John Sinclair Nr. 1291: Bitte recht teuflisch

John Sinclair Nr. 1291: Bitte recht teuflisch


Für einen winzigen Moment funkelte die Messerklinge im scharfen Licht des Punktscheinwerfers, dann war sie verschwunden. Sie zuckte nach unten hin weg und wurde zweimal bewegt. Zwei Schnitte! Jemand schrak kurz zusammen. Dann war ein scharfer Atemzug zu hören, und der Blick glitt nach unten. Ein Querkreuz war entstanden. Ein Andreaskreuz. Rot und blutig. Genau wie es die blonde Frau haben wollte, die noch mit einer schnellen Bewegung der Zunge die Messerspitze ableckte, ohne sich dabei zu verletzen. Der Mann hatte seinen linken Arm angewinkelt und bis zum Ellbogen hin auf die Tischplatte gelegt. Das Licht fiel als scharfer Strahl von der Decke. Es leuchtete die Hand und auch den Unterarm des Mannes an. Im Zentrum malte sich das Querkreuz deutlich ab.


von Jason Dark, erschienen am 07.04.2003, Titelbild: Vicente Ballestar

Rezension von Ulrich Surendorf/Chapman:


Kurzbeschreibung:
Auf dem Polizeiball wird John Sinclair zusammen mit Glenda, Tanner und dessen Frau Kate und einem Kollegen namens Casey Jordan fotografiert. Als das Foto entwickelt wird, wenden sich die Fotografen an John, denn auf dem Bild ist noch ein Motiv zu entdecken. Casey Jordan ist ein zweites Mal zu sehen, wie er John ein Messer in den Hals rammen will! John will der Sache auf den Grund gehen, doch Jordan kommt ihm zuvor und nimmt die Fotografen als Geiseln. John kann Jordan zwar ausschalten, doch nun kommt die wahre Drahtzieherin zum Zuge: Justine Cavallo! Sie hat sich mit Jordan zusammengetan, weil dessen Gedanken auf Fotos erscheinen können. Welche Zwecke sie genau verfolgt, will sie nicht preisgeben; sie erwähnt nur, dass es in der Zukunft noch zu harten Auseinandersetzungen kommen wird. Justine will mit Jordan fliehen, doch der wird von Polizisten, die das mobile Labor der Fotografen umstellt haben, erschossen. Justine kann entkommen, und John bleibt nur der Hinweis, den er von Jordan vor dessen Tod erhalten hat: Er muss sich um eine geheimnisvolle "Blutbrücke" kümmern...


Meinung:
Eine spannende Geschichte, in der diesmal auch die private Atmosphäre auf dem Ball sehr gut zur Geltung kommt. Dabei hat Tanners Frau, die man sonst nur aus Erzählungen kennt, endlich einmal einen Auftritt. Etwas schade fand ich, dass gleich in der ersten Szene verraten wird, dass Justine Cavallo hinter dem Fall steckt (obwohl man das auch durch das Titelbild schon vermuten kann). Dass nicht gleich alle Hintergründe über den Fall aufgeklärt werden, fand ich zuerst etwas ärgerlich, doch da die Geschichte noch weitergeht, ist das natürlich plausibel.


Besonderheiten:
Erste Erwähnung der Blutbrücke
Die Handlung spielt "Ende November" (S. 37) - das ist insofern bemerkenswert, weil das Heft 1293 in zwei Wochen ‚Halloween-Horror' heißt...
In der Vorschau auf dieses Heft steckt ein Fehler: Dort steht: "Bitte recht teuflisch hieß es, wenn ein bestimmter Mann fotografierte." Das ist allerdings falsch (aus dem Grund habe ich auch erst die Fotografen für die Bösen gehalten... :-) , denn Casey Jordan fotografiert nicht selbst; er wird fotografiert.


3 von 5 möglichen Kreuzen:
3 Kreuze


Kommentare zum Cover:

Das Cover zeigt eine sehr gut dargestellte Justine Cavallo, und der Mann mit dem Messer soll wohl Casey Jordan sein. Es ist natürlich keine Szene aus dem Roman, aber denoch passt das Cover perfekt zu dem Roman.


Coverbewertung:
5 Kreuze


Rezension von Michael Pliet:


Kurzbeschreibung:
John und Glenda sind auf einem Polizeiball eingeladen. Als sie zusammen mit Thanner und seiner Frau an einem Tisch sitzen, kommt ein Kollege von Thanner dazu, sein Name ist Casey Jordan. Diese Szene wird von den zwei deutschen Fotografen Jens Rückert und Angela Finkert fotografiert. Die zwei staunen nicht schlecht als sie die Bilder entwickeln und sie Casey Jordan sehen wie er doppelt auf dem Bild vertreten ist und dieser Doppelgänger jagt John ein Messer in den Hals. Sofort präsentieren sie John das Photo der es an sich nimmt und es Glenda zeigt, die meint er solle doch bitte zu den beiden Fotografen zurückgehen. Ein Glück für die Beiden, den Casey Jordan hat sie mittlerweile in seine Gewalt gebracht und will das Photo von Ihnen. John platzt mitten in diese Szene und überwältigt Casey. In dem Verhör kommt raus das Casey seine Gedanken auf Bilder projezieren kann. John will den Beweis und läßt ihn nochmal fotografieren. Er staunt nicht schlecht als er auf dem Bild Justine Cavallo entdeckt, unter dessen Bann Casey steht. Dem rutscht Ausversehen das Wort Blutbrücke raus. Kurz darauf taucht die Cavallo auf und John kann grade noch verhindern das sie Thanner anfällt, wird allerdings dadurch zu Justine´s Geisel. Wenig später hat sie auch Glenda in Ihrer Gewalt und zwingt John Casey zu befreien. Die Beiden verlassen den Wohnwagen und wollen fliehen, da fallen plötzlich Schüsse und Casey wird tödlich getroffen. Justine entkommt im letzen Moment. John steht vor einem Rätsel der einzige der ihm hätte sagen können was es mit der Blutbrücke auf sich hat liegt Tod vor im auf dem Boden.
-Fortsetzung folgt -


