John Sinclair Nr. 1589: Der steinerne Templer

John Sinclair Nr. 1589: Der steinerne Templer


Ein ungutes Gefühl? Spannung, die die Nerven zum vibrieren bringt? Ein sechster Sinn, der vor einer Gefahr warnt? Das alles waren Signale, die ich empfing, während ich über die Dächer von Paris schaute, die sich als terrakottafarbenes Meer unter dem Jet ausbreiteten. Der Mann, den ich treffen wollte, hieß Maurice Vidal. Er wollte mich am Airport treffen. Gesehen hatte ich ihn noch nie, aber er wusste, wie ich aussah. Natürlich gab es einen Grund für dieses Treffen. Es ging um die Templer, hatte er mir gesagt und dann einen Satz hinzugefügt, der auf der Stelle mein Interesse geweckt hatte. "Sie kennen doch einen gewissen Hector de Valois?", hatte er noch gefragt...


von Jason Dark, erschienen am 23.12.2008, Titelbild: Korj
Rezension von Ulrich Surendorf/Chapman:


Kurzbeschreibung:
Der französische Historiker Maurice Vidal bittet John Sinclair, nach Frankreich zu kommen, weil er dem Geisterjäger Näheres über die Familiengeschichte der de Valois' erläutern will. Noch bevor es dazu kommt, werden John und Maurice von zwei Kuttengestalten angegriffen, von denen John eine mit einer Silberkugeln vernichten kann. Der Körper des Angreifers verbrennt daraufhin, doch John wird vorerst von der französischen Polizei festgenommen.
Dank seiner Bekanntschaft mit Kommissar Jean Voltaire (s. Band 1474 ‚Der Schnitter') klärt sich die Situation jedoch schnell und zusammen suchen die beiden Polizisten den geflohenen Vidal in seiner Wohnung auf, in der erneut die Kuttengestalten auftauchen, die sich in schwarze Schatten verwandeln können.
Außerdem hört John Sinclair die Stimme von Armand de Valois, einem Cousin und gleichzeitig Todfeind von Hector de Valois, der sich als Ziel gesetzt hat, John Sinclair als Wiedergeburt des Templerführers und das silberne Kreuz zu vernichten. Denn noch zu Lebzeiten hatte sich Armand, der sich immer im Schatten von Hector gesehen hat, Baphomet verschrieben und wurde dafür von Hector de Valois verflucht, so dass Armand in den Katakomben unter der Kathedrale Notre Dame als versteinerter Templer existiert und die Jahrhunderte überlebt hat.
Zusammen mit Jean Voltaire dringt John in die Unterwelt ein und überlässt dem rachsüchtigen Templer sein Kreuz, woraufhin eine Wolke mit dem Gesicht Hector de Valois' erscheint und seinen abtrünnigen Cousin mit Lichtblitzen vernichtet.


Meinung:
Dieser Roman hat mir sehr gut gefallen, weil er von Anfang an rasant und spannend geschrieben ist. Der Angriff in der Tiefgarage ist fesselnd geschildert und dass John nun nach fast zweieinhalb Jahren Kommissar Voltaire wiedertrifft, ist eine gelungene Überraschung. Da hat man als Leser das Gefühl, dass Jason Dark doch nicht alles vergessen hat, was die Serie früher einmal ausgemacht hat... :o)
Auch die Einführung der Schattenkämpfer, die auch als ‚böse Engel' oder Baphomets Leibwächter bezeichnet werden, hat mir gut gefallen. Ich hoffe, dass dies kein einmaliger Auftritt war und sie noch einmal - vielleicht in Verbindung mit Baphomets Bibel - in Erscheinung treten. Leider ist mir nicht ganz klar geworden, ob nun wirklich der Fluch von Hector de Valois oder die Beeinflussung durch Baphomet zu der langen Existenz von Armand geführt hat - denn Hector hätte davon doch eigentlich nichts gehabt.
Trotzdem war die Geschichte spannend und sehr kurzweilig, und zusammen mit dem tollen Finale, in dem ja auch der seit vielen Jahren nicht mehr existierende Hector de Valois einen Kurzauftritt hatte, gebe ich in dieser Woche vier Kreuze.


Besonderheiten:
Zweiter Auftritt von Kommissar Jean Voltaire.
Erster Auftritt der ‚bösen Engel', Baphomets Leibwächter.
Der Geist von Hector de Valois zeigt sich.
Auf der Bastei-Homepage wird der Roman mit dem Titel ‚Der steinerne Tempel' abgebildet.


4 von 5 möglichen Kreuzen:
4 Kreuze


Kommentare zum Cover:
Das Bild zeigt Armand de Valois, wie er im Roman beschrieben wird, auch wenn ich mir die Umgebung innerhalb der Pariser Unterwelt etwas anders vorgestellt habe. Das Bild an sich gefällt mir allerdings sehr gut.


Coverbewertung:
4 Kreuze