Gespenster-Krimi Nr. 142: Die Geisterhand
Alain Decousse war bester Laune, als er auf der Nationalstraße 13 in
Richtung Saint Germain fuhr. Paris tag hinter, das Wochenende vor ihm. Ein
herrliches Wochenende mit der bezaubernden Madeleine Fleury allein in der
alten Mühle im Forst von Saint Germain. Alain und seine Freunde hatten
die Mühle modern hergerichtet und zu einem perfekten Liebesnest umgebaut.
Alain fuhr oft mit einer neuen Freundin hierher. Madeleine war zwanzig Jahre
jung, schlank, aber mit aufreizenden Rundungen an den richtigen Stellen.
Der schwarzhaarige Alain bog nun mit seinem Roadster von der Hauptstraße
ab. Es dämmerte schon; er hatte das Licht eingeschaltet. Über die
Chaussee waren es nur noch wenige Minuten bis zur Mühle. Da schrie Madeleine
plötzlich auf. Aus dem Asphalt wuchs sie urplötzlich auf, die riesige
Hand, bedrohlich und erdrückend. Das Scheinwerferlicht beleuchtete sie
grell. Bleich erschien die Hand, wie die eines Toten.
von Brian Elliot, erschienen am 01.06.1976
Rezension
von Ulrich
Surendorf/Chapman:
Kurzbeschreibung:
In Paris taucht eine riesige bleiche Hand auf, die zuerst den Playboy Alain
Decousse tötet, in einem Park einen Baum entwurzelt und einen immensen
Geldbetrag in der Nationalbank stiehlt. Gleichzeitig erscheinen aber auch
zwei normal große Geisterhände, die in der Metro eine Passagierin
würgen und ein Juweliergeschäft ausrauben.
Inspektor Pierre Loudin, der zuerst eine Übernatürliche Erklärung
für die Geschehnisse ausgeschlossen hat, wird durch die Häufung
der Zeugenaussagen eines besseren belehrt und zieht den Okkultisten Professor
Morgand hinzu, um den Fall zu lösen.
Es stellt sich heraus, dass der Schwarzmagier Rapatol Giscard, der 1890
hingerichtet wurde, seine Rückkehr aus dem Grab vorbereitet. Dazu bedient
er sich seiner Urenkelin Nadine Giscart, die Mitglied in einem Hexenzirkel
war. Aus diesem Zirkel wurde sie verstoßen, nachdem sie versucht hatte,
die Leitung als Oberhexe an sich zu reißen. Die Hände ihres Urahns,
die nach seinem Tod nicht verwest waren, konnte sie dabei als Werkzeug benutzen,
um sich an ihrem Ex-Geliebten Alain Decousse, der sie unter dem Einfluss
der Oberhexe Sarah Abardie verlassen hatte, und an Abardie selbst zu
rächen.
Nachdem die Todeshand die Leiche Rapatols aus seinem Sarg geholt hat, will
Nadine den Schwarzmagier nun wieder zu neuem Leben erwecken. Dazu benötigt
sie die Lebenskraft eines Menschen und entführt zu diesem Zweck die
Freundin von Inspektor Loudin, Anette Bernier. Pierre Loudin lässt den
Beschwörungsraum stürmen und Professor Morgand mithilfe eines
Meteoriten ein magisches Ritual aufführen, mit dem Rapatol Giscard
endgültig getötet wird. Auch die Hände vergehen nun, nachdem
sie als letzte Tat Nadine Giscard erwürgt haben.
Meinung:
Mit diesem Roman legt Earl Warren eine Geschichte vor, die sehr spannend
und gruselig beginnt, als Alain Decousse von der aus der Straße brechenden
Hand getötet wird. Auch im weiteren Verlauf gibt es spannende Szenen,
wie z.B. die würgenden Hände in der Metro. Doch leider verliert
sich dann die Spannung in einer reinen Krimihandlung in der zu viel Wert
auf die Ermittlungsarbeit der Polizei gelegt wird. Das ist zwar auch interessant
zu lesen, kann aber keine Gruselstimmung vermitteln. Das Ende zieht dann
wieder an, auch wenn das wirkliche Finale leider nur über drei Seiten
geht.
3 Kreuze sind für diesen Roman aber auf jeden Fall drin, weil er angenehm
zu lesen war und es durchaus auch gruselige Passagen gab.
Besonderheit:
Ein Nachdruck dieses Romans erschien im Februar 2006 als
Geister-Schocker
37 unter dem Pseudonym Earl Warren und dem Titel Die Todeshand'.
3 von 5 möglichen Kreuzen:
Kommentare zum Cover:
Diese Szene stellt zwar den Beginn des Romans dar, als Alain Decousse von
der Todeshand getötet wird, aber der Stil und die Ausführung des
Werkes gefallen mir überhaupt nicht.
Coverbewertung: