John Sinclair Nr. 1408: Der Totenholer

John Sinclair Nr. 1408: Der Totenholer


Lautlos bewegte sich das Grauen durch die Nacht! Es war nicht irgendein abstraktes Gebilde. Es hatte den Körper eines Menschen, der perfekt mit der Dunkelheit verschmolz. Und das Grauen hatte ein Ziel. Ein Haus. Doch das war nicht das einzige Ziel der Kreatur, denn in diesem Haus lebten Menschen, die etwas Bestimmtes aufbewahrten...


von Jason Dark, erschienen am 04.07.2005, Titelbild: Del Nido

Rezension von Dämonengeist:


Kurzbeschreibung:
In und um London geht ein Monster mit einer Stahlkrallenhand um, das Leichen stiehlt. Durch Bill Conolly wird auch John Sinclair auf den Fall aufmerksam. Zusammen mit Bill unersucht er den neuesten Tatort, bei dem ein verunglückter Autofahrer aus dem Fahrzeugwrack entführt wurde. Dabei wurden auch zwei Polizisten verletzt. Auf der Rückfahrt entdecken sie einen Transporter, in dem eine Leiche liegt, allerdings nicht das Unfallopfer. In einer nahe gelegenen Scheune kommt es zu einem Aufeinandertreffen mit dem Totenholer, der trotz Kugelbeschuss entkommen kann. Den Toten aus dem Auto findet Bill in einem Schredder. Am nächsten Morgen besuchen John und Suko das Ehepaar Melrose, da auch Jack Malrose's toter Vater gestohlen wurde. Von ihnen erhalten die Geisterjäger einen Hinweis auf Silas Manson, dem ehemaligen Küster der Gemeinde. Als sie die nahe gelegene Kirche aufsuchen, treffen sie jedoch nur auf den im Sterben liegenden Pfarrer. Dieser berichtet ihnen noch, dass Manson ihn angegriffen hat und wirklich der gesuchte Leichenräuber ist. Er hat auch einen Zweitschlüssel zum Haus des Totenholers anfertigen lassen, mit dem John und Suko ungehindert dessen Wohnung betreten können. Verteilt in den Zimmern finden sie die verschwundenen Leichen. Manson selbst hält sich im Keller auf, wo ihn unsere Freunde stellen können. Seine Krallenhand erweist sich als künstliches Gebilde. Der Fall scheint gelöst, doch plötzlich sendet Johns Kreuz einen Wärmestoß. Daraufhin erzählt Manson, dass sein zweites Ich aus einer anderen Welt wieder aufgetaucht ist. John Sinclair ist klar, dass damit nur die Parallelwelt gemeint sein kann. So zieht Silas Manson einen Vorhang zur Seite und präsentiert das höllische Monster, dass neben einer Kutte eine echte Stahlkrallenhand besitzt. Der Totenholer will nun zu seinem Pendant, läuft jedoch dabei versehentlich in die Krallen und wird schwer verletzt. Silberkugeln erweisen sich bei dem Monster als nutzlos, doch schließlich können John und Suko es mit Kreuz und Dämonenpeitsche vernichten.


Meinung:
Nach dem etwas enttäuschenden Templer-Doppelband ist dieser Roman wieder richtig gut. Endlich wird wieder das Thema Parallelwelt angerissen, wenn auch nur auf den letzten Seiten. Dabei hat mich die Wendung zum Schluss sehr überrascht, hatte ich doch irgendwie auch einen Ghoul im Hintergrund erwartet. Immerhin ist es schön, dass der Autor sie nicht vergessen hat. Insgesamt ist die Story flüssig zu lesen und zum Glück mal ohne Logikfehler. Allerdings fand ich die Zusammenfassung des letzten Zweiteilers etwas eigenartig. Da wird erwähnt, dass Saladin ohne die Hilfe der Horror-Reiter von der Bibel des Baphomet vernichtet worden wäre. Dies stimmt aber nicht wirklich, da John zuvor bereits die Bibel 'kampfunfähig' gemacht hat. Trotz dieses kleinen Fehlers hat mir der Roman sehr gefallen und erhält deshalb 4 Kreuze.


Besonderheiten:
Zum Schluss möchte ich noch etwas Britenkunde betreiben. Hier will uns John folgendes weismachen: 'Der Mann hieß McRoss. Wie ein Ire sah er nicht aus.' Das würde mich auch wundern, denn bekanntlich kommen die Mc's aus Schottland. Die Iren pflegen den Beinamen O'. Dies dürfte besonders Star-Trek-Fans bekannt sein (Chief Miles O'Brian).


4 von 5 möglichen Kreuzen:
4 Kreuze


Kommentare zum Cover:
Soso, hier haben wir also "Freddy vs. I know what you did last summer". Dass dem Künstler damit keine besondere Kunstarbeit zu bescheinigen ist, dürfte wohl klar sein. Passenderweise hat das Bild auch bis auf die Krallenhand nichts mit dem Roman zu tun...


