John Sinclair Classics Nr. 3: Dr. Satanos
John Sinclair Classics Nr. 3: Dr. Satanos


"Da war ein Kopf! Ein Männerkopf! Abgetrennt!" Alwine Jackson zitterte vor Angst. Was sie dem Konstabler erzählte, klang wie eine Fantasterei. Aber Alwine Jackson hatte sich das Schreckliche nicht eingebildet. Sie hatte den Kopf selbst gesehen, und sie wußte genau: Wer auch immer diese schreckliche Tat begangen hatte, mußte mit dem Teufel im Bunde stehen. Für Alwine gab es keinen Zweifel. Dr. Satanos hatte wieder zugeschlagen! Und er würde auch sie holen. Vielleicht noch in dieser Nacht!


von Jason Dark, erschienen am 29.05.2010, Titelbild: Timo Wuerz
ISBN 978-3-7857-4241-9, Länge: 58.25 Minuten in 11 Tracks.
Dieses Hörspiel basiert auf dem Gespenster-Krimi Nr. 17
Hörprobe als MP3 downloaden (5.10 Minuten, 4,73 MB)

Rezension von Florian Hilleberg:


Kurzbeschreibung:
Auf einem alten Schloss treibt Dr. Satanos sein Unwesen, ein Wissenschaftler, der Experimente mit der Transplantation von menschlichen Köpfen macht. Sein Diener Tom, soll einen konservierten Schädel zu Satanos bringen, doch Tom verliert den Kopf unterwegs. Alwine Jackson findet das grausame Beweisstück und informiert sofort Konstabler Brown. Der nimmt den Kopf an sich. Noch in derselben Nacht wird bei Brown eingebrochen, doch der kann den buckligen Diener vertreiben. Am nächsten Tag, macht sich der Polizeibeamte auf den Weg zum Schloss, um den Wissenschaftler zu verhören. Doch Brown kehrt nicht wieder zurück. Da in der Umgebung des Schlosses bereits mehrere, ungelöste Vermisstenfälle registriert wurden, wird Scotland Yard eingeschaltet und Sir Jame Powell schickt John Sinclair ins Rennen, der auf einen weiteren übermächtigen Gegner trifft …


Meinung:
Die JOHN SINCLAIR CLASSICS bilden wirklich eine angenehme und abwechslungsreiche Alternative zu der EDITION 2000. John Sinclair steht als Inspektor immer noch am Beginn seiner Karriere und hat sogar mit schweren psychischen Problemen zu kämpfen, die er mit Alkohol zu kompensieren versucht. Hier erleben wir nicht nur einen besorgten und fürsorglichen Sir James Powell, fabelhaft gespielt von Karlheinz Tafel, sondern auch einen Helden mit Ecken, Kanten und Fehlern. WortArt traut sich, was im Heftroman nicht sein darf. Und genau das macht diese Hörspiele so interessant. Sinclair ist meilenweit vom James-Bond-Image entfernt, dass ihm, nicht zuletzt durch die Interpretation von Frank Glaubrecht, seit der ersten Folge der EDITION 2000 anhaftet. Dass die Geschichte vom wahnsinnigen Wissenschaftler, der Experimente mit Menschen macht, weder neu, noch sonderlich originell ist, wird durch das großartige Skript von Oliver Döring kompensiert, der geniale Querverbindungen zu der eigentlichen Serie zieht. Auch die Parallelen zu dem Hörspiel "Der Anfang", bezüglich des Settings, werden logisch nachvollziehbar erklärt. Ein kleines Highlight ist der Cameo-Auftritt von Till Hagen in seiner Paraderolle des Marvin Mondo. Die Rolle des teuflisch, perfiden Arztes ist dem Schauspieler wie auf den Leib geschneidert (siehe EDGAR ALLAN POE). Jürgen Thorman brilliert als Dr. Satanos und liefert eine ähnlich formidable Leistung ab, wie bereits in dem GESPENSTER-KRIMI-Hörspiel "Der Turm des Grauens", in dem er eine vergleichbare Rolle inne hatte. Einzig Frank Glaubrecht schwächelt ein wenig und hört sich teilweise sehr schleppend und müde an, ohne den dynamischen Schwung, der seine Darbietung in der EDITION 2000 auszeichnet. Man kann sich diesen Umstand zwar durch den Alkoholmissbrauch des Inspektors und den Stress erklären, doch Sinclair soll bei den CLASSIC-Geschichten aber auch um einige Jahre jünger sein. Wolfgang Pampel ist ein famoser Erzähler, der das leicht abgewandelte Intro genauso eindringlich rüberbringt, wie sein Kollege Kerzel. Ein gute Entscheidung, ihn in der CLASSIC-Serie einzusetzen. Musik und Effekte sind vom Allerfeinsten, gerade in Bezug auf die Kämpfe und die Splatterszenen, die dieses Mal wirklich heftig sind (Altersempfehlung bitte berücksichtigen). Alles in allem eine sehr schön inszenierte, gruselige Folge, mit erstklassigen Dialogen. Ohne das ultimative Kreuz und den anderen magischen Waffen bleibt auch das Finale spannend. Selbst an der Laufzeit gibt es nichts auszusetzen, mit knapp 58 Minuten ist das Hörspiel weder zu lang, noch zu kurz. So bleibt mir nur übrig, auch für diese Folge eine klare Kaufempfehlung auszusprechen.
Fazit: Formvollendetes Gruselhörspiel, das nicht nur Sinclair-Fans Freude bereiten wird. In sich abgeschlossene Fälle, die aber auch dem Serienkenner noch Aha-Erlebnisse abtrotzen. Top!


