Gespenster-Krimi Nr. 49: Dämonos

Gespenster-Krimi Nr. 49: Dämonos


Die Dolchspitzen bohrten sich links und rechts in das straffe Fleisch seines Halses. Garry Santer stand stocksteif. Er wußte, bei der geringsten Bewegung würden ihm die beiden Messer die Kehle zerfetzen. Zwei dünne Blutrinnsale liefen an Santers Hals hinab und benetzten den weißen Hemdkragen. Heißer, widerlich riechender Atem streifte sein Gesicht. Die beiden Kerle standen neben Garry. Sie hatten ihn auch in diese verdammte Rattenfalle gelockt. Garry Santer hatte gräßliche Angst. Mit weit aufgerissenen Augen starrte er in die Dunkelheit. Und dann geschah das, wovor er sich schon immer insgeheim gefürchtet hatte. Er sah plötzlich die beiden Augen. Wie helle, glasklare Flecke schwebten sie vor ihm in der Finsternis. Garry Santer begann zu zittern. Der Tod war gekommen ...


von Jason Dark, erschienen am 20.08.1974, Titelbild: Badia Camps

Rezension von Bloemsemann:


Kurzbeschreibung:
Ein Toter wird aus der Themse gefischt. Der unheimliche Umstand, daß die Augen komplett schwarz sind, führt dazu, daß dieser Mord direkt an Sir James Powell weitergeleitet wird.Also macht John Sinclair sich daran, die Lebensumstände des Ermordeten zu erforschen. Er findet heraus, daß der Mann der Privatdetektiv Gary Santer gewesen ist und einer seltsamen Gruppe von Chinesen auf der Spur war, die anscheinend eine nicht astreine Sache geplant hatten. In Wirklichkeit bildet sich die Sekte aus den Anhängern der Göttin Li Ten Sai und ihrem Diener Dämonos, der ihre Rückkehr auf die Erde vorbereitet. Die Seelen einiger Menschen müssen ihr geopfert werden, um dies zu realisieren. Noch bevor John Sinclair richtig in den Fall einsteigen kann gerät die Freundin Santers in das Fadenkreuz der Sekte: nach einem misslungenen Mordanschlag, den John noch verhindern kann, versucht die junge Frau ihren Freund zu rächen - im Endeffekt landet sie in Dämonos Gewölbe, um als letztes Opfer seine Seele an die Göttin zu verlieren. John rennt die Zeit davon, denn mittlerweile wollen auch ihm die Anhänger an den Kragen, die einzige Waffe gegen die dämonischen Kräfte der Göttin ist eine Dämonenmaske, die sich mittlerweile in Johns Besitz befindet. Das Einzige, was er nicht hat, ist Zeit ...


Meinung:
Hier haben wir eine 0815-Standard-Geschichte vorliegen, nicht schlecht, aber auch nicht unbedingt sehr sensationell. Eine Sekte, die von dämonischen Kräften beseelt, ein bestimmtes Ritual an den Tag legt, um damit irgendeiner schwarzen Macht die Pforte auf die Erde aufzustoßen. Nett ist es dann mal, daß die Göttin allein als ein gigantisches Augenpaar auftritt, sie kommt also gar nicht wirklich zu Potte, sondern wartet nur ab. Und die Titelfigur Dämonos ist "nur" ein besessener Mensch; nette Namensgebung übrigens für einen Chinesen. Ein Highlight ist z.B. die Szene, als John vergeblich versucht, die besessene Cindy vor einem Sturz vom Dachfirst zu bewahren. Zusammengefaßt ist diese Story kein unbedingt bewegender Roman, gemessen schon an den acht JS-Abenteuern, die davor erschienen sind.
Eine Frage noch: Was soll denn die Spinne auf dem Cover?


2 von 5 möglichen Kreuzen:
2 Kreuze


Kommentare zum Cover:

Eines der schlechtesten Cover nach meinem Geschmack. Bei dem Original haben wir einmal den Opernsänger Pavarotti (was soll denn das ?), und dann diese ominöse Spinne ??! Und warum wurde das Motiv nochmal für das JS-Remake aufgegriffen? Wenigstens die Viertauflage ist etwas schauriger, aber alle drei Bilder haben aber auch gar nix mit der Story zu tun ...