Meinung:
Also ich muß sagen mir hat der Roman an sich ganz gut gefallen. Gewundert hat mich nur das er nicht als erster Teil eines Dreiteilers präsentiert wurde sondern, als abgeschlossener Roman. Besonders weil die Story im nächsten Heft ja schon weiter geht. Und dann ist da noch die Sache mit Tanner. Sind die denn Irre geworden gleich loszuballern, normalerweise hätte ich so eine Reaktion von ihm nicht erwartet. Das die meisten Fragen unbeantwortet blieben kann ich nachvollziehen, da die Geschichte ja noch weitergeht. Gut fand ich auch mal wieder, das John die Situation nicht ganz unter Kontrolle hat, und er am Ende praktisch als Verlierer dasteht. Zu Justine bleibt zu sagen, das sie auf mich noch immer ziemlich geheimnisvoll wirkt. Wer weiß was wir noch von der Vampir-Lady zu erwarten haben.


Besonderheiten:
Thanner hat mal nicht seinen Hut auf. :-)
Man lernt endlich mal Thanners Ehefrau kennen.


3 von 5 möglichen Kreuzen:
3 Kreuze
Rezension von Florian Hilleberg:


Kurzbeschreibung:
John und Glenda besuchen einen Polizistenball, auf dem auch Tanner mit seiner Frau Kate zugegen sind. Dort begegnen sie dem Kollegen Casey Jordan, einem früheren Lehrling von Tanner, der sich gemeinsam mit den vier Freunden fotografieren lässt. Nachdem die beiden Fotografen die Bilder entwickelt haben, stellen sie fest, dass Jordan zweimal zu sehen ist. Einmal als normaler Mensch und zum zweiten als Geist, der John ein Messer in den Hals rammt. Die Fotografen alarmieren John und geben ihm das Foto. Casey Jordan will aber ebenfalls das Foto haben und überfällt die Fotografen in ihrem Van, wo er sie töten will. Das kann John gerade noch verhindern, der noch einmal mit den Fotografen sprechen wollte. Als Casey wieder erwacht wird er nochmals fotografiert. Casey Jordan hat nämlich die Gabe, dass alle seine Gedanken auf Fotos sichtbar werden. Auf der letzten Aufnahme jedoch erscheint plötzlich Johns alte Bekannte Justine Cavallo. Glenda und Tanner, die dem Geisterjäger nach draußen folgten, treffen als erste auf die blonde Bestie. Bevor diese den Chefinspektor beißen kann erscheint John, wird jedoch von Justine überwältigt, die ihn als Geisel nimmt und befiehlt, dass er Casey befreit, da sie ihn noch braucht und das Zusammentreffen mit John und die Fotografie nur ein Test sein sollten. Justine will sich nämlich mit Dracula II gegen die Zukunft wappnen, da dort schon Gefahren lauern, die auch John betreffen. Als Casey frei ist, lässt Justine John frei, da sie ihn noch benötigt. Doch Tanner hat das Gelände umstellen lassen und die Männer eröffnen das Feuer auf die Vampirin und Jordan. Justine entkommt, doch Casey Jordan stirbt im Kugelhagel der Polizei. Zuvor hat er John jedoch noch eine Spur hinterlassen, die auf die geheimnisvolle Blutbrücke hinweist.


Meinung:
Also mir hat es richtig Spaß gemacht diesen Roman zu lesen. Insbesondere die Szene, wo John und Glenda Tanner und seine Frau treffen ist sehr amüsant. Endlich erfährt auch der Leser, wer Tanners Frau ist, und dass der Chefinspektor auch noch zweifacher Vater ist. Des Weiteren hat es mich gefreut, dass Tanner endlich mal wieder eine größere Rolle erhalten hat und etwas mehr spielen durfte als nur den Vermittler neuer Fälle. Dann kommt noch natürlich Justine Cavallo hinzu, die ebenfalls immer wieder spannende Unterhaltung verspricht. Der Roman weist auch keine Längen auf, nur Justines Erklärungen und Motive sind, wie so oft, sehr verworren bis unlogisch. Erstens Mal: Was will sie mit Jemanden dessen Gedanken sie auf einer Fotografie sehen kann? Zweitens: Die Erklärung mit dem Test ist einfach nur lächerlich. Da hätte sie ihn einfach nur so fotografieren müssen, ohne ihn gleich auf John Sinclair zu hetzten. Trotzdem hat mir der Roman gut gefallen, zumal wieder ein paar düstere Andeutungen auf die Zukunft gemacht wurden (der Schwarze Tod lässt grüßen).


Besonderheiten:
Erster persönlicher Auftritt von Kate Tanner der Frau des Chefinspektors.
Erste Andeutung über die Blutbrücke.
John erfährt, dass sich auch Dracula II und Justine Cavallo gegen eine Gefahr in der nahen Zukunft rüsten müssen.


3 von 5 möglichen Kreuzen:
3 Kreuze