Gespenster-Krimi Nr. 426: Der Stamm der Magier

Gespenster-Krimi Nr. 426: Der Stamm der Magier


Nach dem Höllenlärm des Gefechtes wirkte die plötzliche Stille fast unnatürlich. Irgendwo im Busch hinter dem Anwesen kreischte ein Vogel; laut, ausdauernd und mißtönend, aber das Geräusch schien die Stille eher noch zu betonen, statt sie zu durchbrechen. Larue starrte das Gebäude über den Lauf seines Karabiners hinweg an. Der Kampf war kurz gewesen, aber dafür hart. Die Rebellen hatten unerwartet heftigen Widerstand geleistet. Ein halbes Dutzend regloser, in erdbraune Kampfanzüge gekleideter Gestalten zeigte deutlich, wie überrascht selbst Larue und seine Leute gewesen waren. Nach den kraftraubenden und verlustreichen Kämpfen der vergangenen Wochen war es ihnen wie ein Kinderspiel vorgekommen, dieses letzte Widerstandsnest auszuheben. Larue lachte humorlos. Barton hatte sich geirrt, als er das Risiko dieses Einsatzes abschätzte. Ein Irrtum, der vielen guten Männern das Leben gekostet hatte. Aber dafür würde man ihn nicht mehr zur Verantwortung ziehen können. Seine Leiche lag irgendwo zwischen denen der anderen dort vorne.


von Henry Wolf, erschienen am 10.11.1981, Titelbild: Victor