Larry Brent Nr. 84: Machetta, Sumpfhexe vom Mississippi
"Vorsicht!" rief Larry Brent noch. Er sah das Unheil kommen. Doch es war
schon zu spät. Der Taxichauffeur trat auf die Bremse. Der Wagen wurde
wie von einer Faust herumgerissen und rutschte quer über die Straße.
Den Mann erwischte es. Wie ein Gespenst war er plötzlich vor dem um
die Ecke kommenden Wagen aufgetaucht und wie eine Spukgestalt, die niedergewalzt
wurde, verschwand er plötzlich. Der Fremde wurde vom rechten Kotflügel
erfaßt und durch die Luft geschleudert. Zehn Meter vom Ort des Unfalls
entfernt, landete er auf dem Gehweg der anderen Straßenseite und
rührte sich nicht mehr. Auf den ersten Blick war dies nicht mehr als
ein normaler, bedauernswerter Unfall, in den Larry Brent völlig unbeteiligt
verwickelt wurde Aber was sich daraus entwickelte, wurde zu einem der
dramatischsten Kapitel seines Lebens. "Verdammter Mist!" Der Chauffeur schrie
es noch heraus, als der Wagen zentimterdicht neben der Straßenlaterne
vorbeisauste.
Rezension von
Diego250:
Kurzbeschreibung:
Cindy Fuller hat das langweilige Leben in einem Südstaaten - Dorf unweit
des Mississippi satt. Sie beschließt gemeinsam mit ihrem Freund nach
Jackson abzuhauen. Um der von den Eltern alarmierten Polizei zu entkommen
beschließen die beiden, durch die Sumpfwälder zu fliehen. Prompt
verlaufen sie sich und finden bei einem Gewitter Unterschlupf in einer
Hütte. Und zwar in jener der legendären Sumpfhexe Machetta, die
schon seit drei Jahrhunderten hier ihr Unwesen treibt. Unters geschehen in
New York merkwürdige Zwischenfälle, das Taxi in dem Larry Brent
und Maria-Rosa Mojales (siehe LB 81) sitzen, fährt einen gewissen Perry
Wilkinson an. Dieser flüchtet unverletzt als ob nichts geschehen sei
und verliert dabei seine Ausweispapiere. Brent bringt ihm die Papiere
zurück und wird dabei zum ersten Mal mit Machetta konfrontiert, die
im Körper Perrys steckt. Die Sumpfhexe versteht es den Wirtskörper
ohne große Probleme zu wechseln und mordet so zunächst unbemerkt
vor sich hin. Auch Larry und seine Schwester Miriam werden von Machetta (diesmal
in Nebelform) attackiert. Larry nimmt mit X-RAY-1 Kontakt auf welcher sich
an die Presse wendet. Prompt meldet sich ein Medium mit welcher der damals
noch lebende Perry Wilkinson okkulte Studien betrieben hat. Larry besucht
das Medium und erhält eine Karte mit dem genauen Standpunkt der Behausung
Machettas. Auch erfährt er das Machetta nicht zulassen darf das jemand
ihr Geheimnis lüftet. Gemeinsam mit X-RAY-7 begibt er sich auf den Weg
um der Hexe den Garaus zu machen. Dort bekommt Larry, der alleine operieren
muß, da Iwan den Hubschrauber fliegt, auch noch mit zerstückelten
Menschen Schwierigkeiten. Dank seiner "Laser-Kanone" wird er allerdings schnell
Herr der Lage.
Meinung:
Eigentlich ein ganz nettes Romänchen, das durchaus vertonbar ist. Dan
Shocker versteht es in diesem Band eine gute Atmosphäre zu schaffen,
der Sumpfwald und das Unwetter vor allem werden greifbar. Teilweise ist die
Geschichte sogar recht unheimlich, besonders die Szene in der Leichenhalle
in der Ann Malory abdreht. Auch das Ende hat einen für Gruselromane
untypischen Splatter-Touch (an der Stelle an der die Gliedmaße und
der kopflose Torso die Hütte stürmen). Alles in allem ist die
Geschichte recht spannend und phantasievoll, was ihr für meinen
persönlichen Geschmack eine dicken Pluspunkt gibt, allerdings hätte
man die Szenen mit dem Angriff auf die Brents weglassen, bzw. kürzen
müssen, da sie absehbar ausgehen und daher langweilig sind. Auch ist
Machettas N.Y. - Trip und die Transformation in Nebel etwas unpassend da
es sich ja um eine Sumpf- und nicht Nebelhexe handelt. Alles in allem würde
ich sagen ist die Geschichte auf jeden Fall im oberen Drittel des
LB-Durchschnitts einzuordnen, auch wenn sie teilweise wie schon gesagt schleppend
ist.
