Grusel-Schocker Nr. 54: Sklavin des Vampirs

Grusel-Schocker Nr. 54: Sklavin des Vampirs


Sie waren erwacht. Der Befehl ihres Meisters hatte die Kreaturen aus ihren Särgen getrieben. Stärker noch als ihre Blutgier war die Furcht vor dem Meister und den Konsequenzen, wenn sie seinen Anweisungen nicht folgten. Denn ihr Meister war ein grausamer Herr. Die Vampire sammelten sich zunächst in der Gruft, dann bewegten sich ihre uralten bleichen Körper die steilen Treppen empor. Sie verließen die Ruine der entweihten Abtei, verteilten sich zwischen den toten Baumstämmen eines verkrüppelten und toten Waldes. Die Vampire würden in dieser mondlosen Nacht grausam und rücksichtslos Beute machen, weil ihr Meister es wünschte.Der Blutgraf forderte ein neues Opfer!


von Steve Salomo, erschienen am 24.10.2000, Titelbild: Jarling
Rezension von 
Ulrich Surendorf/Chapman:


Kurzbeschreibung:
In einer nicht allzu fernen Zukunft haben Dämonen und andere Schergen der Hölle die Erde überrollt, die Menschen leben in Angst und Schrecken. Aber es gibt eine Gruppe von Männern, die sich dem Bösen entgegenstellen und die Höllenkreaturen bekämpfen: die Reverends. Fromme Männer, die ihren festen Glauben an GOTT, den HERRN, leben und mit dem Kreuz und Lasergewehren kämpfen… Reverend Pains Weg führt ihn in die kleine Stadt Nortown, weil ihm ein Traum verdeutlicht hat, dass in dieser Stadt Vampire ihr Unwesen treiben. Tatsächlich haust in einer entweihten Abtei vor der Stadt der Blutgraf Dracuur und lässt seine Diener junge Mädchen aus Nortown entführen, um ihr Blut zu trinken und sadistische Spiele mit ihnen zu treiben. Pain lässt sich vom Vater eines der entführten Mädchen den Weg zur Abtei zeigen. Der Mann gerät unterwegs allerdings in eine tödliche Fallgrube; auch Pain kann ihn nicht mehr retten. Auch die Tochter des Mannes, Barbara, lebt inzwischen nicht mehr. Sie wurde zu einer Vampirin und sollte dann im Auftrag Dracuurs getötet werden. Bei ihrer Flucht geriet sie ins Tageslicht und verging. Pain macht sich alleine auf den Weg zur Abtei und muss gegen Vampirfledermäuse und Werwölfe kämpfen, die Leibgarde des Blutgrafen. Ohne Pains Wissen ist ihm die junge Gastwirtstochter Conny Edwards gefolgt, weil sie die Absicht hat, Pain zu verführen. Allerdings gerät Conny an den Nekrophilen William Millner, der Dracuur als Spitzel im Dorf dient. Er lässt Conny zum Blutgrafen bringen, der das junge Mädchen ebenfalls zu seiner Sklavin machen will. Das kann Reverend Pain, der inzwischen auch die Abtei erreicht hat, gerade noch verhindern. Es kommt zu einem weiteren Kampf, bei dem alle Diener des Blutgrafen vernichtet werden. Dracuur selbst ist zwar stark genug, einer Silberkugel zu widerstehen, doch mit Weihwasser und Gebeten kann Pain den Vampir so stark schwächen, dass er ihn pfählen und damit endgültig vernichten kann. Nun gibt sich William Millner ebenfalls als Vampiropfer aus, was durch Conny schnell als Lüge entlarvt wird. In einem Handgemenge kann der Leichenschänder Pains Pistole an sich reißen, wird dann aber getötet, als sich ein Schuss löst. Nun kann Pain mit Conny die Abtei verlassen, die von der Vampirbrut gesäubert ist.


Meinung:
Ein echter Vampir-Schocker mit viel Blut und nackter Haut. Interessant zu erwähnen ist die Tatsache, dass es im Pain-Universum Blutgrafen gibt, die den Dämonen gleichgestellt sind. Sie können Tageslicht vertragen und werden auch nicht gleich von einer Silberkugel getötet. Wenn sie einem Menschen das Blut aussaugen, wird dieser zu einem ‚normalen' Vampir, der sich bei Tag in seinem Sarg verstecken muss. Wenn aber ein Blutgraf ein Kind mit einer menschlichen Frau zeugt, dann ist dieses Kind ebenfalls ein Tageslicht-Vampir, der jedoch nicht die dämonischen Fähigkeiten des Blutgrafen hat. Auf den Seiten 46/47 hat Steve Salomo dann ein wenig die Übersicht verloren. Ich habe die Stelle drei Mal gelesen, weil ich sicher sein wollte, dass mir nicht etwas entgangen ist. Aber Pain wird hier von fünf Vampirinnen angegriffen, vernichtet drei von ihnen und stellt sich dann der fünften… ;o)


3 von 5 möglichen Kreuzen:
3 Kreuze


Kommentare zum Cover:

Tja, wenn das nicht Lilith Eden ist, wie sie leibt und lebt… Allerdings in einer ziemlich schlechten Ausgabe… Das Gesicht wirkt zum Beispiel ziemlich verhärmt anstatt anziehend… Auf den Roman bezogen könnte es mit viel Wohlwollen Lily Hermans sein, da diese als mit einem schwarzen Body bekleidet beschrieben wird. Der Mann ist auf jeden Fall nicht Reverend Pain.


