John Sinclair TB Nr. 272: Der Rote Tod
John Sinclair TB Nr. 272: Der Rote Tod


Er tauchte aus dem Dunkeln der Vergangenheit auf und versetzte die Stadt Göttingen in Angst und Schrecken. Schlimme Morde passierten. Menschen, die Bescheid wussten, kannten auch den Killer. Es war der Rote Tod. Die deutschen Kollegen standen vor einem Problem. Und so machten sich Harry Stahl und ich daran, den Unhold zu jagen. Es wurde ein schlimmer und auch böser Fall, denn wir gerieten in eine Familientragödie, wie sie schlimmer nicht sein konnte ...


von Jason Dark, erschienen im Dezember 2003, Titelbild: Tim Hildebrandt

Rezension von Florian Hilleberg:


Kurzbeschreibung:
In Göttingen geschehen drei Morde, die dem Roten Tod zugeschrieben werden, einer Sagengestalt, die vor Hunderten von Jahren als Heiler in die Stadt kam, aber von den Bewohnern um seinen Lohn geprellt und stattdessen gefoltert wurde. Hanna Kohler, die Tochter eines reisenden Schauspielers entdeckt die dritte Leiche und begegnet auch dem Roten Tod. Doch er tötet das Mädchen nicht sondern drückt ihr nur etwas Blut auf die Stirn. Durch einen Artikel in einer Zeitung wird Lady Sarah auf den Roten Tod aufmerksam, die John informiert. Doch dieser ist zunächst skeptisch und ruft seinen Freund Harry an. Der arbeitet bereits an dem Fall und so macht sich auch der Geisterjäger auf den Weg. Schnell kommen sie auf die Spur der Schauspielerfamilie. Doch Hanna ist der ermittelnden Kommissarin durch die Lappen gegangen und flieht zu ihrem Vater ins Theater, denn Hanna hat in ihm den Roten Tod erkannt und will ihn nun an weiteren Morden hindern. Auch John und Harry schauen sich das Stück zunächst an. Doch Richard Kohler ändert den Text seines Parts und gibt sich als der Rote Tod zu erkennen. Bevor er aber einen der Schauspieler ermorden kann erschießt ihn John mit einer Silberkugel.


Meinung:
Endlich ein Roman, der in meiner Heimatstadt spielt. Und abgesehen davon, dass das Rathaus, von dem Jason schreibt, das alte Rathaus ist, welches diese Funktion nicht mehr erfüllt, habe ich die Örtlichkeiten allesamt wiedererkannt. Leider zieht sich die Handlung durch die Unmenge an Dialogen sehr in die Länge. Zudem ist sehr schnell klar, wer hinter dem Roten Tod steht. Dass es einer aus der Familie Kohler sein muss, weiß man denke ich schon, wenn man den Klappentext des Taschenbuches liest, aber warum muss eigentlich immer der Vater der Böse sein? Warum nicht mal zur Abwechslung mal die Mutter? So bietet die Geschichte leider nichts Neues und der Part der Horror-Oma war dieses Mal wirklich nur Zeilenschinderei. Der Charakter der Hanna wirkt auch nicht immer glaubhaft. Natürlich ist es für Jason einfache rüber ein Kind zu schreiben, dass seinem Alter weit voraus ist, was aber dieser kleine Klugscheißer bisweilen loslässt ist einfach zuviel des Guten. Als dann noch der Rote Tod seine Tochter als Geisel nimmt, ihr die Kehle durchschneiden will und diese völlig cool bleibt ist das Maß dann doch voll. Aber ansonsten ist dieser Roman doch sehr passabel und gehört auf alle Fälle noch zum Durchschnitt.


2 von 5 möglichen Kreuzen:
2 Kreuze


Kommentare zum Cover:
Immerhin passt es zum Titel, auch wenn es nicht zu den schönsten gehört.


Coverbewertung:
2 Kreuze
Rezension von Michael Pliet:


Kurzbeschreibung:
Nach einem Hinweis der Horror-Oma, reist John nach Göttingen um zusammen mit Harry Stahl den Roten Tod zur Strecke zu bringen. Mitten in den Taten verwickelt ist die Familie Kohler. Auf einer Theaterbühne in Göttingen kommt es zum großen Finale. Denn die Situation spitzt sich dort dramatisch zu. Können John und Harry weitere Morde verhindern? Können John und Harry die kleine Hanna retten? Und was weiß Hanna über das dunkle Geheimnis ihres Vaters?


Meinung:
Also mir hat die Geschichte außerordentlich gut gefallen. Zugegeben man kommt relativ schnell dahinter, bei wem es sich um den Roten Tod handelt. Auch der Rückentext des Taschenbuches lässt einen schon in eine bestimmte Richtung denken. Mein Fazit: Ich werde der Geschichte 4 Kreuze geben, denn sie ist bei weitem spannender als die Rückkehr des schwarzen Todes im Moment, die ja im Moment im 3 Kreuz-Bereich rumdümpelt. Zugegeben Hanna verhält sich wirklich zu erwachsen für ihr Alter. Dem hätte Jason entgegen wirken können, wenn er sie 2 bis 3 Jahre älter gemacht hätte. Das ist eigentlich der einzige Kritikpunkt den ich habe. Die Geschichte war spannend und animierte zum weiterlesen, besonders der große Showdown auf der Bühne ist sehr lesenswert. Überhaupt finde ich die Taschenbücher im Moment erträglicher als die Romanhefte, wo sich ja die Logikfehler im Moment häufen. Für Freunde der Horror-Oma gibt es eine letztes wiederlesen, am Anfang der Geschichte. Auch wenn die alte Dame keinen sehr großen Auftritt mehr hatte, wird es wohl ihr letzter in einem John Sinclair Taschenbuch gewesen sein.


Besonderheiten:
Lady Sarah Goldwyn hat ihren letzten kleinen Auftritt in einen John Sinclair Roman.
Die Geschichte spielt definitiv noch vor der Rückkehr des Schwarzen Todes.


4 von 5 möglichen Kreuzen:
4 Kreuze


Kommentare zum Cover:

Das Titelbild passt zur Geschichte, auch wenn es mir ein wenig zu rot ist. Ein bisschen bunter wäre schöner gewesen. Aber es sollte wahrscheinlich den Titel gut rüberbringen, was auch gelingt. 3 Kreuze hier.


Coverbewertung:
3 Kreuze