3 von 5 möglichen Kreuzen:
Rezension von
Florian
Hilleberg:
Kurzbeschreibung:
Als Larry Brent mit einer Bekannten zusammen in einem Taxi durch New York
fährt läuft ein Passant vor den Wagen, entkommt aber scheinbar
unversehrt. Brent findet die Brieftasche des vermeintlichen Unfallopfers
und erfährt, dass er Perry Wilkinson heißt. Der PSA-Agent
beschließt am nächsten Tag den Mann aufzusuchen, um zu sehen,
wer einen Autounfall so unbeschadet zu überstehen vermag. Doch Wilkinson
wiegelt den Agenten ab und auch ein Vertreter, der Wilkinson aus Schultagen
her kennt, wird von diesem barsch abgewiesen. Larry trifft diesen Vertretet
zufällig am selben Abend in einem Restaurant wieder, wo er Larry von
dem seltsamen Geschehen berichtet. Der Vertretet macht sich auf der Toilette
frisch, wo ihn Larry erwürgt auffindet. Doch niemand konnte unbemerkt
in die verschlossene Kabine hinein. Kurz darauf wird auch Larrys Schwester
Opfer eines geisterhaften Anschlags. Ein nebelhafter Schemen versucht die
Schauspielerin in ihrer Garderobe zu erdrosseln. X-RAY-3 kommt gerade noch
rechtzeitig, um das schlimmste zu verhüten, doch ab jetzt steht der
Agent selbst auf der Abschussliste von Machetta......
Meinung:
Der Roman beginnt mit der Szenerie in New York noch etwas zäh und
schleppend, gewinnt aber im Verlauf des Romans an Tempo und das Rätsel
um Perry Wilkinson verleiht dem Roman etwas mysteriöses. Die Handlung
um das Ausreißerpaar, welches im Sumpf eine verlassene, mit
Totenschädeln geschmückte Hütte findet, ist dagegen von Anfang
an spannend und beschreibt eine düster, drückende
Sumpfatmosphäre. Die Szenen, in denen die beiden jungen Leute das scheinbar
verlassene Haus erkunden und das Mädchen eine mumifizierte Leiche findet,
sowie der Kampf mit der eigentlichen Bewohnerin erinnert stark an Filme wie
Wrong Turn oder Texas Chainsaw Massacre. Wie die
Sumpfhexe ihre Opfer ins Jenseits befördert und die Schädel
aushöhlt, um damit ihre Hütte zu schmücken und zudem noch
in der Lage ist, den Leichenteilen der Opfer Leben einzuhauchen ist ein echtes
Stück Splatter-Horror. Ein wenig zu zufällig ist allerdings die
Begegnung Larrys mit dem Vertreter, den er am Vormittag erst vor der Wohnung
von Wilkinson traf. Das Finale, so kurz und schnörkellos es letztendlich
auch ist, ist dennoch dramatisch und hochspannend. Im Ganzen betrachtet ein
Gruselkrimi, den zu lesen, es sich lohnt.
4 von 5 möglichen Kreuzen:
Kommentare zum Cover:
Machetta vor ihrer Behausung und eines ihrer Opfer. Auch wenn diese Szene
so im Roman nicht vorkommt, vermittelt es einen passenden Eindruck von der
Handlung, die den Leser erwartet. Ein unheimliches und gruseliges Cover,
bei dem die Angst dem armen Mann buchstäblich ins Gesicht geschrieben
steht.
Coverbewertung:
Das Titelbild zu diesem Roman wurde schon einmal für den Silber Grusel-Krimi
Nr. 283 "Die Moor-Monster" von W. J. Tobien verwendet.
Auch für den Geister-Schocker Nr. 4 fand es Verwendung: