dark, erschienen am 02.12.2002, Titelbild: Sanjulian
Rezension von
Florian
Hilleberg:
Kurzbeschreibung:
John und Suko werden zu einem Amokläufer bestellt, der vom Teufel und
von Dämonen berichtet hat. Als sie ihn stellen, sehen sie, dass sein
Bein nur noch aus Knochen besteht. Julius Cameron, ein Zocker, meint, dass
er mit einem Skelett um das ewige Leben gepokert hat. Der Unheimliche nennt
sich Almendo und kommt ursprünglich aus Spanien, John vermutet einen
Großinquisitor hinter dieser Gestalt und gleichzeitig eine Kreatur
der Finsternis. John und Suko überreden Sir James, den Gefangenen für
einen Abend freizugeben, damit sie mit ihm zum Pokern fahren können,
wo Julius sein Bein zurückgewinnen will. Das Spiel findet in einer
verlassenen Leichenhalle statt. Dort kommen John, Suko und Julius gerade
noch rechtzeitig, um zu verhindern, dass Almendo einen Spieler, der zum zweiten
Mal verloren hat, tötet. John bietet sich an gegen Almendo zu pokern
und verliert das Spiel. Doch bevor das Skelett ihn berühren und ebenfalls
verknöchern kann, vernichtet John Almendo mit dem Kreuz.
Meinung:
Um es auf den Punkt zu bringen: Langweiliger geht es kaum noch. Dass fängt
ja schon am Anfang an, wo es bereits vier Seiten dauert, bis Kid Longo mit
Almendo ins Geschäft kommt und sich bereit erklärt mit ihm um den
Jackpot zu pokern. Auch der Handlungsstrang um Julius Cameron ist an Unlogik
und Langeweile kaum zu überbieten, ein schlechter Dialog jagt den
Nächsten. Auf Seite 17, rechte Spalte oben sagt John: "Mein Name ist
übrigens John Sinclair." Auf der nächsten Seite, linke Spalte oben
sagt er dann, zu der selben Person: "Ich heiße John Sinclair und kann
Ihnen sagen, dass ich tatsächlich daran glaube." Und diese Ärgernisse
ziehen sich durch den gesamten Roman. Zunächst behauptet Julius in einer
der Spielhöllen mit dem Tod gepokert zu haben, und dass er das wieder
tun wolle, um sein Bein zurückzugewinnen. Später sagt er dann,
das Spiel fände in einer Leichenhalle statt, ganz nebenbei ein völlig
billiger Versuch Gruselatmosphäre in diese Katastrophe zu bringen. Zumal
scheinen John und Suko es gar nicht nötig gehabt zu haben Julius sofort
zu fragen, ob das Skelett auch eine Identität hat. Als sie dann am Abend,
auf dem Weg zur Leichenhalle sind, gibt er aber bereitwillig Auskunft. Ein
Anflug von Spannung kommt auf, wenn Kid Longo und Almendo pokern und die
Karten aufdecken, aber spätestens dann wenn Longo plötzlich zweimal
den Kreuz-Buben zieht, möchte man das Heft entnervt in die Ecke feuern,
wenn man überhaupt über die ersten zwanzig Seiten hinausgekommen
ist. Das Ende zieht dann noch einmal gewaltig an, was das übliche
Sinclair-Klischee betrifft: John kommt im letzten Augenblick, schmettert
seinen coolen Spruch in den Raum, pokert mit Almendo, aus welchen Gründen
auch immer und zieht dann lässig sein Kreuz, was er von Anfang hätte
tun können, vernichtet im Handumdrehen, eine der ach so mächtigen
Kreaturen der Finsternis. Wenn John dann auf Seite 62 sein unvermeidliches
Kreuz auf den Tisch legt und sagt: "Ich spiele nie ohne Joker!", drängt
sich einem unweigerlich der Verdacht auf, Jason habe diesen Roman nur
geschrieben, um diesen Satz einmal "sinnvoll" einzusetzen. Also diesen Roman
kann man keinem in die Hand drücken, der nicht voll davon überzeugt
ist, dass das ein Ausrutscher war, denn dieser Roman gehört in die unterste
Schublade.
0 von 5 möglichen Kreuzen:
Rezension
von Ulrich
Surendorf/Chapman:
Kurzbeschreibung:
John Sinclair und Suko werden zu einem Amokläufer gerufen, der um sich
geschossen hat und dabei vom Tod und von Dämonen geschrien hat. Als
die beiden am Tatort ankommen, hat sich der Mann schon wieder beruhigt. Auf
die Frage nach dem Grund für sein Verhalten zeigt er nur sein linkes
Bein, das nur noch aus den Kochen besteht! Der Mann, Julius Cameron,
erzählt, daß er vom Tod, einer Skelettgestalt, zu einem Pokerspiel
um sein Leben aufgefordert wurde. Weil er verloren hatte, hat er einen Teil
seines Körpers verloren. Nun hat er die Chance, in einem weiteren Spiel
seine alte Gestalt wiederzugewinnen. Dabei wollen ihn John und Suko begleiten.
