John Sinclair Nr. 1307: Die toten Frauen von Berlin

John Sinclair Nr. 1307: Die toten Frauen von Berlin


Erst die verrauchte Luft in der Kneipe und nun der kalte Ostwind! Kalt wie der Tod, dachte Eve Sandhurst und drehte sich so, das sie den Französischen Dom sah, eines der vielen Wahrzeichen von Berlin. Nicht allein, dass der Wind so kalt war, er brachte auch Regen. Er peitschte der Frau wie Eiskügelchen gegen die Gesichtshaut.


von Jason Dark, erschienen am 28.07.2003, Titelbild: Del Nido

Rezension von Florian Hilleberg:


Kurzbeschreibung:
Fünf Frauen verschwinden in Deutschlands Hauptstadt spurlos. Das sechste Opfer ist Mitarbeiterin in der britischen Botschaft und damit ist John Sinclairs Einsatz genehmigt, der sich noch immer im Allgäu befindet. Außerdem wurden zwei der Frauen nach ihrem Verschwinden wiedergesehen, obwohl sie verändert schienen und sich starr wie Roboter bewegten. Harry Stahl und John Sinclair vermuten, dass sie es mit Zombies zu tun bekommen. Zunächst suchen sie die Wohnung der letzten Verschwundenen Eve Sandhurst, wo die vermisste im Sessel schlafend sitzt. Sie konnte aus einem Keller entkommen, in dem die Leichen der fünf anderen Frauen lagen. Im Schockzustand irrte sie quer durch Berlin zu ihrer Wohnung, wo sie vor Erschöpfung einschläft. John und Harry wollen sie unter Hypnose befragen, wo der Killer sein Versteck hat. Doch bevor es dazu kommt erscheint eine der toten Frauen und will Eve beseitigen. John gelingt es die Untote mit dem Kreuz zu vernichten und findet in ihrer Jacke einen Zettel mit der Telefonnummer eines gewissen Gideon Schwarz, der als Künstler und Bildhauer arbeitet. Eve wird in der Botschaft untergebracht, während John und Harry dem jetzt Hauptverdächtigen einen Besuch abstatten. In seinem Atelier finden sie die restlichen vier Frauen als Statuen aufgebaut, die sich jedoch nicht rühren. Dann treffen sie auf Schwarz, der sich sehr selbstsicher gibt und bereitwillig erklärt, dass in ihm der Geist seines Urgroßvaters weiterlebt. Dieser war der letzte Scharfrichter Berlins, der das Töten auch nach "Feierabend" nicht sein lassen konnte und weitermordete, da er die Toten und insbesondere tote Frauen liebte. Gideon übernahm diese "Liebe" und schaffte es darüber hinaus mit Asmodis' Hilfe die Toten zu Untoten zu machen, deren Dienste er an ominöse Organisationen verkaufen will. Bevor es dazu kommt will John die Zombies mit dem Kreuz erlösen. Harry hält derweil den Künstler mit der Beretta in Schach. Eine der Frauen wird durch das Kreuz vernichtet. Doch Gideon will nicht wahrhaben, dass er verloren hat und greift Harry an, der ihm eine Silberkugel in den Schädel jagt. Daraufhin verlässt Asmodis seine Dienerinnen die endgültig tot zusammenbrechen.


