|
Die Finger des Mannes glitten zielsicher über eine verwirrende Vielfalt
von Hebeln und Knöpfen. Der Dieselmotor dröhnte. Durchluft fauchte.
Wieder und wieder gruben sich die blankgewetzten Zähne der mächtigen
Stahlschaufel in das feuchte schwarze Erdreich. Plötzlich gab es einen
Widerstand. Der Baggerführer spürte es durch die Hebel und Knöpfe
in seinen Fingerspitzen. Er wollte die Schaufel hochkommen lassen. Im gleichen
Moment gab der Widerstand nach, hatte dem Druck des schweren Stahls also
nicht trotzen können. Verwundert blickte der Mann durch die Frontscheibe
seines Führerhäuschens. Die Baggerschaufel grub sich weiter in
die Erde, entschwand seinem Blick. Erst jetzt sah er das Mauerwerk an den
Rändern des Loches. Brüchige alte Quadersteine, von der riesigen
Stahlschaufel regelrecht durchstoßen. Er zerrte an den Hebeln.
Hämmerte mit geballten Fäusten auf die Knöpfe. Ohne Erfolg.
Schon setzte sich der Bagger in Bewegung, wurde von einer rätselhaften
Kraft gezogen. Den Mann im Führerhaus packte das Entsetzen. Er wollte
die Tür aufstoßen, hinaus, nichts wie weg... Zu spät! Es
war, als quoll plötzlich glühende Lava aus der Tiefe empor. Die
Erde riß auf, begleitet von einem Donnern, das den Wahnsinnsschrei
des Mannes im Führerhaus verschluckte. Mit dem Bagger stürzte er
in eine bodenlose Tiefe. Die verzehrende Glut erfaßte ihn, verschlang
ihn, erlöste ihn von den Höllenqualen...