Gespenster-Krimi Nr. 145: Boten des Unheils

Gespenster-Krimi Nr. 145: Boten des Unheils


Der Kutter plagte sich mühsam durch die von achtern auflaufenden Wellen. Die Helle des kommenden Morgens färbte den Horizont. Giorgios, Alexandros und Alexis standen an der Reling des kleinen Fischkutters, während Nikos auf der Brücke steuerte. Eine harte Nacht lag hinter ihnen, aber der Fang war gut gewesen. Giorgios, der unrasierteste von den dreien, zog die flache Flasche aus der Gesäßtasche. "Nehmt einen Schluck, Kameraden. Eine Dreiviertelstunde noch, dann sind wir zu Hause. Ich sehne mich nach meinem Bett und meiner Lena." Er grinste anzüglich, und Alexandros wollte gerade einen rauhen Witz machen. Da deutete Alexis nach Osten. "Da, seht doch nur! Seht!" Fassungslosigkeit und Entsetzen standen in seinem Gesicht. Seine beiden Kameraden sahen wie er den bleichen Schimmer. Er kam näher, und dann erkannten sie die Figuren, die ihn verbreiteten. Drei Knochenmänner waren es, auf Pferdeskeletten sitzend.


von Brian Elliot, erschienen am 22.06.1976, Titelbild: Vicente Ballestar

Rezension von Stefan Schrage / Olivaro:


Kurzbeschreibung:
Auf der griechischen Kykladeninsel Kimolos leben die Menschen in Angst und Schrecken vor der Lamia, einem uralten Fluch. Ein Fischer von der Insel wird von den unheimlichen Knochenreitern, drei schwertschwingende Gerippe, die auf Skelettpferden durch die Lüfte angeritten kommen und die "Boten des Unheils" genannt werden, geholt und auf die verwunschene Insel der Lamia gebracht. Dort wird den Opfern von der Lamia, eine uralte schwarze mumienhafte Kreatur, die Lebensenergie ausgesaugt und in Steinstatuen verwandelt. Auch eine Handvoll junger Amerikaner, die mit Ihrer Yacht auf der Insel Kimolos anlegen, geraten in dem Dunstkreis des Schreckens. Als auch einige von ihnen zu Opfern der grausamen Lamia werden, will einer von Ihnen, der junge Arzt Mark Terell, mit Hilfe des Bürgermeisters, des Arztes Dr. Vretakos und dem Geist eines alten weisen Magiers den Kampf gegen die Schreckensherrschaft der Lamia aufnehmen...


Meinung:
Der Gespenster-Krimi gehört zu denen, die ich seinerzeit mehr als einmal gelesen habe. Die Story ist flüssig von Brian Elliot geschrieben und hat schöne, spannende Gruseleffekte, wie z. B. die Knochenreiter oder auch der unheimliche Totenschädel, der aus dem Meer auftaucht und die jungen Leute von der Yacht verflucht. Der privaten Probleme der Hauptakteure läuft nicht als zweiter Handlungsstrang nebenher sondern ist gut mit in die Geschichte eingeflochten. Tolle Gruselatmosphäre in der Welt der griechischen Kykladeninseln. Man bekommt Lust auf Urlaub. Dieser Gespenster-Krimi hat für mich einen gewissen Erinnerungswert und zählt daher zu meinen Klassikern aus der Gespenster-Krimi Serie. 4 Kreuze


4 von 5 möglichen Kreuzen:
4 Kreuze


Kommentare zum Cover:

Ich habe schon des öfteren angemerkt, daß die Titelbilder in den seltensten Fällen zur Geschichte passen. Jedoch bei diesem Bild kann man sagen, daß dieses Cover gut zu der Story passt, auch wenn die Szene so nicht genau in dem Roman vorkommt. Die gezeigten Geisterreiter sind eher gestaltlose Wesen und die Pferde auch keine Skelette. Trotzdem passt das Bild zur Geschichte. 3 Kreuze


Coverbewertung:
3 Kreuze
Rezension von Ulrich Surendorf/Chapman:


Kurzbeschreibung:
Eine Motorjacht mit 7 jungen Amerikanern fährt die Kykladeninsel Kimolos an; die Besatzung wird jedoch gebeten, sich sofort wieder entfernen. Die jungen Leute, unter ihnen der frisch gebackene Arzt Mark Terrell, bleiben jedoch, und geraten in eine Zeit des Schreckens: knöcherne, fliegende Reiter und schwebende Totenschädel sind nur die Vorboten einer großen Gefahr. Denn seit mehr als 2000 Jahren wird die Insel zwei Mal pro Jahrhundert von der Hexe Baktis heimgesucht, die sich jedes Mal 4 - 5 Opfer sucht, denen sie die Lebenskraft aussaugt und die Körper zu steinernen Statuen werden lässt. Auch wenn sich Mark Terrell gegen die Hexe stellt, kann er nicht verhindern, dass auch seine Ex-Freundin Norma ein Opfer der Baktis wird. Vom Arzt der Insel erfährt Mark, dass die einzige Möglichkeit, Baktis zu besiegen, darin besteht, den Geist des Magiers Apollonius von Tyana zu beschwören, der schon einmal versucht hat, die Hexe zu bannen. Diese Beschwörung wurde schon mehrmals versucht, doch bisher starb jeder dabei qualvoll. Mark Terrell ist nun endlich der Mann, der die erforderliche geistige Stärke hat und den Geist beschwören kann. Zusammen mit Apollonius gelingt es dem Amerikaner, die Hexe Baktis zu vernichten.


Meinung:
Der Roman ist zwar nicht schlecht und weist auch einige spannende Szenen auf, z.B. als Mark im Meer von einem Skelett angegriffen wird oder als der erste schwebende Knochenschädel auftaucht, aber so richtig toll fand ich ihn auch nicht. Allerdings kann ich das gar nicht richtig erklären, irgendwie sprang der Funke nicht über…


Besonderheiten:
Ein Nachdruck dieses Romans erschien im August 2004 als Geister-Schocker Band 19.


2 von 5 möglichen Kreuzen:
2 Kreuze


Kommentare zum Cover:

Auch wenn es weder Knochenpferde noch richtige Knochenmänner sind, ist dieses Cover im typischen Ballestar-Stil gut gelungen und strahlt etwas Düster-Bedrohliches aus.


Coverbewertung:
3 Kreuze

Ein Zusatzhinweis zu dem Cover kommt von Michael Schick:
Das Titelbild dieses Gespenster-Krimi Romans war auch noch auf dem John Sinclair Sammelband Nr. 1228 verwendet worden:

John Sinclair Sammelband Nr. 1228