John Sinclair Nr. 1339: Der Blutengel

John Sinclair Nr. 1339: Der Blutengel


Als der Himmel seine helle Farbe verlor und in ein tiefes Grau überging, lösten sich aus den unergründlichen Schluchten des alten Kontinents die dicken Nebelschwaden. Sie waren es nicht allein, die an die Oberfläche stiegen, denn aus ihnen befreite sich eine tiefschwarze Gestalt, deren Körper auch deshalb nicht zu sehen war, weil er von Lumpen umflattert wurde. Bei seinem Anblick hätte ein Mensch sofort die Flucht ergriffen, aber in dieser Ödnis gab es keine Menschen. Deretwegen war die Gestalt auch nicht erschienen. Sie befand sich zwar auf der Suche, aber sie suchte etwas anderes. Ebenfalls einen Mächtigen. Einen Herrscher. Einer, der sich auf seine Kräfte und auch auf grausame Helfer verließ. Es war der Schwarze Tod!


von Jason Dark, erschienen am 08.03.2004, Titelbild: Dimitar Nikolov

Rezension von Dämonengeist:


Kurzbeschreibung:
Der Blutengel, ein alter Feind des Schwarzen Tods aus der Zeit von Atlantis, tritt in die Gegenwart ein, um sich seinem Erzrivalen zum Kampf zu stellen. Denn bisher konnte er nur seine Vasallen, die Schwarzen Skelette, zur Strecke bringen. Auch bei den 'Flaming Stones' erkennt man die drohende Gefahr. So zieht Myxin, der kleine Magier los, um John Sinclair zu warnen. Der hält sich zur selben Zeit im Templerkloster auf, um dieses vor Angriffen der Baphomet-Diener zu schützen. Um alles noch besser zu überwachen, trennen sich die beiden. Suko durchsucht den Garten, während John im Gebäude verweilt. Dort erscheint ihm Myxin und erzählt die Geschichte über den Blutengel, der nur noch aus Muskeln und blutigen Fleischstücken bestehen soll, da ihm der Schwarze Tod die Haut vom Körper gezogen hat. Gemeinsam gehen sie nun nach draußen, um Ausschau nach dem Blutengel zu halten. Gerade noch rechtzeitig kommt John, um Suko aus der Gewalt des Dämons zu befreien. Dieser ergreift die Flucht. Myxin entschließt sich danach, sich zurückzuziehen, um Kontakt mit dem Blutengel aufzunehmen. John hingegen versucht, mittels des Knochensessels in die Welt des Schwarzen Tods oder des Blutengels zu gelangen. Doch stattdessen transportiert er ihn zur Kathedrale der Angst. Als er sie betritt und in den Sarg schaut, in dem einst das silberne Skelett des Hector de Valois gelegen hat, macht er eine schaurige Entdeckung: In ihm liegt der Blutengel. Als der Dämon John bemerkt, versucht er sofort, ihn zu töten. Es misslingt jedoch, da John nur als eine Art Projektion zur Kathedrale geschickt worden war. So dringt das riesige Schwert, welches der Blutengel als Waffe benutzt, durch ihn hindurch. Aber auch der Geisterjäger kann seine Waffen nicht einsetzten. Noch immer geschockt, dass das Schwert seinen Gegner nicht getötet hat, flüchtet der Blutengel nach draußen. Da jedoch wartet noch ein größerer Feind: Der Schwarze Tod! Es kommt zum entscheidenden Duell, in dessen Verlauf der Blutengel mehrmals verstümmelt und schließlich geköpft wird. Jetzt versucht er auch John zu töten, doch er schafft es ebenfalls nicht. Der Geisterjäger wird vom Knochensessel wieder ins Kloster transportiert.


Meinung:
Ahh, endlich mal wieder ein richtig guter Roman. Die Passagen in Atlantis haben mir sehr gut gefallen. Auch der spannende Kampf mit dem Blutengel und dessen Duell mit dem Schwarzen Tod war mal wieder eine Klasse besser als die letzten Romane. Besonders das zuletzt genannte Duell würde ich zu den Highlights der letzten gut 20-30 Bände zählen. Und die Idee mit der Kathedrale der Angst als Schauplatz war ebenfalls ziemlich gelungen. Leider trübt auch wieder einiges das gute Gesamtbild, denn der Roman war viel zu kurz. Was aber nicht an den 64 Seiten liegt, die hätten gelangt, jedoch sind die Dialoge und die Nebenhandlung (Besuch bei Godwin de Salier und Marcel Dubois) viel zu lang geraten. Besagter Godwin scheint in seinen jungen Jahren schon an Alzheimer zu leiden. So erfährt er hier zum zweiten Mal (Im letzten Roman hat er es bereits vom seligen Eric Bleu mitgeteilt bekommen), dass fünf seiner "Brüder" bei dem Bombenanschlag ums Leben gekommen sind. Und diese bemitleidenswerte Person bricht unwissend dass er es schon einmal erfahren hat noch mal in Tränen aus. Ach der Arme! Zurück zum Thema: Schön wäre es auch gewesen, hätten wir mit dem Blutengel eine neue Nebenfigur erhalten. Aber man kann nicht alles haben .Macht also für mich 3,5 Kreuze, die ich auf 4 aufrunde.


