Geisterfänger Nr. 23: Das Teufelsherz

Geisterfänger Nr. 23: Das Teufelsherz


Noel Wynn schlich zaghaft durch die Dunkelheit. Seine Nerven vibrierten. Er versuchte die Aufregung, die wie ein würgender Kloß in seinem Hals steckte, hinunterzuschlucken. Sein Gesicht glänzte vor Schweiß. Er blieb stehen und lauschte. Eine trügerische Stille herrschte im Heeresgeschichtlichen Museum. Sie war nicht echt, denn Noel war nicht allein in diesem Gebäude. Irgendwo in dieser schwarzen Finsternis lauerte der Tod auf ihn. Er wußte das mit hundertprozentiger Sicherheit, war jedoch trotzdem nicht in der Lage umzukehren, denn Kevin O'Hara, dieser Teufel, der ihm nach dem Leben trachtete, hatte die Sache raffiniert eingefädelt. O'Hara! Bis vor fünf Jahren war dieser Mann ein gefürchteter Gewaltverbrecher gewesen. Ganz New York hatte vor ihm gezittert. Aber eines Tages hatte diesem dreisten Gangster die Stunde geschlagen. Er war nach einem blutigen Coup von der Bildfläche verschwunden, um Gras über die Sache wachsen zu lassen. Doch ein Mann namens Abe Christie hatte durch Zufall sein Versteck entdeckt und dem Privatdetektiv Randy Gill einen wertvollen Tip zukommen lassen. Zu dritt rückten sie Kevin O'Hara dann auf die Pelle: Randy Gill, sein Freund und Mitarbeiter Noel Wynn und Lieutenant Dan Simon. Sie trieben den Gangster in die Enge und stellten ihn. Kevin O'Hara zögerte nicht, zur Waffe zu greifen, und zwang damit Randy Gill, schneller abzudrücken als er.


von A.F. Morland, erschienen am 03.01.2007

Rezension von Florian Hilleberg:


Kurzbeschreibung:
Der aus dem Grab zurückgekehrte Gewaltverbrecher Kevin O'Hara nimmt grausame Rache an seinen einstigen Häschern. Der Privatdetektiv Randy Gill erschoss den Mörder damals in Notwehr. Nun sollen er, sein Partner Noel, dessen Freundin Mae Copperfield, der Polizeibeamte Dan Simon und ein gewisser Abe Christie dafür sterben. Der aus dem Grab Zurückgekehrte scheint unbesiegbar und Randy Gill kann nicht verhindern, dass einer nach dem anderen seiner Freunde von dem Untoten hingerichtet wird. Dann ist die Reihe auch an ihm. Doch Kevin O'Hara steht nicht allein. Ein schwarzer Magier hat den Gewaltverbrecher aus dem Grab zurückgeholt und zu diesem Zweck ein dämonisches Organ erschaffen: Das Teufelsherz ...


Meinung:
Nun hat der Kelter-Verlag endgültig den Tiefpunkt erreicht und beweist einmal mehr sein Desinteresse und seine Geringschätzung gegenüber dem Leser. Wie anders ist es zu erklären, dass mit dem vorliegenden Band offensichtlich der zweite Band eines Zweiteilers erscheint? Die Handlung setzt mitten im Geschehen ein, auch wenn es bei der einfachen, anspruchslosen Schreibe des Autors und der geradlinigen, vorhersehbaren Handlung nicht schwer ist, dem Geschehen zu folgen. Im Prinzip ist es eine nette Idee gewesen die Romane namhafter Autoren nachzudrucken, auch aus anderen Reihen. Doch die Umsetzung und die Auswahl der Geschichten lässt sehr zu wünschen übrig. Selbst wenn der vorliegende Roman eine in sich abgeschlossene Geschichte wäre, gehörte sie zu den banalsten und schluderigsten Texten des Genres. Abgesehen von völlig überzogenen, eindimensionalen Charakteren, erwarten den Leser unrealistische Dialoge und eine dünne Handlung ohne originelle Wendungen. Ein weiteres unbedeutendes Fließbandprodukt des Vielschreibers A.F. Morland.


Besonderheiten:
Der Roman wurde von Fritz Tenkrat im Jahr 1981 geschrieben und erschien erstmals als Band 413 in der Reihe "Vampir Horror-Roman".
Es ist der zweite Teil eines Zweiteilers. Der erste Teil erschien im Jahr 1981 als Band 412 unter dem Titel "Der Würger aus dem Totenreich". Nicht zu verwechseln mit dem Kelter-Taschenbuch Nr. 16 und den Grusel- und Geister-Schocker-Nachdrucken desselben Titels.


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Kommentare zum Cover:

Hat so gar nichts mit dem Inhalt zu tun, wirkt auch nur bedingt unheimlich und gruselig. Es gibt aber auch weitaus schlechtere.


Coverbewertung:
2 Kreuze

Ein Zusatzhinweis zu dem Cover kommt von Michael Schick:
Das Titelbild des Geisterfänger Romans Nr. 23 war zuvor auch schon auf dem Cover des Gespenster-Krimi Romans Nr. 429 verwendet worden:

Gespenster-Krimi Nr. 429: Im Niemandsland des Bösen