John Sinclair TB Nr. 275: Mareks Todfeind
Marek, der Pfähler, wollte an der Beerdigung seines Schulfreundes teilnehmen
und sich die Leiche noch mal anschauen, bevor sie für immer in der kalten
Graberde verschwand. Allein betrat er die Leichenhalle, stand vor dem offenen
Sarg und erkannte mit Schrecken, dass sein Schulfreund Vargas nicht tot war.
Er lebte noch. Aber er lebte anders, als man es sich vorstellte, denn er
war nicht scheintot, sondern zu einem Vampir geworden. Genau in diesem Moment
des Erkennens begann für Marek der Kampf um Leben und Tod, bei dem
letztendlich auch ich mitmischte ...
von Jason Dark, erschienen am 31.03.04, Titelbild: Johnny Chris
Rezension von
Florian
Hilleberg:
Kurzbeschreibung:
Marek fährt zu der Beerdigung seines früheren Mitschülers
Vargas nach Dunai. Dort sieht er die Leiche seines Schulfreundes mit offenen
Augen im Sarg liegen und sieht auch die beiden Vampirzähne. Bevor er
seinem Kampfnamen alle Ehre machen kann, wird Marek von Fledermäusen
angegriffen, denen er im letzten Moment entkommen kann. Er ruft seinen Freund
John Sinclair an, der sogleich nach Rumänien fliegt. Am nächsten
Tag nimmt der Pfähler an der Beerdigung teil und lässt vor der
Beisetzung den Sarg öffnen, in dem nicht Vargas liegt, sondern der
Totengräber, der von Vargas ausgesaugt wurde. Marek pfählt ihn.
John ist immer noch nicht angekommen, so dass sich Marek zunächst allein
im Ort umsieht und auch zu dem Haus von Vargas fährt. Dort sieht er
wie zwei Männer das Haus betreten. Marek will zunächst wieder in
den Ort zurück, wird aber wieder von den Fledermäusen attackiert.
Dieses Mal entkommt er nur weil John zur Stelle ist und dem Pfähler
das Leben rettet. Gemeinsam fahren sie in den Ort zurück. Marek soll
erst mal im Gasthaus bleiben, während sich John im Ort umschaut. Dann
erscheinen die zwei Männer, die Vargas besucht haben und brechen in
den Gasthof ein. Es sind Geschäftspartner des Vampirs, der in seiner
Tarnexistenz Geschäfte mit Waffen macht. Die beiden Killer sollen Marek
beseitigen. Doch John ist rechtzeitig wieder zur Stelle, um seinem Freund
abermals das Leben zu retten, wobei die beiden Killer in Notwehr erschossen
werden. Dann erscheint Vargas selbst im Ort. Es stellt sich heraus, dass
Vargas sich aus den Fledermäusen zusammensetzt. Doch gegen den Eichenpfahl
und das geweihte Kreuz, welches John seinem Freund kurzzeitig
überlässt, ist auch dieser Blutsauger machtlos.
Meinung:
Ein sehr durchwachsenes Buch. Zunächst einmal bin ich froh, dass Marek
wieder einen Auftritt hat. Gleichzeitig bin ich aber auch enttäuscht
darüber, dass Jason scheinbar das Vampirpendel vergessen hat. Erst am
Ende wird es kurz erwähnt und mit einer mehr als fadenscheinigen
Erklärung seine Abwesenheit begründet. Das Pendel, welches man
völlig unkompliziert am Hals tragen kann, wird zu Hause vergessen, weil
man nur zu einer Beerdigung will, aber ein unterarmlanger Pfahl und eine
Pistole schleppt man natürlich überall mit hin. Auch die Bezeichnung
Schulfreund erscheint mir in diesem Roman etwas unpassend, denn immerhin
waren Marek und Vargas damals schon Feinde. Erst wollte ich mich noch seitenlang
darüber auslassen, dass hier wieder einmal an sich harmlose Tiere zu
blutgierigen Bestien hochstilisiert werden. Doch die Fledermaus-Attacken
werden am Ende des Romans durchaus plausibel erklärt. Die Idee, dass
sich Vargas aus unzähligen Fledermäusen zusammensetzt fand ich
persönlich sehr gut, aber diese Idee ist Jason wohl erst im Laufe des
Schreibens gekommen, denn am Anfang des Romans wird Marek von den Tieren
angegriffen, während Vargas noch vor ihm im Sarg liegt. Im Laufe der
Geschichte ist Herr Dark dann auch noch mit seinen Namen durcheinander gekommen.