Besonderheiten:
Der Schwarze Tod zeigt sich wieder persönlich.
Myxin und Kara spielen mal wieder mit.


4 von 5 möglichen Kreuzen:
4 Kreuze


Kommentare zum Cover:
Endlich gibt es mal wieder ein ansprechendes Cover! Nach den Pleiten der letzten Wochen hätte dieses doch recht atmosphärische Bild eigentlich 5 Kreuze verdient. Denn zwar kommt die dargestellte Szene genau so im Roman vor, jedoch wird der Blutengel als Wesen beschrieben, das auch im Gesicht aus blutigen Fleischstücken besteht und nicht nur aus Skelett. Das wiegt dann aber nicht so schwer. So gibt es...


Coverbewertung:
4 Kreuze
Rezension von Ulrich Surendorf/Chapman:


Kurzbeschreibung:
John Sinclair und Suko wollen sich noch einige Zeit in Alet-les-Bains aufhalten, weil sie glauben, dass sich van Akkeren hier bald wieder zeigen wird. Immerhin hat er angekündigt, das Kloster der Templer zu einem Stützpunkt Baphomets machen zu wollen. Im Kloster versucht John, über den Würfel des Heils mehr Informationen zu bekommen und sieht eine düstere Gestalt auf einem Pferd. Kurz darauf erscheint Myxin im Kloster und teilt John mit, dass er wegen dieser Gestalt gekommen ist. Dabei handelt es sich um den Blutengel, einen Dämon, der schon im alten Atlantis ein Feind des Schwarzen Tods gewesen ist, weil der ihm die Haut vom Körper abgezogen hat, worauf der Name ‚Blutengel' zurückzuführen ist. Der Blutengel hat den Untergang des Kontinents überlebt und scheint nun wieder den Kampf gegen den Schwarzen Tod aufnehmen zu wollen. Im Garten des Klosters muss Suko gegen den Blutengel kämpfen, der plötzlich wie aus dem Nichts aufgetaucht ist. Zusammen mit John kann er die Gestalt in die Flucht schlagen. Mit dem Knochensessel will John sich in die Nähe des Schwarzen Tods versetzen lassen, doch zu seiner Überraschung materialisiert er in der Kathedrale der Angst und sieht den Blutengel, der in dem Sarg liegt, in dem einst das silberne Skelett des Hector de Valois gelegen hatte. Dann steht der Blutengel auf und will John töten, was allerdings nicht gelingt, da sich nur Johns Astralleib und nicht sein richtiger Körper in der Kathedrale der Angst befindet. Der Blutengel will vor John fliehen, wird aber aufgehalten, weil ein weiterer Dämon erscheint - der Schwarze Tod! Der Superdämon kann den Blutengel mit der Sense vernichten und will auch John töten, was ihm ebenso misslingt wie dem Blutengel zuvor. Dann wird John vom Knochensessel ins Kloster der Templer zurückgeholt. Als er mit Suko zur Kathedrale der Angst zurückkehrt, finden sie nur noch die Leiche des Blutengels vor. Der Schwarze Tod ist verschwunden.


Meinung:
Zu Beginn des Romans, als der Blutengel in Atlantis geschildert wird, habe ich mich auf eine tolle Geschichte gefreut. Danach passiert leider nicht mehr sehr viel, außer das Gespräche mal wieder doppelt und dreifach gehalten und Vermutungen immer wieder durchgekaut werden. John kommt völlig planlos eine Idee nach der anderen - "Jetzt nehme ich mal den Würfel"; "Jetzt nehme ich mal den Knochensessel" - und der Roman wirkt irgendwie nicht richtig durchdacht. Auch dass nur Johns Astralkörper in der Kathedrale der Angst materialisiert ist mir nicht ganz verständlich. Außerdem nimmt es dem Schlusskampf mit dem Schwarzen Tod jede Spannung. Ein wenig Schade finde ich, dass der Schwarze Tod seit seiner Wiederkehr immer nur wortlos angreift. Ein kleines Wortduell zwischen ihm und John stelle ich mir ganz spannend vor. Positiv ist neben der Schilderung des Blutengels in Atlantis noch das Eingreifen Myxins zu bewerten - auch wenn der kleine Magier ebenso wie John völlig planlos handelt - und die Tatsache, dass Suko ihm Vorwürfe macht, dass er nicht schon längst in den Kampf gegen den Schwarzen Tod eingegriffen hat. Am Ende bleiben aber leider nur 2 Kreuze.


