John Sinclair TB Nr. 289: Monsterkopf
John Sinclair TB Nr. 289: Monsterkopf


Ein grauenhafter Selbstmord und ein von einer brutalen Meute totgeschlagener Polizist führten Suko und, mich in den kleinen Ort Egerton. Die Bewohner dieses Ortes verheimlichten etwas, das spürten wir genau. Dann machte uns die Polizistin Kate Boone, die den Mord an ihrem Dienstpartner aufklären wollte, auf die seltsamen Gemälde aufmerksam, die in jeder Wohnung von Egerton hingen. Es war jedes Mal dasselbe Motiv: ein Monsterkopf, der von nackten Menschenkörpern gebildet wurde. Kate Boone, Suko und ich gerieten bald in ein Netz des Grauens - und in eine andere Welt ...


von Jason Dark, erschienen im Mai.2005, Titelbild: Freas

Rezension von Florian Hilleberg:


Kurzbeschreibung:
Die Polizistin Kate Boone wird Zeuge, wie sich Matt Ramsey auf einem einsamen Rastplatz eine Kugel in den Kopf schießt. Vor seinem Suizid stammelt er noch etwas von einem Monsterkopf und dem Teufel. Kurz darauf wird Kates Kollege Don Steiner von einer Meute nackter Menschen zu Tode geprügelt. Chefinspektor Tanner, der Wind von der Sache bekommen hat, bittet John und Suko, sich um die Sache zu kümmern. Da Matt Ramsey bei seiner Schwester in Egerton gewohnt hat, fahren die Geisterjäger zunächst dorthin, wo sie auf Kate treffen, die auf eigene Faust ermittelt. Schnell merken die drei Fremden, dass die Bewohner von Egerton sehr verschlossen und feindselig reagieren. Zudem hängt in jedem Haus ein Gemälde von einem Kopf, der sich aus nackten Menschenleibern zusammensetzt. Als John eins der Bilder mit dem Kreuz testet, beginnt das Bild zu leben. John, Suko und Kate statten der Schwester Ramseys einen Besuch ab und erleben bei ihr dasselbe Phänomen. Doch kurz darauf erscheinen die Bewohner von Egerton nackt vor dem Haus der Ramseys. Mabel schließt sich den Leuten an, die zu den Gewächshäusern des Gartencenters gehen, welches Earl Donovan gehört. Donovan ist der reichste Mann des Ortes und scheint der Anführer der Meute zu sein. John und seine Gefährten folgen der unheimlichen Prozession. Im Gewächshaus folgt John zunächst allein den Menschen und wird von Donovan überwältigt. Als der Oberinspektor erwacht, sieht er wie die Menschen durch ein Dimensionstor nach Aibon gelangen. Donovan und John übertreten ebenfalls die Grenze zu dem Paradies der Druiden. Dort stehen sie vor dem echten Monsterkopf, einem gewaltigen Gebilde, dass mit den echten Menschen aus Egerton bedeckt ist. Der Monsterkopf ist ein Götze, der von Guywano geschaffen wurde und die Grenze zwischen dem guten und dem bösen Teil bewacht. Außerdem ist der Kopf hungrig und verlangt nach Menschen, die er fressen will. Donovan, der ein wiedergeborener Druide aus Aibon ist, füttert den Schädel ab und an mit Dorfbewohnern. John soll ebenfalls im Maul des Götzen enden und wird gezwungen den Schädel zu erklimmen. Doch Suko hat die Grenze zu Aibon ebenfalls überschritten und überwältigt Earl Donovan. Der wird selbst zum Opfer des Monsterkopfes, als die Zunge aus dem Schlund schießt und den Druiden in sein Maul zieht. Bevor John dasselbe Schicksal erleidet beendet Suko die Existenz des Monsterkopfes mit der Dämonenpeitsche. Der Schädel zerfließt, die Menschen aus Egerton überleben und stehen auch nicht mehr im Bann Guywanos.


Meinung:
Ein origineller Roman mit einer wirklich guten Idee, der zum Schluss leider die Puste ausgeht, denn am Ende des Buches bleiben leider noch ein paar Fragen offen. Was hat es z.B. mit den Bildern nun auf sich gehabt. Dienten sie nur als Anbetung, oder schlugen sie die Bewohner in den Bann des Monsterkopfes? Was geschah mit den Bildern nach der Vernichtung des Schädels? Leider hat der Roman auch zwei größere Ungereimtheiten, die mich stören. So wird Ramsey durch ein Klopfen an die Scheibe zunächst von seinem Selbstmord abgehalten. Als Kate aber den Laster besteigt, verzichtet sie bewusst darauf anzuklopfen. Was denn nun? Angeklopft oder nicht? Außerdem heißt es später Kate sei suspendiert worden, aber im Gewächshaus trägt sie wieder eine Waffe und erschießt sogar einen Mann. Sicher war das Notwehr, aber dennoch wird die gute Frau Schwierigkeiten bekommen. Ansonsten wurde die geheimnisvolle Atmosphäre in dem kleinen Ort gut eingefangen. Aibon als Dreh- und Angelpunkt war eine gute Idee. Leider hatte Guywano keinen persönlichen Auftritt. Aber wenigstens wurde der Rote Ryan ebenfalls außen vor gelassen. Die Figur hat für mich ihren Reiz verloren und diente in letzter Zeit nur als Retter in der Not. Als Aibon in die Serie eingeführt wurde, war er noch ein schillernder, geheimnisvoller Charakter, den man nicht so einfach einschätzen konnte. Der Monsterkopf als Wächter zwischen Grenzen. Eine interessante Idee, da ja auch der Hood, der riesige Kobold aus dem Zweiteiler 600 / 601, in dem Grenzgebiet lebt. Eine Rückkehr des Hoods hätte dem Komplex neue Impulse verleihen können, insbesondere, wenn es zum Kampf dieser Giganten gekommen wäre. Aber auch so bietet der Roman eine spannende, kurzweilige Geschichte.


Besonderheiten:
Dieser Roman ist chronologisch zwischen den Zweiteilern 1388 / 1389 und 1390 / 1391 einzuordnen.


4 von 5 möglichen Kreuzen:
4 Kreuze


Kommentare zum Cover:
Dem Monsterkopf diente augenscheinlich niemand geringerer als Vincent Price himself als Vorbild. Haargenau wie im Roman beschrieben und dazu düster und unheimlich anzusehen.


Coverbewertung:
4 Kreuze

Zusatzhinweise zu dem Cover kommen von Michael Schick:
Das Monster vom Titelbild wurde auch schon auf dem Cover des Horror-Magazins "MAD MONSTERS" Nr. 9 verwendet. Besonders charakteristisch sind die menschlichen Gestalten, die sich auf und unter der Haut des Monsters abzeichnen:

Mad Monsters Nr. 09


Auch auf diesem, im Juni 1982 erschienenen, französischen Comic-Magazin war die Fratze schon auf dem Cover zu finden:


Auf den oben genannten Titelbildern ist natürlich der Schauspieler Vincent Price dargestellt, in einer Filmszene aus Edgar Allan Poes "Satanas, das Schloß der blutigen Bestie" England 1964 (auch bekannt unter dem Titel: "The Masque of the red death"):

The Masque of the red death