Meinung:
Endlich wieder ein Berlin-Roman mit Harry Stahl, der auch vielversprechend anfängt. Wie Eve Sandhurst überfallen wird und in einem stockdunklen Keller mit fünf Leichen erwacht ist schon beklemmend beschreiben worden. Allerdings hält sich dieses Niveau nicht den gesamten Roman über und spätestens auf Seite vierzig weiß man, wie die Story endet. Die Sache mit dem Zettel in der Jacke der Killerin ist etwas zuviel Glück und völlig unrealistisch. Zumal Gideon sich dann auch noch wundert, wie John und Harry denn so schnell auf seine Spur kommen konnten. Aber überraschende Wendungen sind in einem Einzelroman von Jason Dark ja sowieso zur Mangelware geworden. Weshalb es aber John und Harry, die ja beide Fotos der verschwundenen Frauen gesehen haben, nicht auffällt, dass sie mit einer dieser Verschwundenen in einem Fahrstuhl stehen ist schon ein Armutszeugnis. Wenn das einem der beiden passiert wäre - okay. Aber bei zwei Polizisten ist so eine schlechte Beobachtungsgabe fast unverzeihlich. Übertrieben war meiner Meinung nach auch die Reaktion Harrys der im Büro des Künstlers Gideon, selbigem eine Kugel in den Kopf jagt, weil dieser ihn angegriffen hat. Zum Einen war er unbewaffnet, womit Notwehr ausscheidet, und zum Anderen konnte sich Harry eigentlich nicht sicher sein, dass Gideon wirklich ein Dämon war, nur weil er das behauptet hat. Er hätte auch einfach nur ein Verrückter sein können, der sich für übermächtig hält und da Harry schon einmal suspendiert wurde, weil er einen Unschuldigen erschossen hat, hätte ich mehr Zurückhaltung von ihm erwartet.


2 von 5 möglichen Kreuzen:
2 Kreuze


Kommentare zum Cover:
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Coverbewertung:
4 Kreuze
Rezension von Michael Pliet:


Kurzbeschreibung:
John Kurzurlaub mit Jane wird unterbrochen. Jane muss zurück nach London weil sie einen neuen Auftrag hat. Auch John bekommt eine neuen Job. Er trifft sich mit Harry Stahl in Berlin, wo er das Verschwinden von 6 Frauen aufklären soll. Das 6te Opfer war eine Englische Agentin mit Namen Eve Sandhurst. Gemeinsam mit Harry fährt John zur Wohnung von Eve, wo sie nach Hinweisen auf ihr Verschwinden suchen wollen. Überrascht müssen die beiden feststellen, das Eve Sandhurst wieder aufgetaucht ist. Sie finden die unter Schock stehende Frau in ihrer Wohnung. Ihr muss die Flucht vor dem Täter gelungen sein, allerdings kann sie sich nur teilweise dran erinnern wie sie Entkommen ist. Nachdem sich Eve frisch gemacht hatte verlassen alle drei die Wohnung um Eve zur Botschaft zu bringen. Doch beim Verlassen werden sie von einer Zombiefrau überrascht, die John dann mit seinem Kreuz vernichtet. Bei der erlösten Frau findet John einen Zettel mit einer Telefonnummer. Diese Spur führt Harry und John zu Gideon Schwarz, einem Künstler dessen Urgrossvater in der Vergangenheit ein Scharfrichter war. Nachdem John Eve in der Botschaft abgeliefert hat fahren beide zum Atelier von Gideon. In seiner Künstlerwerkstatt finden sie unter vier Tüchern die restlichen vier Frauen. In einem Nebenraum treffen Harry und John auf Gideon Schwarz. Der erzählt das er sich als Nachfolger seines Urgrossvaters sieht, und seine Seele übernommen hatte. Gideon befiehlt seinen Zombiefrauen anzugreifen, doch John wird mit ihnen fertig und schickt sie zurück in die Hölle. Harry und Gideon liefern sich einen Kampf, doch am Ende bekommt Gideon ein Silberkugel in der Kopf geschossen und vergeht. Asmodis lässt die restlichen drei Zombiefrauen sterben.


Meinung:
Oh .mein .Gott. AUFWACHEN!!! Dieser Ruf galt für alle die während des Lesen des Romans eingeschlafen sein sollten. *g* Dieser Roman hatte eine Spannung wie eine Mischung aus Das literarische Quartett und Das Wort zum Sonntag. Kurz und einfach ausgedrückt LANGWEILIG HOCH ZEHN! Nicht nur das uns Lesern unterschlagen wurde wie Eve das gelang was fünf Frauen vorher nicht schafften. Zu flüchten. Nein wir mußten uns auch wieder einiges an Gelaber antun. Das John Eve in der Botschaft abgesetzt hat, hätte man auch in einem Satz schreiben können und gleich zurück zu Harry im Athlon kommen können. Und wieso sind John und Harry nicht gleich ins Atelier. Nein da muß man erst in der Kneipe nebenan die Wirtin volllabbern, die einem dann noch erzählt was man schon längst weiß. Und warum das ganze. Weil die Story nicht genug Lesestoff gebracht hätte für 64 Seiten. Mein Fazit: Dieser Roman hat es nicht anders verdient. Eine Nullnummer wie man sie schon lange nicht mehr gesehen hat, die sogar noch so Highlights wie DIE GEISTERFALLE und POKER MIT DEM TOD unterbietet. Und nächste Woche mach ich mir auch keine Hoffnung auf einen guten Sinclair. Da geht es nämlich wieder mal um Maxine Wells (die mal wieder entführt wird) und das Vogelkind Carlotta. Ob das gut geht? Wir werden es erleben. AMEN.