Besonderheiten:
Godwin liegt noch immer im Krankenhaus.
Der Schwarze Tod greift endlich selbst ins Geschehen ein.


2 von 5 möglichen Kreuzen:
2 Kreuze


Kommentare zum Cover:
Das Bild zeigt den Blutengel im alten Atlantis, wie er sich sein Schwert aus einer Höhle holt. Der Dämon wird im Roman genau so beschrieben und ich finde das Bild sehr gelungen.


Coverbewertung:
5 Kreuze
Rezension von Florian Hilleberg:


Kurzbeschreibung:
John und Suko befinden sich immer noch in Alet-les-Bains. Nachdem sie ihren Freund Godwin de Salier im Krankenhaus besucht haben fahren sie wieder zum halb zerstörten Kloster. Sie nehmen immer noch an, dass sich ihre Feinde van Akkeren und Saladin in der Nähe befinden, um sich das Kloster unter den Nagel zureißen. Um die Spur ihrer Feinde aufzunehmen aktiviert John den Würfel des Heils. Dieser zeigt ihm eine in einen schwarzen Lumpen gehüllte Gestalt auf einem dämonischen Pferd und mit einem riesigen Schwert bewaffnet. Kurz darauf erscheint Myxin und erklärt dem Geisterjäger, dass diese Gestalt der Blutengel ist, welcher den Untergang Atlantis überlebte und sich nun dem Schwarzen Tod stellen will, um diesen zu vernichten. Suko macht als erster die Bekanntschaft des Blutengels. Durch Johns eingreifen kommt der Chinese mit dem Leben davon. Der Blutengel zieht sich zurück und John versucht mit dem Knochensessel die Spur wieder aufzunehmen. Tatsächlich verschwindet John vor den Augen von Suko und Myxin. Er taucht in der Kathedrale der Angst auf, wo der Blutengel im Sarg des Hector de Valois liegt. Auch der Schwarze Tod erscheint, um den Kampf mit dem Blutengel aufzunehmen, in dessen Verlauf John zwischen die Fronten zu geraten droht...


Meinung:
Ein neuer Gegner betritt die Arena. Sehr interessant, auch wenn die Kampfszenen aus dem alten Atlantis nicht gerade neu waren, sowas hatten wir schon des öfteren. Auch die Gespräche zwischen den Atlantern, insbesondere zwischen Myxin und Kara, fallen quasi immer gleich aus. Außerdem bin ich der Meinung, dass der Eiserne Engel und Sedonia öfters mitspielen könnten. Gerade letztere fristet ja ein geradezu armseliges Schattendasein. Ende der neunhunderter Hefte eingestiegen, spielte sie danach in sage und schreibe einem (!) Taschenbuch mit. Wofür wurde sie dann als neuer Charakter in die Serie eingeführt. Damit ihr Name, wenn er denn mal erwähnt wird, ständig falsch geschrieben wird?
Aber nun zu diesem Roman: Eigentlich ein spannender, flüssig zu lesender Roman, in dem auch endlich der Schwarze Tod persönlich eingreift. Leider weist dieser Roman wieder einige Mängel in der Logik auf. So muss Godwin erst schonend beigebracht werden, dass das Kloster halbzerstört ist und fünf seiner Mitbrüder tot sind. Das erfuhr der Templerführer aber schon im letzten Heft von Eric Bleu und eigentlich sind ja nur vier Templer tot, das fünfte Opfer war der Attentäter selber. Auch Johns Vergesslichkeit und Stimmungswechsel sind entnervend. Als Suko ihm vorschlägt den Knochensessel zu benutzen nimmt John Abstand von diesem Vorschlag, kurz darauf fällt ihm ein: Mensch, ich könnte ja auch den Knochensessel benutzen. Na ja. Das der Blutengel so schnell den Kampf gegen John und Suko aufgab, nachdem ersterer eingriff will mir auch nicht so recht in den Kopf. Aber außerordentlich gut gefielen mir die Vorwürfe, die John und insbesondere Suko dem kleinen Magier aus Atlantis machten, weil er und seine Freunde noch nicht eingegriffen haben, seit der Schwarze Tod wieder da ist. So ganz können sich unsere Freunde also nicht auf ihre atlantischen Verbündeten verlassen. Obwohl ihre Beweggründe nicht ganz so unverständlich sind, meiner Meinung nach. Atlantis ist untergegangen, und trotzdem wurden Myxin, Kara und der Eiserne immer wieder mit dämonischen Feinden und Relikten aus der alten Zeit konfrontiert. Gerade der Schwarze Tod war ein mächtiger gefährlicher Feind, für Myxin sogar noch in der Gegenwart. Nachdem das Riesenskelett endlich besiegt war, dachte Myxin das Problem wäre erledigt. Doch jetzt ist er wieder da, da kann man schon vom Glauben abfallen. Wenn man dann einen Rückzugsort wie die flaming stones hat kann man sich schon zurücklehnen und beobachten wie sich die Dinge entwickeln. Aber zumindest jetzt hat sich Myxin immerhin aus seinem Versteck gewagt. Der Kampf zwischen dem Schwarzen Tod und dem Blutengel war sehr spannend, und auch der Kampfplatz an sich, die Kathedrale der Angst fand ich passend. Ein wenig wundere ich mich nur darüber, dass der Schwarze Tod in letzter Zeit so wortkarg geworden ist, das passt irgendwie nicht zu ihm. Die Frage warum der Superdämon nicht gleich reinen Tisch macht, und das Kloster zerstört, sowie seine Feinde vernichtet muss man nicht unbedingt stellen, das ist nun mal der Widerspruch zu inneren Logik, wenn man eine Gruselserie mit mächtigen Erzdämonen schreibt. Da kann man seine Helden eben nicht reihenweise über die Klinge springen lassen.


