John Sinclair TB Nr. 113: Geboren in Atlantis
Lulu, ein leichtes Mädchen, brachte uns auf die Spur. Im Eastend
geht das Grauen um! Sie hatte recht. Die Verdammten der Großstadt
knechteten die Menschen. Trotzdem, kein Fall für einen Geisterjäger.
Nur widerwillig machten wir uns an die Arbeit. Bis wir herausfanden, daß
der Bandenchef nicht von dieser Welt stammte. Er war geboren in Atlantis
und einer der furchtbaren Schwarzen Priester, die ich noch gut in Erinnerung
hatte. Von nun an war es ein Fall für Suko und mich!
von Jason Dark, erschienen am 14.08.1990, Titelbild: Ron Walotsky
Rezension von
Olsen:
Kurzbeschreibung:
John ermittelt in einem Mordfall im Rotlichtmilieu des Londoner Eastends.
Wegen der Zeugenaussagen nimmt er an, daß es sich bei dem Mörder
um einen Schwarzen Priester aus Atlantis handelt. Er nimmt Kontakt mit Kara
auf, die ihm mitteilt, daß er den Fall nur lösen könne, wenn
er mit ihr in der Zeit zurück nach Atlantis reist. In der Zwischenzeit
begibt sich Suko alleine ins Eastend, um den Anführer einer Gruppe zu
finden, die sich selbst die Verdammten der Großstadt nennt. Diese Gruppe
soll nämlich für den Mord verantwortlich sein. Nach einigen
Kämpfen mit unbedeutenden Gangstern wird Suko von den Verdammten
überwältigt und ihrem Anführer, der auf den glorreichen Namen
Kosmos hört, übergeben. Mittlerweile sind John und Kara in Atlantis
angekommen. Sie begeben sich zu einem Tempel. Hier erfahren sie, daß
der Schwarze Priester ein Abtrünniger ist, dessen Geist sich vom
Körper getrennt hat. Während sich der Geist in der Londoner Gegenwart
einen neuen Körper gesucht hat, blieb der alte Körper in Form einer
Krake in der atlantischen Vergangenheit zurück. Kara und John vernichten
die Krake und kehren in die Gegenwart zurück. Durch die Magie von Karas
Schwert ist ihr Ankunftspunkt genau bei dem neuen Körper des
abtrünnigen Schwarzen Priesters, der sich als Kosmos herausstellt.
Nach einem reichlich unspektakulären Kampf gelingt es Kara, Kosmos zu
besiegen.
Meinung:
Dieses Taschenbuch fängt wirklich stark an. Es wird eine gute
Gruselatmosphäre aufgebaut, die nicht zuletzt durch den Schwarzen Priester
(der ein wenig an die Ringgeister aus dem Herrn der Ringe erinnert) erzeugt
wird. Ab dem Moment, wo Suko alleine im Rotlichtmilieu ermittelt, sackt der
Roman allerdings drastisch ab. Das liegt zum einen an den völlig verkorksten
Dialogen, die JD Suko in den Mund legt, und zum anderen an JDs Unvermögen,
glaubwürdige Gangster und Prostituierte zu erschaffen. In dieser Phase
wird der Roman nur dadurch gerettet, daß die eingestreuten Szenen mit
Kara und John in Atlantis recht stimmungsvoll geraten sind. Erst als Suko
nach einer Aneinanderreihung schnarchiger Actionszenen auf Kosmos
stößt, zieht das Taschenbuch wieder an, ohne allerdings sein
anfängliches Niveau zu erreichen. Die Story selbst krankt insbesondere
daran, daß es JD nicht gelingt, die Klippen der inneren Logik bei einer
Zeitreisegeschichte erfolgreich zu umschiffen. Auch der Mord am Beginn des
Romans macht irgendwie keinen rechten Sinn und erscheint reichlich unmotiviert
(wenn auch gut beschrieben). Und die Begründung, warum John in die
Vergangenheit reisen muß, um den Fall zu lösen, will mir auch
nicht recht einleuchten. Im Großen und Ganzen nicht
überwältigend, aber gemessen an der großen Ausfallquote bei
Taschenbüchern doch noch 2,75 Kreuze, die ich dann mal großzügig
auf drei aufrunde.
3 von 5 möglichen Kreuzen:
Kommentare zum Cover:
Ganz nett, ohne wirklich der große Kracher zu sein.
Coverbewertung: