Gespenster-Krimi Nr. 41: Der Bucklige von Montmartre

Gespenster-Krimi Nr. 41: Der Bucklige von Montmartre


Galt Fisher schreckte hoch aus tiefem Schlaf. Atemlos lauschte sie den Geräuschen der Nacht. Sie brauchte wertvolle Sekunden, um zurückzufinden in die staubige Wirklichkeit des alten Hauses in der Rue des Saules.Dann setzte der Herzschlag der Amerikanerin aus! Ängstlich wich sie zurück bis an das Kopfende ihres Bettes. Mit bebenden Fingern raffte sie die Decke und verbarg sich dahinter, als handle es sich um ein Schutzschild, stark genug, um das Böse zu bannen und das Unheil abzuwehren. Der Mond tauchte die Kuppel der nahen Basilika Sacre-Coeur in ein geisterhaft bleiches Licht. Seine Strahlenfinger tasteten sich in das Gewirr engbrüstiger Gassen und schlugen eine breite Schneise quer durch die Kammer, in der Galt Fisher seit sechs Wochen lebte, um die "Dorfgemeinde von Montmartre" dort zu beobachten, wo sie sich am urwüchsigsten gab.Der Schrei gefror in der Kehle der Kunststudentin. An der Grenze zwischen Traum und Realität, weigerte sich der Verstand, an das zu glauben, was die weit aufgerissenen Augen meldeten. Das konnte nur ein Hirngespinst sein, eine grauenvolle Sinnestäuschung. So etwas gab es nicht!


von Frank deLorca, erschienen am 25.06.1974, Titelbild: Salvador Faba

Rezension von Benfi:


Kurzbeschreibung:
Grausig umgebracht wird in Paris/Frankreich die Kunststudentin Gail Fisher in ihrem Apartment gefunden und nur ein verschwundenes Bild bleibt dem Kommissar Gilbert Rollin als Anhaltspunkt in diesem Mordfall. Doch gerade dieses kann ihm weiterhelfen, als die Amerikanerin Pamela Steel eben dieses Bild kauft und es direkt wieder geklaut bekommt! Dabei wird sie fast von einem Buckligen getötet, wenn nicht ihr Freund Rod Fisher, der Bruder der ermordeten Kunststudentin, dazwischen gegangen wäre! So kommt Kommissar Rollin auf die Spur von Madame Giscart, eine ehemalige Krankenschwester, die sich vor Jahren mit Claudine Bertier befreundete. Diese hatte einen schwachsinnigen, verunstalteten Sohn und war aufgrund der großen Entbehrlichungen dankbar über jede Aufmerksamkeit und Unterstützung. Und sie schmiedete einen Plan: Gemeinsam mit ihrer Freundin vergiftete Madame Giscart deren Ehemann! Und anschließend auch noch Claudine selber, denn dadurch wurde sie Alleinerbin des Hauses der Familie Bertier. Nur Le Bousse, den Buckligen hatte sie nun noch zu pflegen, ein trister Ganztagsjob! Allerdings malte dieser in einem scheinbar lichten Moment ein verdammt gutes Gemälde, welches sie verkaufte und es vom Buckligen immer wieder zurückholen ließ. Irgendwann fing er dabei an zu Töten und nun war ihr die Polizei auf den Fersen. Und Le Bousse wurde gesichtet und quer durch Paris gejagt.


Meinung:
Hatte der vorherige Band (GK 040) schon mehrere kriminalistische Züge, wird in diesem Heft nun auch mal voll und ganz auf das zweite Wort der Romanheftserie eingegangen; dem KRIMI nämlich. Und ein gruseliger dazu. Man kann auf interessanter Weise der Spurenjagd des Kommissar Rollin und seinem Assistenten folgen und sich so den Motiven für die Morde und den Bilddiebstählen immer näher bringen. So ist dieser Roman doch mal etwas erfrischend anders als die bisherigen GESPENSTER KRIMIs und gerne kann so eine Art von Roman immer wieder mal in die Reihe eingebaut werden.


4 von 5 möglichen Kreuzen:
4 Kreuze


Kommentare zum Cover:

Diese gekrümmte Kreatur macht nun wirklich keinen fröhlichen Eindruck. Könnte schon in Richtung der Figur im Roman gehen. Nicht schlecht!


Coverbewertung:
3 Kreuze

Zusatzhinweise zu dem Cover kommen von Michael Schick:
Das Salvador Faba-Motiv wurde auch noch auf dem Cover des Geister-Schocker Sonderbands Nr. 20 verwendet:

Geister-Schocker Sonderband Nr. 20: Das Monster von Sorrent


Das Titelbild wurde außerdem auch schon auf dem Cover des australischen Comic-Magazins "TALES OF HORROR" Nr. 6 (Oktober 1976) verwendet:

"TALES OF HORROR" Nr. 6 (Oktober 1976)