3 von 5 möglichen Kreuzen:
3 Kreuze


Kommentare zum Cover:

Das Cover finde ich wirklich gut. Düster und apokalyptisch. Pferd und Reiter sind verwaschene, schemenhafte Gestalten, die eben dadurch, dass sie nicht so konkret sind, sehr bedrohlich wirken.


Coverbewertung:
4 Kreuze
Rezension von Michael Pliet:


Kurzbeschreibung:
John und Suko begeben sich ins Kloster von Alet-les-Bains um auf die Ankunft der Baphomet Templer zu warten. Doch es kommt ganz anders. Im Würfel des Heils entdeckt John eine merkwürdige blutige Gestalt. Von Myxin erfährt er, daß es sich bei ihm um den Blutengel handelt. An der Kathedrale der Angst kommt es zum großen Showdowen zwischen dem Schwarzen Tod und dem Blutengel. Wer wird gewinnen?


Meinung:
Jetzt leidet nicht mehr nur John an Alzheimer, jetzt fängt es auch schon bei Godwin de Salier an. Ich glaube das ist ansteckend. Muss das ein Schock gewesen sein, als er zum zweitenmal erfährt, daß das Kloster halb zerstört ist und 5 seiner Templerbrüder umgekommen sind. Aber naja, Alzheimer hat auch was für sich, man erfährt jeden Tag etwas neues. *g* Wenigstens wurde eine Sache diesmal korrekt erwähnt, nämlich daß dem Schwarzen Tod die Flucht durch die Hilfe des Dämonen Namtar gelungen ist. So langsam kommt wohl auch Jason Dark dahinter, das er einiges verbockt hat und will es nun wieder ausbügeln. Aber in dem Moment wo er eine Sache wieder richtig stellt, reißt er eine andere Sache mit seinem Hintern wieder um. :-) Das soll jetzt aber nicht heißen, daß die Geschichte so schlecht war. Nein, ich denke zu 3 Kreuzen kann ich mich durchaus wieder durchringen. Der Charakter des Blutengels ist gut beschrieben und sein Kampf am Anfang des Romans und am Ende des Romans, gegen den Schwarzen Tod, war sehr gut beschrieben. Schade eigentlich, das er dem Schwarzen Tod nicht einen Kratzer zugefügt hat. Endlich einmal spielen auch Myxin und Kara wieder eine Rolle. Die Vorwürfe von John und Suko kann ich gut verstehen, da auch ich finde das sich die beiden viel zu sehr aus allem raushalten. So etwas könnte sich auch einem rächen. Spätestens dann, wenn der Schwarze Tod die Flamming Stones in seinen Besitz bringen will. Dann sind Myxin und Kara nämlich die ersten die nach John Sinclair schreien.


Besonderheiten:
Myxin und Kara spielen wieder mal mit.
John benutzt den Knochensessel.


3 von 5 möglichen Kreuzen:
3 Kreuze


Kommentare zum Cover:

Das Cover gefällt mir diesmal ausserordentlich gut. Der leicht verwaschene Effekt und der Ritt durch das Feuer, geben dem Bild seinen eigenen Charakter. So was würde ich mir schon als Poster ins Zimmer hängen.


Coverbewertung:
5 Kreuze