0 von 5 möglichen Kreuzen:
0 Kreuze


Kommentare zum Cover:

Zum Cover bleibt noch zu sagen, das es nichts mit dem Roman zu tun hat und das es potthässlich ist, und diesen bescheidenen Roman noch abrundet. Aber was solls, ach komm ein Kreuz gibt es noch für die Mädels vorne auf dem Cover. Ich bin ja nicht so. *g*


Coverbewertung:
1 Kreuze
Rezension von Alex Matysik:


Kurzbeschreibung:
Spät abends auf dem Weg nach Hause von einem Kneipenbesuch wird Eve Sandhurst, Angestellte der englischen Botschaft, von einem Unbekannten entführt. Pikant daran, dieser Unbekannte hatte bereits zuvor fünf andere Frauen entführt. Dadurch das Eve eine Britin ist und durch weitere mysteriöse Umstände (die Entführten erschienen Verwandten und Bekannten) wird John Sinclair auf den Plan gerufen. Zusammen mit Harry Stahl kümmert er sich um die Aufklärung des Falls. Sie begeben sich zunächst zur Wohnung von Eve Sandhurst, die sie zu ihrer Überraschung dort antreffen. Sie konnte ihrem Entführer entkommen. Es wird beschlossen, Eve in der britischen Botschaft in Sicherheit zu bringen, da sie befürchten dass der Entführer Eve zurückholen möchte. Da geschieht es, beim Weg aus Eves Haus treffen sie auf eine der anderen entführten Frauen. Eve hatte diese erkannt, da sie mit den Frauen in einem Raum verbracht hat. Das Besondere: Die Frauen sind alle tot gewesen. Die Frau will nun Eve Sandhurst angreifen, wird jedoch von John daran gehindert und von ihm mit dem Kreuz erlöst. Anschließend durchsucht John die Frau. Er stößt auf einen Zettel mit einer Nummer und einem Namen Gideon Schwarz, einem Künstler. John und Harry machen sich auf den Weg zu ihm und finden in seinem Atellier die restlichen vier Frauen, alle sind zu Untoten geworden. John vernichtet eine mit dem Kreuz, die anderen werden von Asmodis vernichtet, Gideon Schwarz von Harry erschossen.


Meinung:
Gegenüber dem letzten Roman ist auch dieser extrem langweilig. Dabei hat auch dieser Roman einen durchaus gelungenen Start. Die Entführung von Eve Sandhurst in einer dunklen, bitterkalten und nassen Nacht ist sehr düster beschrieben. Ebenso der Entführer, der sehr geheimnisvoll wirkt. Auch die Beschreibungen der Gefangenschaft im Keller und das Stolpern über den Leichen der Frauen jagt einem durchaus eine Gänsehaut über den Rücken. Aber das war es dann auch schon, die Geschichte gleitet in endlose Dialoge ab und die Spannung wird so tot geredet. Das Gesabbel wird nur noch durch den Auftritt der Untoten im Haus der Sandhurst und die Vernichtung der letzten vier Frauen sowie dem Ende von Schwarz unterbrochen. Auch Asmodis ist mal wieder zu hören, zumindest sein Lachen. Schade, die Story hätte deutlich mehr hergeben können, Eves Flucht hätte besser beschrieben werden sollen und Asmodis hätte meiner Meinung nach etwas mehr Spielraum verdient gehabt, da von ihm ja nun schon ewig kein Auftritt mehr in der Serie war.


