|
Lokführer Sochrow warf eine Schaufel Torf in die Heizung unter dem
Dampfkessel und richtete sich schweißüberströmt auf. Die
Lokomotive aus dem Jahre 1935 - mehrfach repariert und überholt - tuckerte
über die neu gelegte Strecke in Richtung Zanize. Gähnend sah er
aus dem Fenster. Es war Nebel aufgekommen. Man sah die Hand vor Augen nicht.
Sochrow drosselte die Geschwindigkeit und kniff die Augen zusammen. Der Teufel
sollte diese verdammte Nebenstrecke holen! Eine Schnapsidee, ihn hier allein
mit der Lok quer durch das Gebirge zu jagen. Wetten, dachte Mihaijl Sochrow,
daß hinten in den beiden Waggons keine Menschenseele sitzt? Da haben
die sich in Skopje wieder einmal etwas ausgedacht! Typische Schreibtischhengste!
ärgerte er sich. Plötzlich sah er die ersten Ruinen von Zanize
vor sich auftauchen. Rechts und links von der Strecke erhoben sich steil
die roten Felsen des Sar-Plania-Massivs. Der Nebel war plötzlich wie
fortgewischt.