Zunächst heißt der tote Totengräber (nettes Wortspiel) Ludovic
und der Bürgermeister Radescu. Später heißt der
Bürgermeister plötzlich Ludovic. Kleiner Tipp an den Autor: Notizzettel
neben die Schreibmaschine legen wo draufsteht: Totengräber = Ludovic;
Bürgermeister: Radescu. Gut fand ich Mareks depressive Stimmung in Bezug
auf sein Alter und auch die Gespräche in Hinsicht auf Lady Sarah und
den Schwarzen Tod. Dabei habe ich bewundert wie geschickt John von Mareks
Problemen auf seine eigenen zu sprechen kam. Weshalb aber Glenda noch eingebaut
wurde habe ich nicht so ganz verstanden. Nur um zu zeigen, dass John immer
noch Sex hat? Und dann immer wieder diese bescheuerten Dialoge: Heute denken
wir nicht an Dämonen, und dann bringt die dumme Kuh auch noch selbst
das Gespräch darauf. Fehlt noch das Glenda auch noch auf Justine Cavallo
eifersüchtig wird. Hätte man diese unnütze Passage rausgelassen
hätte man noch mehr von der düsteren Vampiratmosphäre einbauen
können, und dem Vampir noch ein, zwei Opfer schenken können. So
ist der Roman auch an anderen Stellen unnötig langatmig, gerade am Anfang.
Positiv gefallen haben mir die Hinweise auf die Heftromane und auch Vargas
Ruf, als er als Fledermauswolke über seinen Feinden schwebt: "Ich höre
eure Herzen schlagen, und ich werde sie euch aus den Körpern reißen!"
Leider hebt das den Roman nicht über den Durchschnitt hinaus.
2 von 5 möglichen Kreuzen:
Kommentare zum Cover:
Das Cover zeigt Vargas und fängt die Bösartigkeit dieses Vampirs
hervorragend ein.
Coverbewertung:
Rezension
von Michael
Pliet:
Kurzbeschreibung:
Marek reist in das kleine rumänische Dorf Dunai um an der Beerdigung
seines früheren Schulfreundes Vargas teilzunehmen. Dort angekommen muss
er feststellen, dass aus Vargas ein Vampir geworden ist. Da er nicht alleine
mit ihm fertig wird, ruft er John Sinclair aus London herbei. Als dann zwei
Killer im Dorf auftauchen, welche unter dem Dienst Vargas stehen und es auch
noch zu einem Unwetter kommt, droht die Situation im Dorf zu eskalieren.
Werden John und Marek es schaffen Vargas zur Strecke zu bringen?
Meinung:
So nach einem Taschenbuch Pause, bin auch ich wieder in die Taschenbuch-Serie
zurückgekehrt und diese neue Geschichte ist garantiert keine 0 Nummer
wie das TB 274. Mein Fazit: Endlich
gibt es ein Wiederlesen von Marek dem Pfähler. Einer meiner Lieblingsfiguren
im Sinclair-Universum, auch wenn bei ihm das Gleiche gilt wie bei der Horroroma.
Er ist einfach zu alt für die Serie und hätte es auch verdient
in Rente geschickt zu werden. Wenn man bedenkt, dass er sich schon im
TB 29 "Geheimbund der
Vampire" alt gefühlt hat, wie mag es ihm dann wohl jetzt 15 bis 20 Jahre
später gehen. Für mich zählt er zu denen die als nächstes
aus der Serie geschrieben werden sollten. Man muss ihn ja nicht durch einen
Dämonen sterben lassen, sondern er könnte doch auch einfach an
Altersschwäche sterben. Nun zur Geschichte, ich war von der ersten bis
zur letzten Seite gefesselt. Auch wenn ich nicht verstehen kann, dass Marek
Vargas als seinen Schulfreund bezeichnete, wo er doch schon zu Schulzeiten
versucht hatte Marek fertig zu machen. So einen würde ich nicht zu meinen
Schulfreunden zählen. Gut fand ich, dass Dracula II hinter allem steckte
und Vargas zum Vampir gemacht hatte. Die Tatsache, dass sich Vargas in mehrere
Fledermäuse verwandeln konnte, lässt darauf schließen, dass
er mit dem alten Blut des Blutsteins in Kontakt gekommen sein muss. Wann
Vargas zum Vampir geworden ist und warum er mit den beiden Killern als Vampir
Geschäfte machte bleibt allerdings unklar. Ein Kreuz abziehen muss ich
auch für die Tatsache, dass Vargas kaum vorkommt in der Geschichte.
Er taucht lediglich kurz am Anfang auf und schließlich am Ende zu seiner
Vernichtung. Dennoch eine sehr lesenswerte Geschichte, denn zwischendurch
geschieht eine ganze Menge. Ich denke 4 Kreuze gehen, in Ordnung für
diesen Roman.
Besonderheiten:
Vargas wurde durch Dracula II zum Vampir und muss auch Kontakt mit dem alten
Blut des Blutsteins gehabt haben
4 von 5 möglichen Kreuzen:
Kommentare zum Cover:
Das Titelbild ist äußerst gelungen für das Taschenbuch. Es
zeigt Vargas. Von dem Stock ist allerdings nichts erwähnt in der Geschichte.
4 Kreuze gehen hier in Ordnung.
Coverbewertung:
Ein Zusatzhinweis zu dem Cover kommt von Peter Hinoul:
Die Vorlage zu der Figur auf dem Titelbild heisst "Barnabas Collins" und
war ein Vampir in der US-Soap "Dark Shadows" in den 60er Jahre!