4 von 5 möglichen Kreuzen:
4 Kreuze


Kommentare zum Cover:

An und für sich schuf Timo Würz für dieses Hörspiel ein stimmungsvolles Cover mit düsteren Farben, die perfekt zu der Aufmachung passen. Doch die Kritzeleien in den Augenhöhlen wirken vollkommen Fehl am Platz. Auch inhaltlich könnte man das Booklet noch mehr aufpeppen.


Coverbewertung:
3 Kreuze

Rezension von Chriss:


Kurzbeschreibung:
Constabler Brown wird von der alten Alwine Jackson aufgeschreckt. Sie hat einen Kopf gefunden. Brown nimmt den Kopf an sich. Kurz darauf wird die alte Jackson grausam ermordet und ein Mann bricht in Browns Haus ein und sucht den Kopf. Der Constabler erkennt den Einbrecher. Es ist Tom, der bucklige Diener des Dr. Satanos, der auf dem nahegelegenen Schloss wohnt. Jim Brown beschließt, dem Wissenschaftler einen Besuch abzustatten. Dieser betäubt den Polizisten und lässt ihn köpfen. Er will dessen Kopf auf einen anderen Körper transplantieren.
Mary und Jeff, Frau und Sohn des Polizisten, informieren den Yard und damit John Sinclair, der mit Jeff vereinbart, dass beide sich am nächsten Morgen auf den Weg zum Schloss machen wollen. Doch Jeff zieht auf eigene Faust los. Er wird auch sofort überwältigt und soll von seinem Vater, dessen Kopf inzwischen transplantiert wird, geköpft werden. Doch Jeff kann seinen Vater überreden, es nicht zu tun. Offenbar ist das Hirn noch zu frisch gewesen, bevor es verpflanzt wurde. Doch die anderen "Geschöpfe" des Dr. Satanos töten den "Verräter". Satanos will Jeff nun selbst köpfen.
Doch auch John hat sich inzwischen auf dem Seeweg ins Schloss aufgemacht, wo ihn Tom, der Diener Satanos', erwartet. John kann ihn jedoch ausschalten. John kann Jeff in letzter Sekunde das Leben retten. Während Satanos John stolz seine Experimente vorführt, kann Jeff sich befreien und die Fernbedienung, mit der der grausame Wissenschaftler seine "Monster" befehligt, zerstören. Daraufhin spielen die Züchtungen verrückt und legen das Schloss in Schutt und Asche. John und Jeff fliehen. Doch auch Satanos. Er schießt John ins Bein und will gerade Browns Sohn töten, da greift die hinzugekommene Mary ein und tötet Satanos.


Meinung:
Das ist es also, das neue Hörspiel der Sinclair Classics. Auch diese Folge ist wieder sehr gut, wie wir es von WA gewohnt sind. Am drastischsten sind die Köpfszene und die Fast-Köpfszene. Auch als Jeff durchs Schloss schleicht, kommt Gänsehaut auf. Das Finale ist aber einfach nur spitze mit den verrücktspielenden Monstern und der Zerstörung des Schlosses. Die Sprecher tun wie üblich ihr Übriges dazu, dass dieses Hörspiel ein Genuss ist. Neben den immer hervorragenden Stammsprechern (Wolfgang Pampel, Karl-Heinz Tafel und Frank Glaubrecht) sind es vor allem Jürgen Thormann als Dr. Satanos und David Turba (Jeff Brown), die mich überzeugt haben.
In den Classics werden ja die Sinclair-Romane aus der Reihe "Gespensterkrimi" veröffentlicht. Diese eigentlich unzusammenhängenden Einzelromane werden hier durch einige Details gekonnt zu einer Serie zusammengefügt:
1. Sir James macht sich Sorgen um seinen besten Mann, diese ganzen übernatürlichen Ereignisse der letzten Wochen könnten John überfordern.
2. Dr. Satanos hat früher mit Orgow (Folge 1) zusammengearbeitet.
3. John kündigt an, dass er später auf einen Erben Dr. Satanos stoßen wird. Kenner der Serie wissen natürlich sofort, wer gemeint ist, aber wer es nicht weiß, dem will ich hier nicht die Spannung nehmen.
4. Satanos telefoniert mit Marwin Mondo, an den im Originalroman noch gar nicht zu denken. war. Er bezeichnet Mondo als seinen Schüler. Ich bin gespannt, ob dies noch mal irgendwie aufgegriffen wird.


4 von 5 möglichen Kreuzen:

4 Kreuze


Kommentare zum Cover:

Da ich blind bin, kann ich hier leider keine Bewertung abgeben


Coverbewertung:
Da ich blind bin, kann ich hier leider keine Bewertung abgeben

Erzähler Wolfgang Pampel
John Sinclair Frank Glaubrecht
Sir James Powell Karl-Heinz Tafel
Dr. Satanos Jürgen Thormann
Konstabler Jim Brown Peter Flechtner
Jeff Brown David Turba
Mary Brown Alexandra Lange
Tom Jan Spitzer
Skipper Ernst August Schepmann
Alwine Jackson Sonja Deutsch
Barney Bernd Vollbrecht
Marvin Mondo Till Hagen
sowie:


- Markus Pfeiffer
- Oliver Kalkofe
- Ilona Otto
- Raimund Krone