Gespenster-Krimi Nr. 202: Der Fluch der schwarzen Hand

Gespenster-Krimi Nr. 202: Der Fluch der schwarzen Hand


"Dieses Kind ist des Teufels!" Der alte Mann schrie die Worte mit sich überschlagener Stimme. Er hob die geballte Faust und drohte zu dem etwa zwölfjährigen Jungen hinüber, der hämisch grinsend am Rand des Steinbruchs stand und den Mann aus einer Luftpistole beschossen hatte. Nur knapp war die Kugel danebengegangen. "Eines Tages wird dich der Satan holen!" brüllte der Alte und humpelte weiter seiner Hütte entgegen, die im tiefen Wald lag. Der Junge auf dem Felsen lachte nur. Noch ahnte er nicht, daß die Prophezeiung schon bald grausame Wahrheit werden sollte...


von Jason Dark, erschienen am 26.07.1977, Titelbild: Josep Marti Ripoll

Rezension von Easy:


Kurzbeschreibung:
Ritchie Parson, ein Zwölfjähriger ist der Sohn des Satans. Er will seinen Ziehvater ermorden, stützt dabei jedoch zu Tode. Seine Hand verwandelt sich in eine schwarze Klaue. John erfährt von der Klaue und sucht die Parsons auf. Inzwischen ist Ritchie dem Grab entstiegen und wird von seiner Mutter im Keller des Anwesens versteckt. John soll von ihm getötet werden, doch da stirbt Ritchie Parson, als ihn das Licht der Lampen trifft. Die schwarze Hand fällt ihm ab.


Meinung:
Ein absoluter Griff ins Klo. Anfangs dachte ich ja noch, daß der Roman ganz gut werden könnte. Aber allein die Einleitung war viel zu lang. Was um alles in der Welt sollte denn dieser Mord am alten Fatty? Der hatte gar keinen Bezug zur Handlung. Und dann wird John von Ritchies Mutter niedergeschlagen, aber der Mann rafft absolut nichts? Und selbst, als er plötzlich seinen untoten Sohn vor sich sieht, glaubt er immer noch, dass er wohl nur zum Tee vorbeigekommen ist und sich danach wieder brav ins Grab legt? Und daß Licht Untote schwächt, wußten wir ja bereits von Vampiren. Aber... elektrisches Licht auch? Und vor allem: Warum erst nach einer halben Stunde, dann aber innerhalb von wenigen Sekunden? Nein, der Roman ist absoluter, unlogischer Müll und für mich einer der schlechtesten Romane, die jemals von Jason Dark verfaßt wurden. Nicht das Papier wert, einer der miserabelsten Romane von Jason Dark (oder war das vielleicht schon der erste Co-Autor?)


Besonderheiten:
Ich denke, die Tatsache, dass zum ersten (und meines Wissens einzigen) Mal ein Dämon durch elektrisches Licht vernichtet wurde, verdient eine Erwähnung.


0 von 5 möglichen Kreuzen:
0 Kreuze


Kommentare zum Cover:

Ich finde das Titelbild einfach nur lachhaft. Eine schwarze Hand krallt sich um den Knöchel einer Frau (die in der ganzen Geschichte nicht auftaucht), die zusammen mit ihrem Helfer hemmungslos rumkreischt. Vor allem stört mich jedoch der anatomische Fehler in der Zeichnung: Würde der Mann wirklich versuchen, die Frau so vom Monster wegzuziehen, hätte er ihr bereits nach kurzer Zeit die Arme ausgekugelt. Sehr hilfsbereit.


