Geister-Schocker Nr. 18: Der Schattenfürst
Nach einem tagelangen, beschwerlichen Marsch durch den dichten, hitzeflirrenden
Dschungel lag endlich die kleine Lichtung vor dem Archäologen Cesar
Lopez und seinem indianischen Begleiter. Von Grün überwuchert fanden
sie den gewaltigen Monolithen - hier also sollte das sagenhafte, versunkene
Borgoracha liegen, das dunkle Reich des Schattengottes! Als sich Cesar Lopez
aufmacht, den Einstieg in das vergessene Höllenreich einer alten Kultur
zu suchen, ahnt er noch nicht, welcher tausendfache Schrecken auf ihn lauert.
Er ahnt nicht, dass er selbst mit dem Höllengott zusammentreffen und
zu einem Werkzeug der Finsternis werden soll. Aber es ist zu spät zum
umkehren - der Einstieg liegt vor ihm...
von Earl Warren, erschienen im Juli 2004, Titelbild: R.S. Lonati
Rezension
von Ulrich
Surendorf/Chapman:
Kurzbeschreibung:
Der hoch verschuldete kolumbianische Lebemann Cesar Ignacio Lopez jagt einem
Traum hinterher - er möchte die sagenumwobene unterirdische Stadt des
Schattenfürsten Borgor finden, dessen Name in den Legenden der Indios
nur flüsternd genannt wird. Der Medizinmann eines Indio-Stammes führt
Lopez zu einem Felsmassiv, in das plötzlich ein geheimes Tor führt
und schon bald liegt die unheimliche Schattenstadt, in der es aus allen Ecken
flüstert und wispert und Schatten wabern, vor den beiden. Lopez weiß
nicht, dass der Vater des Medizinmannes ein Priester Borgors ist und der
Abenteurer als Opfer für den Schattenfürsten auserkoren ist. Doch
Lopez dreht den Spieß um und kann den Medizinmann sowie dessen Vater
töten. Der spricht jedoch vorher noch einen Fluch aus, dass Lopez nun
satt eines Opfer der Bote Borgors sein soll. Und so kommt es, dass Lopez
von einem unheimlichen Drang getrieben eine zweite Expedition in die Wege
leitet, bei der ihn sein bester Freund, der Reporter Alfonso Aire, begleitet.
Dessen Zeitung finanziert auch diese zweite Expedition, die allerdings in
einem Fiasko endet. Denn auch wenn Lopez später behauptet, er habe den
Schattenfürsten Borgor mit einer Magnesiumfackel vernichten können,
desertieren fast alle Soldaten, die die Entdecker begleiten und eine
Fotoreporterin sowie ein ranghoher Soldat werden von den Schatten, die Borgor
dienen, getötet. Doch bei der späteren archäologischen
Untersuchung der Unterirdischen Stadt benimmt sich Lopez immer seltsamer
und bald wird klar, dass der Abenteurer den Schattenfürsten nicht vernichtet
hat, sondern von dessen Geist besessen ist. Borgor will nun in Bogota einen
neuen Kult um seine Person errichten.
Alfonso Aire bemerkt diese Entwicklung und stiehlt aus dem Museum eine silberne
Lanzenspitze, mit der einst auch die Konquistadores den Schattenfürsten
zurückschlagen konnten. Während eines letzten klaren Moments setzt
Cesar Lopez selbst die Spitze gegen seinen Peiniger ein, der gerade dabei
ist, einen neuen Schattenkörper zu bilden. Diesmal wird der
Schattenfürst Borgor endgültig vernichtet.
Meinung:
Da dieser Roman einige Zeit nicht mehr bei der Romantruhe verfügbar
war, kam es zu dem Umstand, dass ich ihn direkt im Anschluss an
Band 27 Inka-Rache'
gelesen habe und dementsprechend schlecht motiviert war. Schon wieder ein
Roman, der in Südamerika spielt und ausgerechnet nach dieser
Nullnummer
Doch diesmal wurde ich positiv enttäuscht, denn der Roman konnte mich
fast durchgehend fesseln. Einzig die Schilderung, wie die zweite Expedition
zur Schattenstadt reist, ist mir persönlich zu lang und zu langatmig
gewesen. Dafür wirkte die kleine Romanze (bzw. große Liebe auf
der anderen Seite) zwischen Lopez und dem Indio-Mädchen Assunta weder
lächerlich noch aufgesetzt, sondern sehr natürlich beschrieben.
Die Schattenstadt Borgors ist ein unheimlicher Schauplatz und vermittelt
mit den dunklen Ecken, den Schatten und den Geräuschen sowie dem
Dimensionstor in Borgors Welt richtige Gruselstimmung. Auch, dass dieser
Roman als Tatsachenbericht in der ersten Person abgefasst ist, bei dem der
Erzähler allerdings nicht die Hauptperson ist, hebt den Roman von der
Masse der üblichen Gruselgeschichten Warrens ab.
Besonderheiten:
Dieser Roman erschien erstmals am 06.06.1983 als Gespenster-Krimi
Band
508.
3 von 5 möglichen Kreuzen:
Kommentare zum Cover:
Da Bild zeigt eine typische Opferungsszene, die mit diesem Roman gar nichts
zu tun hat. Leider wirkt auch der Teufel auf dem Thron eher etwas
lächerlich als gruselig und der Mann im Vordergrund macht seltsame
Verrenkungen
Coverbewertung:
Ein Zusatzhinweis kommt von M.P. Horror:
Das Titelbild wurde ebenfalls für den Larry Brent Roman Nr. 113
verwendet.