Coverbewertung:
1 Kreuz
Rezension von Ulrich Surendorf/Chapman:


Kurzbeschreibung:
Bill Conolly informiert John Sinclair darüber, dass er im Internet eine Seite gefunden hat, in der ein Totenholer davon spricht, dass er sich Leichen holen will. An einen Scherz glaubt John nicht, denn in der Umgebung von London sind schon mehrere Verstorbene verschwunden. Da erhält John einen Anruf, dass ein Opfer eines Verkehrsunfalls verschwunden ist. Zusammen mit Bill untersucht John den Tatort und sie entdecken Reifenspuren eines großen Wagens. Kurz darauf fällt den beiden ein Van auf, der zu den Spuren passen könnte. Und in seinem Inneren liegt auch tatsächlich ein Toter! Der kann allerdings nicht von dem Verkehrsunfall stammen. Da der Fahrer des Wagens nicht zu sehen ist, machen sich die beiden auf, um eine nahe gelegene Scheune zu inspizieren. Hier treffen sie tatsächlich auf den Totenholer, der wie ein vermummter Mensch aussieht, allerdings statt einer rechten Hand eine riesige Klaue mit Fingern wie Messer hat. Der Unheimliche greift John an, der ihn jedoch mit der Beretta in die Flucht schlagen kann. Bill hat unterdessen die zweite Leiche entdeckt, die der Totenholer aus noch unbekannten Gründen in einem Schredder entsorgen wollte. Eine Verfolgung des Totenholers bleibt leider erfolglos, doch durch Sir James bekommt John Kontakt zu einem Ehepaar, bei dem in der Nacht ebenfalls eine Leiche, der Vater des Ehemannes, gestohlen wurde. Hier erfährt John von einem mysteriösen Mann namens Silas Manson, der als Küster für die Kirche gearbeitet hat, dann aber aus unbekannten Gründen entlassen wurde. Manson besitzt nämlich einen Van wie den, den John und Bill in der Nacht entdeckt haben. Das Haus von Silas Manson ist verschlossen und so suchen John und Suko den Priester auf. Den finden die beiden schwer verletzt vor. Er berichtet, dass Silas Manson ihn töten wollte, weil der Priester dahinter gekommen ist, dass Manson der Totenholer ist. Mit einem Zweitschlüssel des Priesters, der inzwischen seinen Verletzungen erlegen ist, gelangen die beiden in die Wohnung Mansons, den sie mit sechs Leichen vorfinden. Allerdings wirkt Manson der Welt entrückt und gar nicht wie der brutale Totenholer der vergangenen Nacht. Als die beiden den Mann abführen wollen, meldet sich Johns Kreuz. Und plötzlich erscheint der echte Totenholer, der Doppelgänger Mansons aus der Parallelwelt der gefallenen Engel. Als der John angreifen will, melden sich die vier Erzengel und vernichten den Totenholer mit Lichtlanzen aus dem Kreuz.


Meinung:
Dieser Roman hat mir gut gefallen, weil er mal wieder wirklich spannend und auch mysteriös ist. Vor allem die Anfangssequenz im Haus der Melroses ist sehr gelungen. Ich war schon soweit, diesen Roman als einen "5-Kreuze-Kandidaten" einstufen, als dann am Schluss die elende Parallelwelt mit ins Spiel gebracht wurde. Außerdem war das Motiv des Totenholers und von Manson nicht ganz klar. Er sprach ja immer davon, sie wieder ins Leben zu holen, aber warum - das wurde nicht deutlich. Auch die Sache mit dem Internet wirkt völlig daneben und sollte wohl nur einen modernen Touch in die Geschichte bringen. Auch die Druckfehler sind wieder ein Kapitel für sich, wobei man wohl nicht von einem Druckfehler sprechen kann, wenn aus Sheila Conolly plötzlich "Stella" wird (S. 14).


Besonderheit:
Ein weiter Bewohner der Parallelwelt hat sich gemeldet und wurde vernichtet.
Zeitpunkt des Romans: Frühling 2005 - keine konkrete Angabe


4 von 5 möglichen Kreuzen:
4 Kreuze


Kommentare zum Cover:
Das Bild sieht toll aus und zeigt die beschriebene Messerklaue. Das Mädchen kommt im Roman allerdings nicht vor.


Coverbewertung:
4 Kreuze

Zusatzhinweise zu dem Cover kommen von Michael Schick:
Als Vorlage der Klaue vom Titelbild des John Sinclair Romans diente wohl der Freddy Krueger Handschuh aus den "Nightmare on Elm Street" Horrorfilmen.


Die Frau vom Titelbild des John Sinclair Romans ist die Schauspielerin Jennifer Love Hewitt in einer Szene des Horrorfilms "I KNOW WHAT YOU DID LAST SUMMER". Auch der Hintergrund ist der selbe wie im Film.

Jennifer Love Hewit in "I know what you did last summer"


Diese Filmszene war übrigens auch auf dem Backcover der Videokassette abgebildet:

DVD-Backcover von "I know what you did last summer"