Die drei fahren zu einer alten Leichenhalle, in der der Tod sich mit seinen
Mitspieler trifft. Hier findet bereits eine Pokerrunde statt, bei der ein
neuer Mitspieler gerade seine Hände verloren hat und nun nur noch
Knochenklauen besitzt. John nimmt seinen Platz ein und spielt gegen den Tod,
der angibt, früher einmal ein Inquisitor in Spanien gewesen zu sein,
der dem Teufel gedient hat. Als John gegen den Tod verliert, will dieser
ihm einen Teil seines Körpers nehmen, doch der Geisterjäger kann
die Knochengestalt mit dem Kreuz vernichten. Die anderen Mitspieler erhalten
daraufhin ihre verlorenen Körperteile zurück.
Meinung:
Für mich ein halbherziger Roman: auf der einen Seite beschreibt Jason
Dark die Atmosphäre in der Leichenhalle und auch zu Beginn im Beichtstuhl
sehr spannend, auf der anderen Seite ist die Verabredung mit Kid Longo (wie
kann man nur auf diesen Namen kommen..?) viel zu sehr in die Länge gezogen.
Die Szene in der Kneipe hätte überhaupt nicht sein müssen,
dafür hätte die Geschichte von Almendos ein wenig deutlicher gemacht
werden können.
Alles in allem bleiben leider nicht mehr als zwei Kreuze, auch weil am
Schluß einfach mal wieder das Kreuz gezogen wird.
2 von 5 möglichen Kreuzen:
Rezension
von Michael
Pliet:
Kurzbeschreibung:
John und Suko werden zu einem Amoklauf gerufen. Ein Irrer schießt aus
dem Fenster seines Hauses. Als die beiden ihn überwältigt haben,
stockt ihnen der Atem. Die Beine des Amokläufers Julius Cameron bestanden
nur noch aus Knochen. Julius erzählt er habe mit einem Skelett um ein
unendliches Leben gespielt, alles auf eine Karte gesetzt und verloren. Nun
befand er sich in diesem Zustand, als Strafe für sein verlorenes Pokerspiel.
Das Poker spielende Skelett nannte sich Almendo, und man habe sich auf einem
Friedhof zu einer Runde getroffen mit noch weiteren Spielern. John
beschließt, das er es mit dem Skelett im Pokerspielen aufnehmen
würde. Außerdem nimmt er Julius mit, damit er seine Beine
zurückspielen kann. In einer verlassen Leichenhalle stoßen sie
auf eine Pokerrunde, in der u. a. auch Kid Longo mitspielt, der ebenfalls
von Almendo verführt worden ist. Im letzten Moment können Suko
und John verhindern das Kid von Almendo getötet wird, da dieser schon
zu zweiten Mal verloren hat. Es kommt zu einem Pokerspiel zwischen John uns
dem Skelett, welches John natürlich verliert. Nun fordert Almendo seinen
Einsatz und will John berühren, damit er John verknöchern kann.
Doch John´s Kreuz macht ihm einen Strich durch die Rechnung. Almendo
wird vernichtet. Alle Pokerspieler bekommen ihre Körperteile wieder.
Und wenn sie nicht gestorben sind, dann leben sie noch heute. *lol*
Meinung:
Oh Mann. Das ist zwar schon ne Weile her das ich diesen Roman gelesen hatte,
aber noch immer kann ich mich erinnern wie schlecht der war. Ein Poker spielendes
Skelett das ist bald schon genauso gut wie Jason´s Einfall mit dem Mann
aus der Mauer, im späteren Roman (1302 Die Geisterfalle). Logikfehler
ohne Ende. Wie kann ein Mann überleben, wenn ihm das Fleisch von den
Beinen gefault ist, und überhaupt warum hat ihn Almendo am Leben gelassen.
Wieso spielen Skelette Poker? Warum laufen seine Mitspieler nicht alle schreiend
davon? Ich würde es tun. Egal um welchen Einsatz es geht. *lol* Mein
Fazit: Dieser Roman gehört auf jeden Fall in die Top 10 der schlechtesten
Romanhefte aller Zeiten. Spannung will keine Aufkommen, und wie gesagt ist
die Story einfach nur dumm. Zum Glück kommen solche Entgleisungen nicht
all zu oft in der Serie vor. Jemand der sich diesen Roman genommen hätte
um mal in John Sinclair reinzulesen, hätte danach garantiert keine
Geschichte mehr von ihm gelesen.
0 von 5 möglichen Kreuzen:
Kommentare zum Cover:
So schlecht der Roman auch ist, das Cover kann sich sehen lassen. Es wird
eine Szene aus dem Romanaufgegriffen, die wohl Almendo beim Pokerspielen
mit einem seiner Opfer zeigt. Das Skelett entspricht genau meinen Vorstellungen
und auch ansonsten find ich stellt dieses Cover den Zusammenhang zur Geschichte
gut dar.
Coverbewertung: