John Sinclair Nr. 1598: Allein unter Zombies

John Sinclair Nr. 1598: Allein unter Zombies


"Du willst wirklich gehen, Emilio?" "Ja, ich muss." Der Abt stöhnte und nickte. Dann fragte er mit leiser Stimme: "Die Toten rufen dich, wie?" Emilio nickte. "Sie wollen mich. Sie setzen auf mich. Ich kann sie beruhigen." "Dann musst du auch gehen, mein junger Freund. Aber denke daran, dass wir nur noch wenige sind." "Das weiß ich." "Wir wollen dich nicht auch noch verlieren." Emilio lächelte. "Keine Sorge, die Toten mögen mich." Er nickte dem alten Abt zu. Danach verließ er das Zimmer auf leisen Sohlen und wenig später auch das Haus...


von Jason Dark, erschienen am 24.02.2009, Titelbild: Alexius
Rezension von Ulrich Surendorf/Chapman:


Kurzbeschreibung:
John Sinclair wurde von seinem Freund, dem Kommissar Voltaire, nach Frankreich gerufen, weil in einem einsamen Pyrenäental Zombies gesehen wurden und dort auch Menschen getötet und zerfleischt wurden.
Tatsächlich stoßen die beiden auch bald auf einen Zombie, der die Leichenhalle des kleinen Dorfes verlassen will, in das die Spur der Untoten geführt hat. Bei der Verfolgung des Zombies werden John und Voltaire von Dorfbewohnern niedergeschlagen, die John und seinen Kollegen als Opfer für die Zombies vorgesehen haben. Maurice, der Wortführer der Dörfler, erklärt, dass ein Mönch aus dem Kloster oberhalb des Dorfes die Zombies quasi "gezähmt" hat: Emilio, so heißt der Mönch, setzt sich Nacht für Nacht mit den Untoten - es sind sechs - an einem Lagerfeuer zusammen und hält sie so davon ab, über die Dorfbewohner herzufallen. Nur wenn Fremde in das Dorf kommen, ist die Gier der Zombies nicht mehr zu zähmen und sie greifen die Menschen an.
John und Voltaire können Maurice überwältigen und machen sich dann auf die Suche nach den Zombies. Dabei treffen sie auf den Mönch Emilio und den Abt Gaston die nun endlich ebenfalls beschlossen haben, etwas gegen die Zombies zu unternehmen. Abt Gaston erklärt John und seinem französischen Kollegen, dass Emilio die Zombies in einem fast vergessenen Gewölbe entdeckt wurden, wo sein Vorgänger die sechs Männer, die in das Kloster einbrechen wollten, eingeschlossen hat, damit sie elendig verhungern. Ein Höllentor, das sich scheinbar unter dem Kloster befindet und aus dem der verderbliche Einfluss Luzifers strahlt, ließ die Einbrecher dann zu den Zombies werden.
Es stellt sich heraus, dass auch Emilio als Handlanger Luzifers gehandelt hat, als er die Zombies befreite. Jetzt zieht er sich mit den verbleibenden Untoten zurück, kann jedoch von John gestellt werden, der die Zombies mit Silberkugeln vernichtet. Emilio selbst tötet sich daraufhin, in dem er sich in ein Feuer wirft und verbrennt.


Meinung:
Mit diesem Roman taucht nach nicht ganz so langer Pause wie zuvor wieder einmal Kommissar Jean Voltaire wieder auf. Scheinbar hat Jason Dark inzwischen auch gefallen an dem sympathischen Kriminalisten gefunden, so wie zuvor schon die Leser.
Die Idee, dass ein Mönch in der Lage ist, Zombies zu beherrschen und sie von der Jagd auf Menschen abzuhalten, hat mir sehr gut gefallen. Der Roman ist zu Anfang auch gut gelungen und spannend erzählt. Auffällig ist dabei, dass es gerade in der ersten Hälfte unheimlich lange Szenen ohne Sternchentrennung gibt, z.B. einmal von Seite 9 bis Seite 20.
Leider wurde in meinen Augen die gute Grundidee durch die Wendung kaputt gemacht, dass Emilio auch von Luzifer beeinflusst wurde. Denn dann stellt sich die Frage, wieso er überhaupt verhindern wollte, dass die Zombies über die Dörfler herfallen. Und dass John sich nach der Vernichtung der Zombies nicht mehr um das Höllentor im Kloster kümmert, ist meiner Meinung nach mehr als leichtsinnig. Aber insgesamt gebe ich drei Kreuze.


Besonderheiten:
3. Auftritt von Jean Voltaire.
Luzifer wirkt aus einem Höllentor unter einem Kloster.


3 von 5 möglichen Kreuzen:
3 Kreuze


Kommentare zum Cover:
Das Bild zeigt Emilio inmitten der Zombies. Mir gefällt es sehr gut.


Coverbewertung:
4 Kreuze