1 von 5 möglichen Kreuzen:
1 Kreuz


Kommentare zum Cover:

Das Cover beschreibt diesmal keine Szene im Roman, sondern unterstreicht den Titel,
ich find ees ganz nett.


Coverbewertung:
3 Kreuze

Rezension von Ulrich Surendorf/Chapman:


Kurzbeschreibung:
Nach während sich John nach seinem letzten Fall in Deutschland aufhält (s. Band 1306 ‚Hexenbalg'), wird er von Harry Stahl nach Berlin gerufen, weil dort mysteriöse Dinge passieren. Es sind mehrere Frauen verschwunden, von denen einige anscheinden als Zombies wieder in der Stadt gesehen wurden. Die letzte Verschwundene, Eve Sandhurst, war sogar eine Angehörige der Britischen Botschaft, weshalb nun auch John in den Fall eingeschaltet werden soll. In der Wohnung von Eve Sandhurst treffen John und Harry auf die Vermisste, die einen Schock hat. Sie erzählt von ihrer Entführung, von toten Frauenkörpern und dass ihr die Flucht aus dem Verlies gelang. John will, dass Eve ihre Geschichte noch einmal unter Hypnose erzählt, damit vielleicht von weitere Details zu Tage kommen. Da er selbst nicht hypnotiesieren kann (komisch - bei Julie Ritter hat er sich das noch zugetraut... s. Band 1251 ‚Die Heilige und die Hure') will John sie zu einem Fachmann bringen. Dabei stoßen sie auf eine weitere Entführte, die sich als Zombie entpuppt und Eve als Zeugin beseitigen will. John kann die Untote vernichten und findet bei ihr einen Hinweis auf den vermutlichen Drahtzieher: den Künstler Gideon Schwarz. In dessen Atelier finden sie die restlichen toten Frauen von Berlin, die wie Stauten dastehen. Auch Schwarz selbst ist anwesend und erzählt bereitwillig, dass er den Urenkel des letzten Scharfrichters von Berlin ist, der aus Passion Menschen - und vor allem Frauen - tötete. Schwarz behauptet, dass der Geist des Scharfrichters in ihm weiterlebt und er selbst auch Gefallen am Töten gefunden hat. Dazu hat er sich die Unterstützung Asmodis geholt, der die Toten dann zu Zombies gemacht hat. Gideon Schwarz will die Zombiefrauen auf John und Harry hetzen, doch der Geisterjäger setzt sein Kreuz gegen die Untoten ein. Harry Stahl erschießt den Künstler, woraufhin der Geist Asmodis aus den Zombies strömt und diese vergehen.


Meinung:
Der Titel hatte mich schon mißtrauisch werden lassen und ich hatte eine etwas längere Version von Jason Darks Kurzgeschichte ‚Das sechste Opfer' erwartet. Die Ähnlichkeit ist auch nicht zu übersehen, und was damals schon auf drei Zeitungsseiten langweilig war, wird auch in Heftform nicht besser. In einem Kino hätte ich wahrscheinlich laut ‚Laaangweeeeiliiiiig!!!!" gerufen. Dazu kommt noch die Frage, wie Eve Sandhurst nun ihrer Gefangenschaft entkommen konnte, denn das hat ja schließlich noch keine andere vor ihr geschafft. Zum Schluss hören wir noch das obligatorische Lachen von Asmodis - was wäre das schön, wenn der Teufel mal wieder einen richtigen Auftritt hätte. Wenn ich da an die Geschichten um Band 200 oder 300 denke...


Besonderheiten:
Mit diesem Roman erschien das Taschenbuch 268 ‚Londons Albtraumnächte'.
Mit diesem Roman erschien die Kultausgabe Band 1 bis 4


1 von 5 möglichen Kreuzen:
1 Kreuz


Kommentare zum Cover:
Das Cover zeigt zwar keine Szene aus dem Roman, weist aber auf die Geschichte hin und ist schön düster gemalt.


Coverbewertung:
4 Kreuze