Coverbewertung:
2 Kreuze
Rezension von Florian Hilleberg:


Kurzbeschreibung:
Die Bewohner des kleinen Ortes Nortown ducken sich unter der Schreckensherrschaft des Blutgrafen Dracuur, der seinen Sitz in einer alten Abtei eingerichtet hat. Von dort schickt er seine Diener, damit sie ihm junge, hübsche Frauen bringen, denen er seinen Willen aufzwingen kann. Anschließend schändet er zunächst ihre jungen Körper, um sie kurz darauf bestialisch zu foltern. So ergeht es auch Barbara Walker, die auf der Suche nach ihrem Kätzchen, den Vampirschergen Dracuurs in die Arme lief.
Kurz nachdem die junge Frau verschwunden ist, erscheint Reverend Pain in Nortown, um dem Treiben Dracuurs Einhalt zu gebieten. Es gelingt dem Priester Barbaras Mutter vor den Untoten zu retten, die auf der Suche nach ihrer Tochter allein in die Nacht hinauslief. Mr. Walker ist ein hoffnungsloser Feigling, der lieber seine Familie opfert, als sich selbst einer Gefahr auszusetzen. Pain zwingt den Mann ihn zu begleiten und ihm den Weg zur Abtei zu zeigen. Doch Dracuur wurde bereits vom Nahen seines Todfeinds unterrichtet und schickt mordgierige Werwölfe in die Schlacht gegen Reverend Pain ...


Meinung:
Auch der fünfte Grusel-Schocker mit Reverend Pain setzt auf Action und plakative Horror-Elemente. Sonderlich innovativ ist die Story nicht und erinnert frappant an den ersten Band "Dämonen-Töter". Wieder terrorisiert ein Blutgraf mit einem wenig originellen Namen ein kleines Dorf, wo die Menschen wie im Mittelalter leben. Und wieder gibt es eine Handvoll junger Frauen, die auf ihr Äußeres reduziert, nicht viel mehr zu tun haben, als mit ihren üppigen Brüsten und drallen Hintern zu wackeln, um Menschen und Dämonen gleichermaßen, um den Verstand zu bringen. Kein Wunder also, dass der Bösewicht sich die Mädels gleich reihenweise aufs Schloss bringen lässt. Nun muss Pain einschreiten und sich in bester Ego-Shooter-Manier zur Abtei vorkämpfen, wo er dem Obermotz mit Laserstrahl und Silberkugel zu Leibe rückt. Das Heft bietet für all jene gute Unterhaltung, die keinen Wert auf differenzierte und authentische Charaktere legen und auch mit einem recht blassen, farblosen Protagonisten Vorlieb nehmen. Die Atmosphäre des düsteren Waldes und der entweihten Abtei kommt schon sehr schaurig herüber, bemüht allerdings auch sämtliche Klischees des Genres. Leider ist der Roman auch stilistisch betrachtet kein Meisterwerk und wurde darüber hinaus sehr oberflächlich lektoriert. Wortwiederholungen sind keine Seltenheit und wie oft erwähnt wird, dass Conny, Barbara und Lily sündige Körper, üppige Brüste und dralle Hintern haben, mag man gar nicht zählen. Selbstverständlich sind die Damen nur unzureichend bekleidet und die dämonischen Kreaturen haben nichts besseres zu tun, als bei der erstbesten Gelegenheit auch den Rest an spärlicher Kleidung den Mädchen zu entreißen. Wer auf anspruchslose Ballerorgien steht, wird hier bestens bedient. Nur bei einem kann man sich nie sicher sein: Wer letzten Endes den Kampf gegen die durch und durch bösen Blutsauger überlebt.
Fazit: Wüste Schießereien, Gewalt, Sex und jede Menge Action erwarten den Leser statt stimmiger Gruselatmosphäre und origineller Handlung. Einzig der kauzige und fanatische Reverend Pain macht den Roman lesenswert. Allerdings fehlt auch diesem Roman noch der nötige Schuss Selbstironie, um wirklich gelungen zu sein und als Satire funktionieren zu können.


2 von 5 möglichen Kreuzen:
2 Kreuze


Kommentare zum Cover:
Das Cover sieht aus, als ob es eigentlich für die Serie VAMPIRA eingeplant gewesen war. Ansonsten passt es in seiner kräftigen Farbgebung und dem comichaften Stil bestens zur Handlung und zum Inhalt des Romans, auch wenn die Szene nicht genauso beschrieben wird.


Coverbewertung:
2 Kreuze