John Sinclair Nr. 1342: Die Totmacher
Wendy Blaine schrie auf, als die Tür zu ihrem Zimmer heftig geöffnet
wurde. Das elfjährige Mädchen packte sein Kissen und drückte
es vors Gesicht. Dann zog es die Beine an, wobei es auf dem Bett so weit
zurückrutschte, bis es die Wand am Rücken spürte. Karen Blaine
lief zu ihrer Tochter. "Meine Süße, was ist denn los mit dir?"
"Ich habe ihn gesehen." "Wen?" Wendy zögerte mit der Antwort. Sie schielte
zum Fenster hin. "Den Mann... mit dem Beil im Kopf."
von Jason Dark, erschienen am 29.03.2004, Titelbild: Timo Würz
Rezension von
Florian
Hilleberg:
Kurzbeschreibung:
John und Suko befinden sich auf dem Rückweg nach London. Da dort dichter
Nebel herrscht musste ihre Maschine umgeleitet werden und so machen sich
die beiden Geisterjäger mit einem Leihwagen auf den Weg. In dem Ort
Ratley hören sie die Schreie einer Frau und kommen gerade noch rechtzeitig,
um zu verhindern, dass ein junges Paar zwei Menschen entführen und umbringen
können. Karen Blaine wollte gerade ihren Mann vom Bus abholen. Nun
fürchtet die besorgte Mutter um das leben ihrer Tochter Wendy, denn
der Mann mit dem Beil, welcher sie bedrohte sagte ihr, er würde sich
ihre Tochter holen. Tatsächlich gerät Wendy, die mit ihren Freundinnen
durch das Dorf zieht, um Halloween zu feiern, in die Fänge der Totmacher.
Lou Gannon, wie der Psychopath heißt, schickt ihre Freundinnen fort,
um Wendys Vater zu holen, an dem sich Lou rächen will, weil er als Anwalt
seinen Bruder verteidigen sollte, dieser aber dennoch verurteilt wurde und
sich nach einem Jahr Haft erhängte. John gibt sich als Mr. Blaine aus.
So gelingt es ihm Lou auszuschalten, während sich Suko, um die Freundin
des irren Killers kümmert.
Meinung:
Einer der schlechtesten Sinclair-Romane überhaupt. Er ist noch nicht
einmal das Papier wert, auf dem er gedruckt wurde. Hier wird dem Leser wieder
anschaulich präsentiert, was für ein Mist auf den Markt gebracht
wird, wenn ein verkaufsversprechender Name dahinter steht. Die Nacht- und
Nebelatmosphäre wird ja ganz gut beschrieben, und auch die Szene in
der Lou den Fuchs zerstückelt und dann auf das angsterstarrte Mädchen
zeigt ist auch recht gruselig. Weiterhin wird die Verrücktheit des
Totmachers sehr eindringlich beschrieben und auch die Faszination und
Abhängigkeit von Mira, aber das waren auch schon fast die einzig positiven
Aspekte. Bemerkenswert ist lediglich noch, dass dieser Roman ein
gewöhnlicher Krimi ist, denn es kommen keinerlei dämonische Gestalten
vor. Nur Suko bringt ein wenig Magie in die Handlung als er seinen Stab
zückt. Mich wundert es allerdings nur, weshalb John und Suko ständig
auf diese zuckersüßen, spießigbraven Vorstadtgören
treffen. Die Kinder, die Jason beschreibt sind ständig altklug, sprechen
wie Erwachsene, gucken nie Fernsehen, spielen nicht am Computer, haben keine
Handys, lesen gerne und gehen gerne zur Schule. Natürlich, davon gibt
es ja massenhaft. Den größten Bock schießt Herr Dark aber,
als er John den Vorschlag machen lässt, dass er sich als Mr. Blaine
ausgibt, da Lou den Anwalt ja nicht kenne. Komisch, kurz zuvor, hat der Totmacher
Blaine aber noch an der Bushaltestelle gesehen, als seine Freundin den Anwalt
mit einem Messer bedrohte. Ganz abgesehen davon, dass Lou dem Anwalt nach
dem Prozess sogar die Hand schüttelte und sich bedankte, dass er wenigstens
Strafminderung erreicht hat. Dieser Roman beweist ganz klar, dass der Serie
ein Lektor fehlt und Jason Dark schlichtweg überfordert ist, pro Woche
ein Heft und einmal im Monat ein Taschenbuch zu schreiben. Dieser Roman
würde ganz klar ein Minuskreuz geben für diese Schlamperei.
Besonderheiten:
Roman ohne dämonische Feinde
0 von 5 möglichen Kreuzen:
Kommentare zum Cover:
Das Cover ist auch nicht gerade eine Augenweide. Der Zeichner hat zwar schon
schlechtere Bilder abgeliefert, aber zu den Besseren gehört es auch
nicht, dafür wirken die Figuren zu anzüglich. Das Cover würde
eher zu einem billigen Erotikroman passen.