Coverbewertung:
0 Kreuze
Rezension von Easy:


Kurzbeschreibung:

Dämonos, der erste Diener Satans (wie viele gibt es eigentlich davon), will die Dämonengöttin Li Ten Sai mittels einer Maske wieder zurück auf die Erde holen. Als John die Maske zerbricht, muss sich Li Ten Sai wieder ins Dämonenreich zurückziehen. In der Kanalisation stellt John Dämonos.


Meinung:
Ein langweiliger Sekten-Roman (meine persönliche Meinung, da ich Sekten-Romane allgemein nicht mag). Aber auch sonst ist die Geschichte recht verworren, da man jetzt nicht genau weiß, ob Dämonos der Hauptgegner ist oder Li Ten Sai. Zudem erinnert mich die Kanalisationsszene verteufelt an den Schwarz-Weiß-Klassiker "Der dritte Mann". Einer der entbehrbaren Romane


0 von 5 möglichen Kreuzen:
0 Kreuze


Kommentare zum Cover:

Nein, nein, nein - ich finde das Gejaule von Herrn Pavarotti zwar unglaublich teuflisch, trotzdem lass ich mir den Zauselbart nicht als Dämonos verkaufen. Zumindest das Krabbeltier passt zum Gesamtbild des Covers - pfui Spinne sag ich nur.


Coverbewertung:
0 Kreuze
Rezension von Benfi:


Kurzbeschreibung:
Inspektor John Sinclair erhält den Auftrag, das Rätsel der Leichen ohne Augen zu lösen. Diese wurden in letzter Zeit vermehrt in London/England gefunden. Seine Spur beginnt beim letzten Opfer, dem Privatdetektiv Garry Santer. Dessen Sekretärin Samantha Croyton redet von einem mysteriösen Fall, in den Garry verwickelt war. Auch die Chinesen, die John bei den Ermittlungen in die Quere kommen, bringen John zu Dr. Carl Möbius, einem Archäologen. Durch ihn erfährt er von der Dämonengöttin Li Ten Sai und deren Diener Dämonos, die in die Zwischenwelt verbannt wurden. Dämonos allerdings ist nun schon wieder zurück in dieser Welt um der Dämonengöttin den Weg zur Rückkehr zu ebnen. Nun kennt John seine Gegner, muß aber leider schnell erkennen, dass er bei Dr. Möbius in eine Falle geraten war, denn auch dieser dient Dämonos und Li Ten Sai! Gleichzeitig will Samantha Croyton, die mehr war, als nur Garrys Sekretärin, einen Rachefeldzug starten. Ein harter Kampf beginnt!


Meinung:
Die Sinclair Romane sind ja mittlerweile die ersten kleinen Höhepunkte der GESPENSTER-KRIMI-Reihe, doch dieser hier fällt qualitativ leicht ab. Er ist zwar wieder unverkennbar aus Jasons Feder und somit flüssig ohne komplizierten Erklärungen zu lesen, doch die Story ist diesmal etwas fad. Zu viele Dämonen schwirren hier herum, und gerade Dämonen sind in der späteren Serie meist härtere Brocken als Gegner; hier jedoch nur kleine Randfiguren. Es kann aber auch nicht jeder Sinclair Roman ein sehr gutes Heft sein und lesenswert ist das Romanheft schon!


Besonderheiten:
Subserie: John Sinclair 09


2 von 5 möglichen Kreuzen:
4 Kreuze


Kommentare zum Cover:

Ziemlich langweiliger Anblick! Der Typ im Hintergrund - ja, was will der? Aufstoßen? Schreien? Keine Ahnung! Und die Dame - hat natürlich angst vor der Spinne! Völlig daneben!


Coverbewertung:
0 Kreuze

Dieser Roman erschien in der zweiten Auflage von John Sinclair als Nr. 9 mit einem anderen Titelbild:

John Sinclair (2. Auflage) Nr. 9


Auch in der vierten Auflage bekam der Roman ein neues Titelbild:

John Sinclair (4. Auflage) Nr. 9