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Dunkel und unheimlich still lag der Wald. Wie monströse Schatten aus
dem Zwischenreich ragten die nachtschwarzen Silhouetten der Tannen in den
düsteren, wolkenverhangenen Himmel über den schottischen Highlands.
Obwohl der Kalender schon den April anzeigte, war es klamm und naßkalt.
Tau machte Moose und Gräser schlüpfrig, perlte von Farnen,
Blättern und Nadelspitzen. Abgeschieden und mit der Natur verwachsen
stand eine roh zusammengezimmerte Blockhütte inmitten einer Lichtung.
Die Fenster waren mit dicken Laden verrammelt. Aus dem gemauerten Schornstein
ringelte weißer Rauch. Holmer Sartain warf sich auf seinem Lager aus
Fellen unruhig hin und her. Er hatte als Holzfäller den Tag über
schwer geschuftet und hätte jetzt eigentlich wie ein Stein schlafen
müssen. Doch er fand keine Ruhe. Er hatte ein Gefühl, als würden
klebrige Finger ihn abtasten, jede Furche seines wettergegerbten Gesichtes
erforschen. Doch als er hochschreckte, sahen seine weit aufgerissenen Augen
nichts als undurchdringliche Finsternis. Unruhig legte er sich wieder
zurück, wälzte sich auf die andere Seite. Doch er brachte die Bilder
nicht mehr los, die vor seinen Augen tanzten. Seltsame Bilder. Schreckliche
Bilder. Das Gesicht eines hohlwangigen Greises. Seine Lippen sagten: "Töte,
Lord Meredith! Töte ihn! Stoß ihm dein Messer bis zum Heft in
den Hals! Töte, Lord Meredith! ...Ja . . ." stieß Holmer Sartain
gequält hervor. "Ich werde ihn töten . . ."