Coverbewertung:
Rezension
von neo09:
Kurzbeschreibung:
Endlich zurück in England angekommen, macht der Nebel John und Suko
einen Strich durch die Rechnung, so dass sie nicht wie geplant in London
mit dem Flugzeug landen können, sondern auf einem nördlich gelegeneren
Flugplatz. Nachdenklich ob der zurückliegenden Ereignissen fahren die
beiden mit einem Mietwagen über Land und begegnen den beiden so genannten
Totmachern Lou Gannon und Mira Mills. Gannon beabsichtigt den Tod seines
Bruders zu rächen. Dieser erhängte sich im Gefängnis kurze
Zeit nach seiner Verurteilung. Der Hass Lou Gannons richtet sich gegen den
damaligen Verteidiger Ethan Blaine mitsamt seiner Familie. Die unheimliche
Nebelstimmung des Halloweenabends ausnutzend unternehmen Gannon und Mills
einen ersten Mordversuch an dem Ehepaar Blaine an einer Bushaltestelle, doch
wird dieser im letzten Augenblick von Sinclair und Suko verhindert.
Kurzentschlossen überwältigen die Totmacher kurze Zeit später
die Tochter Wendy. Um Wendy aus der Gewalt der Totmacher zu befreien, gibt
John Sinclair sich als ihr Vater aus. Zusammen mit Suko gelingt es beiden
letztendlich, den Fall ohne ein Todesopfer erfolgreich zu lösen.
Meinung:
Positiv: Der Schreibstil Jason Darks ist einfach nur gut, es gelingt
ihm perfekt, die Stimmungen des Halloween-Herbstabends rüberzubringen.
Eine unheimliche Atmosphäre à la "The Fog - Nebel des Grauens"
wird erschaffen, in der die Helden sich zunächst nur schlecht zurechtfinden
und die den Tätern perfekt zugute kommt. Die Charaktere bleiben insgesamt
nicht bloß ein einfaches Abziehbild einer stereotypen Hülle, vielmehr
werden in der Kürze des Romans Beweggründe, Stimmungen und Emotionen
geschildert, die es ermöglichen, sich genaueste Vorstellungen von den
Personen zu machen. Häufig wird zudem angemerkt, dass es sehr
unwahrscheinlich ist, dass John Sinclair fast tagtäglich in einen neuen
Fall hineinschlittert, 98 Prozent der Weltbevölkerung aber von der
unheimlichen Schattenwelt nichts mitbekommen. Endlich nimmt Jason Dark auch
auf diese Tatsache Bezug, indem er es auf das Schicksal des Geisterjägers
schiebt und es nicht eben nur als bloßen Zufall erklärt. Was an
dieser Stelle so kurz angemerkt wird, wird im Roman überzeugend dargestellt.
Negativ: Grobe Logikschnitzer wie in diesem Roman hat es schon lange
Zeit nicht mehr gegeben: John Sinclair gibt sich als Ethan Blaine aus, da
die Totmacher diesen anscheinend noch nie zu Gesicht bekommen haben. Autsch!
Erstens: Wenn sich Lou Gannon schon so gut auf seine Rache vorbereitet hat,
den Ort und die Wohnung der Blaines herausgefunden hat, so ist es doch
höchst unwahrscheinlich anzunehmen, dass dieser Ethan Blaine nicht kennt.
Zweitens: In der Mitte des Romans schildert Gannon seine Beweggründe,
berichtet von einem persönlichen Treffen mit dem Anwalt und verweist
auf seine guten Schauspielkünste, denn damals hätte ihm dieser
nichts von seinen Rachegelüsten angemerkt. Drittens: Gannon und Mills
haben den Anwalt kurze Zeit vorher erst bei ihrem ersten Attentatsversuch
an der Bushaltestelle gesehen, wie kann es dann sein, dass Ethan Blaines
Gesicht so unbekannt ist? War der Nebel dann doch so dicht? ;-)
Darüber hinaus ändert sich urplötzlich auch das Vorhaben
der Totmacher. War zu Beginn noch von der Rache an der gesamten Familie die
Rede, so fokussiert sich die Rache zum Schluss nur noch gegen Ethan Blaine.
Warum? Fazit: Zwar lässt sich auch dieser Roman sehr gut lesen und ist
ein richtig schöner Zeitvertreib, aber solche Logikfehler, die in diesem
Band absolut entscheidende Bedeutung haben, dürfen nicht geschehen.
Das ließe sich nur damit erklären, dass Jason Dark eventuell 2
bis 3 Romane gleichzeitig schreibt.
Besonderheiten:
In diesem Roman spielen Dämonen keine Rolle.