Coverbewertung:
0 Kreuze


Rezension von Bloemsemann:


Kurzbeschreibung:
In dem Ort Bodmin (Cornwall) spielt sich auf dem Anwesen von Lord Averell Parson ein folgenschweres Drama ab. Seine Frau Dorothy unterbreitet ihrem Mann eines Abend, dass er nicht der tatsächliche Vater des gemeinsamen Sohnes Ritchie ist, sondern der Teufel höchstpersönlich. Dieser Umstand erklärt auch, warum der seltsame Junge plötzlich eine unbändige Mordlust entwickelt, dem erst ein alter Mann aus der Nachbarschaft zum Opfer fällt, und schließlich soll auch noch der Ziehvater dran glauben soll. Bei dem Handgemenge mit dem Lord stürzt Ritchie jedoch über das Treppengeländer der Villa und bricht sich beim Aufprall das Genick.
Mit der Beerdigung des Zwölfjährigen nimmt das Grauen aber erst seinen Anfang, denn aus dem Sarg stößt auf einmal der schwarz verfärbte rechte Arm des Toten. Gerüchte machen in Bodmin die Runde, dass der Satansjunge kurz vor seiner Rückkehr steht. John Sinclair wird auf diese Spukgeschichte durch einen Artikel aufmerksam, den er beim Schmökern in der Zeitschrift "CRIME AND HORROR" entdeckt. Seinem Vorgesetzten James Powell vermittelt er, dass er diesen Bericht ernst nimmt und fährt somit umgehend nach Cornwall. Wie ernst es tatsächlich ist, muss John fest stellen, nachdem er in Bodmin eingetroffen ist und erfährt, dass der tote Junge aus seinem Grab verschwunden ist.
Im Haus der Parsons wird der Geisterjäger wie erwartet fündig, denn hier setzt Lady Parson alles daran, das düstere Treiben ihres untoten Sohnes zu unterstützen. Dessen Ziehvater, ein zu neugieriger Reporter sowie der frisch eingetroffenen Geisterjäger stehen diesem Vorhaben im Weg und sind entsprechend dem Tode geweiht…


Meinung:
Nun ja, der Kern der Geschichte gestaltet sich ganz interessant - einfach mal was Anderes, aber dennoch kann ich ihr nicht wirklich etwas abgewinnen. Der Anfang im Hause Parson mutet wie ein klassisches Familiendrama an: die heile Scheinwelt des Lords verwandelt sich zunehmend in einen Trümmerhaufen, seine komplette Familie stellt sich gegen ihn, bis schließlich sein verhasster Sohn auch noch den Tod findet - und dann muss Averell Parson mit Schrecken fest stellen, wer hier tatsächlich im Hintergrund seine Fäden zieht. Das alles verpackt sich merklich in einer ziemlich trüben und melancholischen Atmosphäre, aber dabei bleibt es leider auch. Es passiert einfach nichts mehr.
Die schwarze Klaue taucht auf, der untote Ritchie verlässt sein frisches Grab und macht noch etwas Rabatz im elterlichen Haus, bis er ganz entsetzt fest stellen muss, dass er hochgradig lichtempfindlich ist - vor allem gegen elektrisches Licht; was doch mal ganz neue Töne in der Dämonenwelt sind. Da hat sich der Herr Satan aber nicht sehr viel Mühe mit seinem eigenen Sohn gegeben. Deswegen kommt John Sinclair wohl auch recht spät ins Spiel, nämlich nachdem fast schon alles vorbei ist. Und er muss auch nichts weiter tun, als den Satansjungen davon abzuhalten, in die dunkle Nacht zu entkommen. Den Rest erledigen einige stinknormale Glühbirnen - danke, Thomas Alva Edison!
Gemessen an einigen anderen Sinclair-Geschichten aus der guten alten Zeit, bleibt die vorliegende ziemlich auf der Strecke…


1 von 5 möglichen Kreuzen:
1 Kreuz


Kommentare zum Cover:

Und wieder ein Ripoll, wenn auch eines der nicht so schönen und etwas einfallsloseren Sorte. Hier fehlt einfach die Atmosphäre - abgesehen davon, dass diese Szene auch nirgends in der Geschichte zu finden ist…


Coverbewertung:
1 Kreuz
Zusatzhinweise zu dem Cover kommen von Michael Schick:
Das Titelbild des Gespenster-Krimi Nr. 202 wurde auch auf dem Cover des spanischen Comic-Magazins SOS Nr. 7 verwendet:

SOS Nr. 7


Dieser Roman erschien in der vierten Auflage von John Sinclair als Nr. 47 mit einem anderen Titelbild:

John Sinclair (4. Auflage) Nr. 47