Geister-Schocker Nr. 47: Legenden
Vlad III. Draculea, genannt Der Pfähler diente Bram Stoker als Vorlage
zu seinem Dracula. Der Herrscher der Walachei war niemals ein Vampir gewesen.
Auch stachen seine Grausamkeiten nicht aus denen anderer Führer dieser
Zeit heraus. Dennoch ist er im Gedächtnis der Menschen als grausamer
Tyrann, ja als Blutsauger verhaftet. Umso erstaunter war ich, als mir meine
Freunde von der Rückkehr von Dracula als Führer der "Blutdurstigen"
berichteten. Wie ich auch, hielten sie es für Quatsch - aber auch für
einen gefährlichen Unsinn. Also machte ich mich auf den Weg nach
Rumänien, um der Sache auf den Grund zu gehen. Mit vielem hatte ich
gerechnet, aber nicht mit dem, was mich letztlich erwartete ...
von G. Arentzen, erschienen im Dezember 2006, Titelbild: Nicole Erxleben
Rezension
von Ulrich
Surendorf/Chapman:
Kurzbeschreibung:
Einige Monate nach den Ereignissen um die Klon-Vampire der Jäger (s.
Geister-Schocker Nr. 36
Mutiert') hört Patricia McPherson von einer Gruppe, die sich um
die zurückgekehrten Dracula scharrt. Der will als Anführer der
Blutdurstigen die Vampire vereinen und über sie herrschen. Patricia
macht sich auf den Weg nach Rumänien, wo der neue Dracula auf einer
Burg sein Hauptquartier haben soll. Der hat schon von ihrer Ankunft erfahren
und schickt ihr Häscher entgegen. Zusammen mit der Vampirin Camelia,
die zu einer Widerstandsgruppe gegen Dracula gehört, schlägt sich
Patricia zur Burg des neuen Anführers der Vampire durch. Hier bewahrheitet
sich, was Patricia bisher nur als Gerücht gehört hat: bei dem neuen
Dracula handelt es sicht um keinen Geringeren als ihren früheren Geliebten
und Mentor William Sinclair! Der hatte seinen Tod durch die Jäger in
London nur vorgetäuscht, um sich auf elegante Art von Patricia zu trennen,
weil er gemerkt hat, dass die Vampirin sich nicht auf seine
Weltherrschaftspläne einlassen würde. Diese Pläne hat William
nie fallengelassen und will nun zuerst die Herrschaft über alle Vampire
erlangen, um dann die Menschen zu versklaven. Patricia will er töten
lassen, doch schließlich ist sie es, die den ehemaligen Geliebten im
Zweikampf vernichtet. Zuvor hat sie von William jedoch noch etwas erhalten:
einen Papyrus, auf dem die Rede von weiteren blauäugigen Vampiren ist,
die schon im alten Ägypten existiert haben sollen
Meinung:
In diesem Band schafft es Gunter Arentzen, Patricia schon viel sympathischer
erscheinen zu lassen. Das liegt zum einen bestimmt daran, dass man als Leser
nun viel mehr von der Trauer erfährt, die der "Tod" William Sinclairs
bei ihr ausgelöst hat, andererseits aber auch an ihrem Verhalten Camelia
gegenüber. Dazu muss allerdings die Frage erlaubt sein, ob man der
Gefährtin der Hauptperson wirklich den Namen einer Damenbinde geben
sollte
*fg* Erst hatte ich ja gedacht, dass Raphaela de Bologna noch
eine größere Rolle bekommt, aber das hat sich dann ja schnell
erledigt
;o) Diesmal kam auch der Humor nicht zu kurz, z.B. zu Anfang
des Romans im Blood ("Ich liebe die Iren!") oder beim Treffen mit der Volksfront
von Judäa - pardon - mit dem Widerstand gegen Dracula
;o) Ein
wenig gestutzt habe ich, als ich las, dass Benito das neue Blood eröffnet
hat, denn am Ende von Mutiert (s. Geister-Schocker
Nr. 36 ) war es Rollo,
der das schon getan hat. Etwas schade fand ich, dass man - anders als man
es nach meiner Inhaltsangabe vermuten mag - ziemlich schnell erfahren hat,
dass der neue Dracula William Sinclair ist. Das hat der Geschichte das
Rätselhafte genommen und so wurde aus dem Rest des Romans eine reine
Actionstory. Als Entschädigung gab es dafür ja die überraschende
Enthüllung am Schluss, die Lust auf weitere Romane mit Patricia McPherson
macht.
Besonderheiten:
Patricia McPherson 2: 12. - 24. Dezember 2003
Patricia hat einen Waffenstillstand mit der VVA geschlossen, seit diese einen
Entsorgungsservice für Vampiropfer gegründet hat.
Patricia hat von Franklin Meyer ein Klappschwert erhalten.
Patricia wird von den anderen Vampiren nur noch die Blauäugige
Bestie' genannt.
Erster Auftritt von Camelia.
William Sinclair wird endgültig vernichtet.
Es gibt einen Hinweis auf weitere blauäugige Vampire.
4 von 5 möglichen Kreuzen:
Kommentare zum Cover:
Die Beschreibung des Bildes findet sich haargenau im Roman wieder. Und die
Patricia McPherson auf diesem Bild ist auch eindeutig dieselbe Dame wie auf
dem Cover von Band 36, allerdings wirkt hier alles etwas grober und nicht
so fein. Wie z.B. die Gesichtszüge von Patricia oder ihre drei Finger,
die mich eher an die Hände von Puppen aus der Muppet Show erinnern
Ich bin mir sicher, Nicole Erxleben kann das besser.
Coverbewertung: