John Sinclair Nr. 1544: Der Monster-Killer
Zuerst hatten sie ihm die Kleider vom Leib gerissen und ihm mit spitzen
Fingernägeln Teile der Haut zerfetzt. Da er gefesselt war, hatte er
sich nicht wehren können. Im grauen Halbdunkel des Verlieses hatten
sie ihn dann nackt auf dem kalten, feuchten Boden zurückgelassen. Irgendwann
waren sie zurückgekehrt. Kübel mit Eiswasser hatten sie über
den nackten Körper des Mannes ausgekippt, aber Rankin hatte keinen Laut
von sich gegeben. Sie waren wieder gegangen. Der nackte und gefesselte Mann
fror erbärmlich. Das schienen seine Peiniger gewusst zu haben, denn
sie kamen zurück, um ihn zu wärmen. Diesmal war das Wasser heiß,
fast kochend. Auch das wurde über seinen nackten Körper gegossen,
und erneut hatte Rankin die Lippen zusammengepresst und keinen Schmerzlaut
hören lassen...
von Jason Dark, erschienen am 12.02.2008, Titelbild: Bondar
Rezension
von Ulrich
Surendorf/Chapman:
Kurzbeschreibung:
Der russische Mönch Igor Rankin hat sich mit Magie und Dämonologie
befasst und ist dabei drei Monstern in die Quere gekommen, die ihn gefangen
nehmen und foltern. Bevor sie ihn jedoch töten können, erscheint
eine Nebelgestalt, die sich als Rankins Schutzgeist vorstellt und ihn befreit.
Außerdem erhält er noch eine besondere Waffe: ein Messer, dessen
Klinge in einer Pfeilspitze endet und dessen Griff wie ein Kreuz geformt
ist. Mit dieser Waffe gelingt es dem Mönch, seine drei Peiniger zu
vernichten. Fortan nennt er sich "Monster-Killer" und wird in die Dienste
von Wladimir Golenkow und Karina Grischin gestellt.
Allerdings hat Rankin ziemlich bald eine eigene Einstellung dazu entwickelt,
wer oder was ein Monster ist und tötet auch Menschen, die seiner Meinung
nach Monster sind. Zusätzlich ist der Monster-Killer auch noch aus Russland
geflohen, um sich dem Einfluss von Karina und Wladimir zu entziehen.
Die Spur Rankins führt nach London und so bittet Karina John Sinclair
und Suko um Hilfe. Bei der russisch-orthodoxen Gemeinde in der Stadt treffen
die drei Freunde auf den Popen Nikodemus Falin, der nach anfänglichem
Zögern zugibt, Rankin aufgenommen zu haben. Außerdem hat er unter
dem Einfluss auch zugestimmt, die menschlichen Opfer des Monster-Killers
in einer Gruft unter der Kirche aufzubewahren.
Dann taucht Rankin selbst auf, der sich dank seines Schutzgeistes unangreifbar
fühlt. Dieser Schutzgeist umgibt den Monster-Killer wie eine weiße
Schicht. Dabei handelt es sich allerdings um einen Dämon, der vom Teufel
verstoßen wurde und sich nun durch Rankin an anderen Dämonen
rächen will. John Sinclair vernichtet den Dämon mit seinem Kreuz,
so dass Karina Rankin anschießen kann. Der Monster-Killer richtet sich
daraufhin mit seiner Waffe selbst.
Meinung:
Die Grundidee der Geschichte ist eigentlich recht interessant, doch während
die Vorgeschichte um Rankins Schicksal fast ohne Worte auskommt, beginnen
mit dem Besuch in der russischen Botschaft wieder die dümmlichen Dialoge,
die sich ständig im Kreis drehen und jeder Geschichte den Schwung nehmen.
Außerdem finde ich den Aufbau des Romans etwas unglücklich, denn
die Vorgeschichte und Karinas Bitte um Hilfe nehmen schon die Hälfte
des Heftes ein - und dann schafft es Karina auch noch, die auf vielen Seiten
geschilderte Vorgeschichte in wenigen Sätzen noch einmal zusammenzufassen.
So richtig überdacht ist Rankins Hintergrund auch nicht, denn ein von
Jason Dark geschildertes Problem - wer Rankin entführt hat, denn seiner
Meinung nach müssten dahinter andere Kräfte als die drei Monster
stecken - fällt völlig unter den Tisch. Auch was Rankin getan hat,
um den Unmut der Monster zu erwecken, wird nicht klar. Erst wird angedeutet,
dass er schon mal Dämonen getötet hat, dann heißt es, dass
er erst durch die neue Waffe in der Lage gewesen ist, Monster zu
vernichten.
Alles in allem kann ich in dieser Woche nur zwei Kreuze geben.
2 von 5 möglichen Kreuzen:
Kommentare zum Cover:
Das Bild zeigt Igor Rankin mit seiner Waffe im Kampf gegen Monster. Die drei
aus dem Roman sind es allerdings nicht.
Coverbewertung: