Gespenster-Krimi Hörspiel Nr. 6: Das Geheimnis der
Totenmaske
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Es waren dreizehn Stufen bis zum Galgen. Burt Silva ging diesen Weg mit
schlotternden Knien. Man schrieb das Jahr 1773. Es sollte eine öffentliche
Hinrichtung stattfinden. Die Hinrichtung eines Massenmörders. Eines
Mannes, der dreiundzwanzig Frauen auf grausame, bestialische Art ermordet
hatte. Ganz London war zu diesem Schreckensschauspiel gekommen. Ganz London
wollte den Mann, der in der Stadt unter den Frauen Angst und Schrecken verbreitet
hatte, hängen sehen. "Weiter!" brüllte ein fettes Weib, das sich
einen Platz in der vordersten Reihe erkämpft hatte. "Geh doch weiter.
Warum bist du auf einmal so feige? Warst es doch nicht, als du die Frauen
umgebracht hast..." "Ja", schrie ihre Nachbarin. "Steck endlich deinen Kopf
in die Schlinge, du verdammtes Schwein." Silva blieb stehen. Er ließ
seinen Blick kurz über den weiten Platz schweifen. Er war von Menschen
übersät. Sie schwangen ihre Fäuste. Sie brüllten wüste
Schimpfworte. Die Menge brodelte. Silvas Blick wanderte zum Galgen. Der Henker
war ein kräftiger Mann. Er hatte die muskulösen Arme vor der Brust
verschränkt und wartete gelassen auf den Delinquenten.
Hörprobe zum Download (MP3 /
1,99 MB / 2,10 Minuten lang)
Rezension von
Florian
Hilleberg:
Kurzbeschreibung:
In London kommt es zu bestialischen Frauenmorden. Scheinbar treibt
ein Copykiller des berüchtigten Serienmörders Burt Silva sein Unwesen.
Scotland Yard steht vor einem Rätsel. Der Journalist Eddie Douglas geht
dem Fall auf eigene Faust nach und stattet der Familie Hayes einen Besuch
ab, die in demselben Haus wohnt, in welchem Burt Silva bereits vor über
200 Jahren wohnte. Ist es tatsächlich ein Nachahmungstäter der
die Morde begeht oder ist Silva von den Toten auferstanden?
Meinung:
Das Hörspiel entstand nach dem gleichnamigen Roman von Horrorlegende
A.F. Mortimer alias A.F. Morland dem Autor der "Tony-Ballard-Serie". Inwieweit
Vorlage und Hörspiel übereinstimmen kann ich nicht sagen, da ich
den Roman nicht kenne. Allerdings ist das Hörspiel für sich mehr
als die Investition wert. Eine atmosphärisch dichte Gruselstory wird
durch die genialen Sprecher, bekannt aus Film und Fernsehen, zum Leben erweckt.
Eddie Douglas wird von Charles Rettinghaus gesprochen, der Synchronstimme
von Levar Burton alias "Geordie LaForge" aus der Serie "Star Trek The next
Generation" bzw. "Deakon Palmer" aus der Serie "King of Queens". Ein weiterer
Glücksgriff der Casting-Crew ist die tiefe, eindringliche Stimme von
Torsten Michaelis der Film-Fans vor allem als deutsche Stimme von Wesley
Snipes oder Sean Bean bekannt ist. Allerdings enttäuscht auf diesem
Silberling nicht einmal die kleinste Nebenrolle. In einer von diesen ist
beispielsweise Joachim Höppner als Archivar zu hören, der in dem
Kino-Meisterwerk "Herr der Ringe" den Zauberer "Gandalf" spricht. Unbedingt
erwähnt werde muss allerdings noch Ernst August Schepmann der in seiner
Rolle als gemeiner Vater Isaac Hayes eine wahre Glanzleistung schauspielerischer
Kunst absolviert. Die Story bietet dem Hörer eine gelungene Mischung
aus Mytery- und Psycho-Thriller und die Szenen in denen sich der Täter
mit der Totenmaske unterhält, in welcher der Geist Silvas wohnt, erinnern
an die schizophrenen Dialoge des "Grünen Gnoms" aus dem Film "Spider-Man".
Auch die Effekte, die in dieser Folge allerdings weitaus sparsamer eingesetzt
wurden, als in dem Hörspiel Nr. 05
"Der Fluch des Pharao", gehören zu dem Hochwertigsten was auf dem deutschen
Hörspielmarkt zu finden ist. Alles in allem eine rundum gelungene Folge
aus dem Hause Wort-Art, bei der allenfalls die etwas kitschige Liebesaffäre
zwischen Douglas und der Hayes-Tochter stört.
4 von 5 möglichen Kreuzen:
Kommentare zum Cover:
Das Cover stammt von dem Sinclair-Roman
Nr.
513 "Sandra und die Mördermaske" und hat mit dem Original von 1973
wenig gemein. Unheimlich oder gruselig ist es darüber hinaus auch nicht.
Der Stil von Ballestar ist jedenfalls unverkennbar, allerdings gibt es weitaus
bessere Werke des Künstlers.
Coverbewertung:
Eddie Douglas |
Charles Rettinghau |
Alexandra Hayes |
Marie Bierstedt |
Jack Hayes |
Torsten Michaelis |
Isaac Hayes |
Ernst August Schepmann |
Cilla Carter |
Claudia Urbschat-Mingues |
Robert |
Boris Tessmann |
Emily |
Daniela Hoffmann |
Burt Silva |
Tobias Meister |
Inspektor Cooper |
Arne Elsholtz |
Chefredakteur Stanley |
Hans-Werner Bussinger |
Morrison |
Hans Juergen Dittberner |
Lynne |
Franziska Pigulla |
Archivar |
Joachim Höppner |
Kinder:
|
Zoe Agathos
Josef Retling
Lucas Mertens |
In weiteren Rollen:
|
Dorette Hugo
Patrick Simon |
Laufzeit: 58:47 Minuten
Produktion: Alex Stelkens (WortArt), Marc Sieper (Lübbe Audio), Pe Simon
Regieassistenz: Pe Simon
Tontechnik: Arne Denneler
Schnittassistenz: Jennifer Kessler
Buch: Gerry Streberg und Oliver Döring
Regie: Oliver Döring
Musik mit freundlicher Genehmigung von Interworld Musikverlag GmbH
Originalmusik von Christian Hagitte, Simon Bertling; Florian Göbels
Ein Hörspiel nach Motiven des gleichnamigen Gespenster-Krimis
Nr. 27 von A.F. Mortimer
(alias A.F. Morland)
Das Hörspiel kann als Einzelfolge oder im Abo bei der Romantruhe
bestellt werden.
Ein Zusatzhinweis zu dem Cover kommt von Michael Schick:
Das Cover des Gespenster-Krimi Hörspiels Nr. 6 stammt urprünglich
vom Titelbild des John Sinclair Romans Nr. 513: