John Sinclair TB Nr. 312: Ein Engel aus der Hölle
John Sinclair TB Nr. 312: Ein Engel aus der Hölle


Frank Durban arbeitete als Undercover-Agent. In seinem Job war er der Beste. Über die Erfolge, die er durch seine Tüchtigkeit vorwies, konnten andere nur staunen. Doch man stellte sich ernsthaft die Frage, ob das noch mit rechten Dingen zuging, denn Durban hinterließ stets Tote. Daher konnte niemand erklären, wie er seine Fälle löste. Suko und ich wurden auf den Kollegen angesetzt und kamen hinter sein höllisches Geheimnis ...


von Jason Dark, erschienen im April 2007, Titelbild: E.J. Spoerr

Rezension von Florian Hilleberg:


Kurzbeschreibung:
Frank Durban ist der beste Undercover-Agent der Metropolitan Police. Seine Aufklärungsquote beträgt 100%! Doch seine Kollegen und Vorgesetzte werden misstrauisch weil bei seinen Einsätzen keine Zeugen zurückbleiben und es immer wieder Tote gibt. Die Abteilung der Innenrevision wendet sich Sir James, der John und Suko auf den Fall ansetzt. Als die beiden Geisterjäger Frank Durban einen Besuch abstatte erwärmt sich Johns Kreuz kurzfristig. Damit steht für die Scotland-Yard-Beamten fest, dass Durban mit dunklen Mächten paktiert. Das Gespräch mit dem Kollegen verläuft ergebnislos. Doch kurz darauf wird auf John und Suko ein Mordanschlag verübt ...


Meinung:
Mit diesem Band endet die Ära der John Sinclair Taschenbücher. 26 Jahre lang erschien Monat für Monat ein neues extralanges Abenteuer mit John Sinclair und nun geht der Geisterjäger in dem 312. Taschenbuch das letzte Mal in dieser Form auf Dämonenjagd. Leider sind Story und Umsetzung ziemlich lau und nicht gerade würdig als Abschluss für die Reihe. Die Handlung beginnt mit der Eliminierung zweier Dealer und obwohl genug Action vorhanden ist, wird der Leser mit konstruierten, unrealistischen Dialogen gelangweilt und der Engel aus der Hölle ist blass und farblos. Danach ist ebenfalls kein Anstieg der Qualität zu verzeichnen, denn es folgen seitenlange Gespräche und ein langweilig geschilderter Mordanschlag, bei dem einzig und allein die kurzzeitige Verwandlung des Höllenengels interessant ist. Normalerweise sind die Höllenengel-Romane von Jason Dark äußerst spannend und inspirierend. Der Autor versteht es die christlichen und jüdischen Mythen unterhaltsam und spannend für seine Geschichten umzugestalten. Das haben Gegner wie Belial, Metatron oder Lilith mehrfach bewiesen. Doch der Höllenengel namens Fiona aus dem vorliegenden Buch hat überhaupt keinen Hintergrund erhalten und es wird einfach lapidar behauptet, dass der Teufel diesen Engel erschuf. Als am Ende dann erwähnt wird, dass sich Fiona nur um Frank Durban kümmerten, um an John Sinclair heranzukommen verliert der Roman den letzten Funken an Glaubwürdigkeit. Darüber hinaus ist die Story angefüllt mit Ungereimtheiten und Schreib- oder Druckfehlern, die das Lesen zu einer Zumutung machen. Zum einen wird behauptet, dass Durban nur Tote zurücklässt und kurz darauf heißt es, dass es auch Überlebende gab, die aber nichts aussagen konnten. Außerdem wird erzählt, dass Durban nie verletzt wurde oder auch nur den geringsten Kratzer bei seinen Aktionen abbekommen hat. Doch bei der Beseitigung der beiden Dealer zu Beginn des Romans wird Frank ein Messergriff an den Kopf geworfen und der Agent kurzzeitig bewusstlos. Ein solcher Schlag bleibt aber gewiss nicht ohne Folgen. Das Finale ist als solches nicht zu bezeichnen und schlicht und ergreifend langweilig. Allein der Plan des Höllenengels John und Suko mit einzuschalten, um die beiden Geisterjäger bei dem Einsatz zu beseitigen entbehrt jeglicher Logik, was die Durchführung letztendlich bestätigt. Die Ereignisse laufen dann auch gestellt und nach Drehbuch ab, dass der Leser sofort weiß wie es ausgeht. Angst bekommt man um John und Suko jedenfalls nicht. Schade, dass die Taschenbücher mit solch einem belanglosen Abenteuer enden. Aber wenigstens wird dem Leser der Abschied dadurch leichter gemacht und man darf auf eine qualitative Besserung bei den Heftromanen hoffen.


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Kommentare zum Cover:
Eigentlich gar nicht so schlecht für ein Spoerr-Cover. Den Titel für einen Gruselroman allerdings in Pink zu halten ist schlichtweg eine grobe Fahrlässigkeit. Leider hat das Motiv auch rein gar nichts mit dem Inhalt zu tun.


Coverbewertung:
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