1 von 5 möglichen Kreuzen:
Kommentare zum Cover:
Schöne zur Geschichte passende Zeichnung.
Coverbewertung:
Rezension
von Ulrich
Surendorf/Chapman:
Kurzbeschreibung:
Auf dem Rückweg von Frankreich können John Sinclair und Suko nicht
in London landen und müssen einen Umweg mit einem Leihwagen in Kauf
nehmen. Dabei passieren sie das Dorf Ratley. Hier treffen sie auf das Ehepaar
Ethan und Karen Blaine, die mit ihrer Tochter Wendy von einem Unbekannten
mit einer Axt bedroht werden. Er ist in Begleitung einer jungen Frau und
nennt sich "Der Totmacher". Es ist Halloween und Wendy Blaine ist verkleidet
mit ihren Freundinnen in Ratley unterwegs. Sie geraten in die Gewalt des
Totmachers, der verlangt, dass sich Wendys Vater stellt, weil er mit ihm
noch eine alte Rechnung offen hat. Es stellt sich heraus, dass es sich bei
dem Totmacher um Lou Gannon handelt, den Bruder eines Mörders, den Ethan
Blaine, ein Anwalt, verteidigt hat. Der Killer wurde zu sechs Jahren Haft
verurteilt und hat sich nach einem Jahr im Gefängnis erhängt.
Dafür will sich Lou Gannon jetzt rächen. John Sinclair begibt sich
zu Gannon und gibt sich als Ethan Blaine aus. Mit Sukos Unterstützung
kann er Blaine und dessen Freundin unschädlich machen.
Meinung:
Dies ist mal wieder ein John Sinclair-Roman, der ganz ohne
übernatürliche Elemente auskommt. Zwar hat Jason Dark versucht,
zu Beginn etwas Gruselstimmung in die Story zu bringen, als er Lou Gannon
mit einer Axt im Kopf beschreibt, doch dies war nur ein Trick mit einem
künstlichen Haarteil und wirkt auf mich eher lächerlich. Ansonsten
ist hier zwar eine spannende Atmosphäre durch das nebelige Dorf am
Halloweenabend gegeben, auch wenn leider einige Szenen bis zum Erbrechen
ausgewalzt, dass die Spannung dann in Langeweile übergeht, weil nichts
passiert. Die eigentlich grandiose Idee, dass John sich als Ethan Blaine
ausgibt, wird durch die Tatsache zur Farce, dass Ethan Blaine behauptet,
Gannon würde ihn nicht kennen. Gannon selbst hat allerdings gesagt,
dass er sich nach dem Prozess bei Blaine bedankt hat. Deshalb gebe ich nur
2 Kreuze.
Besonderheiten:
Roman ohne übernatürliches Element.
2 von 5 möglichen Kreuzen:
Kommentare zum Cover:
Das Bild zeigt Lou Gannon mit seiner Freundin Mira, wie die beiden im Roman
beschrieben sind. Und ich muss sagen, auch dieses Bild gefällt mir.
Anscheinend wird Timo Würz immer besser.
Coverbewertung:
Rezension
von Michael
Pliet:
Kurzbeschreibung:
Kurzbeschreibung: Die Familie Blaine wird an Halloween von einem
merkwürdigen Mann mit einer Axt im Kopf bedroht. Er will Rache nehmen
für den Tod seines Bruders, der von dem Vater der Familie in den Knast
gebracht worden ist. Doch zum Glück machen John und Suko auf ihrem Heimweg
nach London Rast in der kleinen Stadt und können eingreifen.
Meinung:
Bei diesem Roman kann man mal wieder sehen, daß es sich um einen typischen
Füllroman handelt. Die Geschichte ist belanglos und langweilig. Bis
Seite 30 habe ich durchgehalten, dann hatte ich genug. Deshalb kann ich die
Rezi diesmal kurz machen und dem Ripper in allen genannten Punkten zustimmen.
Die Idee das der Roman keinen dämonischen Hintergrund hat, war zwar
mal ne Abwechslung, aber sie wurde total versemmelt. Dieser Roman hat es
eigentlich verdient, der schlechteste Sinclair des Jahres genannt zu werden.
Es ist seit über einem Jahr der erste Sinclair, den ich nicht fertig
gelesen habe, weil die Geschichte einfach nichts brachte. 0 Kreuze für
dieses Machwerk, mit dem man allerdings ein prima Lagerfeuer machen kann.
:-)
Besonderheiten:
Kein dämonischer Hintergrund
0 von 5 möglichen Kreuzen:
Kommentare zum Cover:
Das Bild passt optimal zum Roman. Es ist genauso schlecht!
Obwohl es einen Teil der Geschichte darstellt, das reicht wenigstens für
1 Kreuz.
Coverbewertung: