John Sinclair Nr. 1488: Schamanen-Zauber
Vor der Tür standen die beiden Bodyguards, bewaffnet mit kurzläufigen
Maschinenpistolen. Der Raum dahinter hatte kein Fenster. Es gab nur den einen
Ein- oder Ausgang. Luft wurde durch einen Ventilator verquirlt. Es roch nach
ätherischen Ölen, und es gab keinen sichtbaren Grund, in diesem
Raum Angst haben zu müssen. Gianni Amado hatte sie trotzdem. Eine Angst,
die sich in seinem Innern festgekrallt hatte. Er konnte ihr nicht entgehen,
und er wollte es auch nicht, denn zu dieser Angst kam die Hoffnung, die einem
Mann galt, der auf den Namen Igana hörte. Er war noch nicht eingetroffen.
Aber er würde kommen, um ihn zu operieren und ihm endlich die grausamen
Schmerzen zu nehmen, die das Geschwür in seinem Leib ausstrahlte...
von Jason Dark, erschienen am 16.01.2007, Titelbild: Korj
Rezension von
Myxin:
Kurzbeschreibung:
Der Mafioso Gianni Amado ist schwer krank, er hat Krebs. Die Ärzte haben
ihn bereits aufgegeben, so dass er sich in letzter Not an den Schamanen Igana
wendet. Dieser heilt ihn mit der bloßen Kraft seiner Hände. Der
wieder genesene Mafiaboss will, dass Igana für ihn arbeitet und ihm
das Geheimnis seiner Kräfte verrät, was dieser ablehnt. Er möchte
Iganas Gesicht sehen, das hinter einer Maske versteckt ist. Er drängt
den Schamanen, bis dieser zustimmt. Dies ist Amados Todesurteil. Unter der
Maske gibt es keinen Kopf, nur ein nebliges etwas. Kurz darauf tötet
Igana den Mafioso und seine zwei Leibwächter indem er deren Köpfe
explodieren lässt. Er lässt die Leichen von seiner Assistentin
Lola auf eine Müllkippe werfen. Scotland Yard wird auf die Toten aufmerksam
und Carlo Amado, der Sohn des toten Gianni Amado bittet John Sinclair und
Suko um Hilfe. Carlo ist kein Mitglied der Mafia. Zunächst sind die
beiden Inspektoren ohne Spur in diesem Fall, zwar kann ihnen Carlo erzählen
das sein Vater zu dem Schamanen wollte, aber sie wissen nicht, wie sie an
ihn heran kommen können. Schließlich sind es Sukos Vettern, die
ihnen weiter helfen können. Carlo Amado entdeckt unterdessen seine tote
Sekretärin und Geliebte, aus deren Mund eine Schlange ragt, die ihn
nun als nächstes Opfer ansieht. Er ruft John Sinclair an, der gerade
noch rechtzeitig kommt und ihn retten kann. Suko informiert ihn über
seine Ermittlungsergebnisse und sie verabreden ein Treffen bei dem Schamanen.
Suko ist als erster da und gibt sich als Kranker aus. Der Schamane durchschaut
ihn und will auch ihn töten. Vorher verrät Igana ihm sein Geheimnis.
Er stammt aus Borneo und war bereits tot, doch ist er aus dem Jenseits
zurück gekehrt. Während der angekommene John Lola ausschaltet,
schafft Suko es gerade noch Igana mit der Beretta anzuschießen.
Endgültig vernichten er ihn mit der Dämonenpeitsche.
Meinung:
Fantastisch! Ein schon außergewöhnlich guter Sinclair-Roman der
immer wieder mit Überraschungen aufwartet. Und das macht den Reiz dieses
Romans aus. Zwar wusste man schon aus der Vorschau von den kopflosen Leichen,
aber das war auch alles. Die Kraft des Igana ist schon beeindruckend und
die Szene in der er Gianni Amado und die zwei Leibwächter tötet
ist sehr gut geschrieben worden. Genau so überraschend ist der Fund
der toten Sekretärin und Geliebten, dazu die Schlange in ihrem Mund.
Eine fantastische Szene. Es gefällt mir sehr gut, das John und Suko
immer etwas hinterher laufen, diesmal aber durch Ermittlungen und nicht durch
Zufall auf die Lösungen stoßen. Das Suko hier ziemlich im Mittelpunkt
steht ist ein weiterer Pluspunkt. Die Unterhaltungen sind diesmal nicht so
platt, das man sich durchquälen muss wie oft, sondern interessant und
stets für den Fall wichtig. Logikfehler sind mir keine aufgefallen,
Rechtschreibfehler minimal. Es freut mich richtig John Sinclair endlich mal
wieder fünf Kreuze zu verleihen.
5 von 5 möglichen Kreuzen:
Kommentare zum Cover:
Igana sieht auf dem Cover genau so aus, wie ich ihn mir vorgestellt hätte.
Dazu die Masken und die Umgebung, die einfach perfekt zum Roman passt. Die
zwei Figuren oder Personen in der linken oberen Ecke werden zwar nicht
erwähnt, was aber nicht weiter schlimm ist. Korj hat hier sehr gute
Arbeit geleistet, vier Kreuze.
Coverbewertung:
Rezension
von The
Fox:
Kurzbeschreibung:
Bei diesem Fall ist John zwar nicht untätig, aber insbesondere Suko
bekommt einen großen Auftritt, denn die beiden bekommen es mit einem
Schamanen aus Indonesien zu tun, der Menschen mit seinen Händen heilen
kann. Eigentlich sehr nett, aber wenn diese Menschen dann zu viele Fragen
stellen, wie es Mafioso Gianni Amado getan hat, kann es gefährlich für
die Patienten werden. Eben noch glücklich, von seinem Krebsgespür
befreit zu sein, wollte Gianni den Schamanen für seine Zwecke einspannen
und hinter dessen Geheimnis kommen. Der offenbarte sein wahres Antlitz unter
der Maske, die er trägt: In Wirklichkeit ist der Schamane ein Geist,
bei dessen wahren Anblick Menschen die Köpfe zerplatzen. Auf den brutalen
Mord an Amado und seinen Bodyguards aufmerksam geworden, sagen John und Suko
dem Schamanen den Kampf an.
Meinung:
Wow, ein Lebenszeichen von Jason Dark. Kaum zu glauben, wie er nach den ganzen
schwachen Romanen plötzlich wieder zu guter Form findet. Ganz ohne ein
paar typische Darksche Fehler geht es zwar nicht -so sind beispielsweise
sowohl John als auch Suko ganz überrascht als sie das erste Mal auf
Lola, die Gehilfin des Schamanen, treffen, obwohl sie eigentlich schon
längst von Lolas Existenz erfahren hatten-, aber ansonsten ist dieser
Roman in Sachen Story, Tempo und Dialogen der mit Abstand Beste der letzten
Wochen.
4 von 5 möglichen Kreuzen:
Kommentare zum Cover:
Das Bild zeigt, wie der Schamane seine Maske abnimmt und gefällt mir
sehr gut
Coverbewertung: