Macabros Nr. 7: Totenacker der Dämonen

Macabros Nr. 7: Totenacker der Dämonen


Als sie die Augen aufschlug, wußte sie, daß es passiert war. Man hatte sie gewarnt, aber sie hatte das Ganze für ein verbotenes Spiel gehalten. Nun war es zu spät, umzukehren. Cindy Parker befand sich in der Hölle. Schwärze hüllte sie ein. Sie schwamm in einem Gefühl von Angst und Beklemmung, das sie noch aus der Zeit ihrer Drogensucht her kannte. Sie glaubte, zuviel Heroin gespritzt zu haben. Die Blondine mit dem kurzen Bubenschnitt, der ihrem Gesicht etwas Burschikoses verlieh, warf den Kopf hin und her. Sie lag auf einer Steinplatte? Auf einem Altar? Cindy Parker konnte es nicht feststellen. Aber der Gedanke daran, daß es vielleicht ein Altar sein könne, erfüllte sie mit einer gewissen Hoffnung, die wie eine Flamme in ihr aufstieg.


von Dan Shocker, erschienen am 05.02.1974, Titelbildzeichner: R.S. Lonati
Rezension von Holger:


Kurzbeschreibung:
Heute abend ist es soweit. Sally Swanson, die junge, sexy Schauspieler erhält den langerwarteten Anruf ihrer Freundin Jeany Mallock. Die geheime Loge trifft sich wieder und Sally darf das erste Mal dabei sein. Sie will ein neues Mitglied werden, denn die Mitglieder werden reich belohnt für ihre Dienste den TEUFEL anzubeten. Und das einzige, was von ihnen verlangt wird, ist ihre SEELE für den TOTENACKER DER DÄMONEN...


Meinung:
Schön gruselig. Der Totenacker der Dämonen ist ein wirklich gelungener Einfall. Dieser trostlose Teil der Hölle hat mich total fasziniert. Der Friedhof mit den grässlichen Gräbern halb eingegrabener Frauen, die schwarzen Bäume, und die geierartigen Seelenvögel sind eine perfekte Kulisse für eine wirklich gelungene Story, die hier beginnt und auch wieder hier endet. Die Geschichte um die Teufelsanbeter in der realen Welt hat mir allerdings auch sehr gut gefallen. Und das, obwohl ich eigentlich gar kein Fan von Sekten-Storys bin. Hier ist das anders. Sally Swanson soll heute Abend ein neues Mitglied werden und begibt sich zum geheimen Treffpunkt der Sekte. Soweit, so unspannend. Doch die Sekte ist nicht allein. Sie wird schon seit geraumer Zeit von dem Privatdetektiv Peter Ellis beobachtet. Der hat schon eine Menge über die Machenschaften der Sekte herausgefunden. Und man fragt sich, warum er nicht zur Polizei geht. Erst recht wird die Sache mysteriös, als der Detektiv ein Sektenmitglied überwältigt. Er zieht sich seine Kutte mit Kapuze über. Und jetzt wird es richtig spannend, denn Ellis nimmt am Sabbat teil. Dan Shocker gelingt es unglaublich gut die Ängste des Mannes unter der Kutte, erkannt zu werden, zu beschreiben. Da man weiß, wie gefährlich die Sekte ist, leidet man förmlich mit ihm. Vor allem, da er ja kein Superheld wie Macabros ist. Auf dem Höhepunkt des Sabbats passieren mehrere unerwartete Dinge. Sally soll gar nicht eingeführt, sondern geopfert werden. Und dann erscheint auch noch Macabros, geschildert aus der Perspektive des Detektives (schöner Einfall). In dem Tumult kann allerdings der Sektenführer mit seinem Opfer fliehen. Nun beginnt gewissermaßen der Actionteil des Romans. Carminia Brado wird poltergeist-mäßig überfallen und entführt (nicht schlecht!!). Und Björn und Rani machen sich getrennt auf die Jagd nach diversen Sektenmitglieder. Björn selbst gerät in eine Falle (nichts Neues, aber ok). Rani hingegen kann einen der Teufelsanbeter (Fleetwood) auf recht coole Art und Weise erwischen und mit der Dämonenmaske exorzieren (ich liebe diese Maske!!). Björn und Carminia landen auf dem Totenacker der Dämonen. Dort kommt es zum entscheidenden (sehr spannenden) Finale, in dem Björn zuerst unterliegt. Rani gelingt es aber die beiden rauszuhauen. Er hat die (coole) Dämonenmaske mitgebracht (prima, prima!). Insgesamt ein wirklich gelungener Roman. Er ist sehr geradlinig (ohne große Handlungswendungen) und deshalb schön flüssig zu lesen. Seine Grusel-Spannung bezieht er mehr aus dem nicht-explizitem Horror im ersten Romanteil (was wäre wenn?!), und nicht aus dem Splatter. Den gibt es nämlich so gut wie gar nicht. Der Action kommt deshalb aber nicht zu kurz. Davon gibt s im zweiten Romanteil zur Genüge. Deshalb 4 Sterne.


Besonderheiten:
Die Dämonenmaske kommt das erste Mal voll zum Einsatz.


4 von 5 möglichen Kreuzen:
4 Kreuze


Kommentare zum Cover:

Der Totenacker der Dämonen wird sehr gut getroffen. Ich stelle ihn mir allerdings noch ein bisschen düsterer vor (nicht ganz so farbenprächtig).


Coverbewertung:
4 Kreuze
Rezension von Florian Hilleberg:


Kurzbeschreibung:
Rani Mahay wird durch seine Kristallkugel auf eine Teufelssekte in New York aufmerksam gemacht. Zusammen mit Björn Hellmark und der Polizei sprengen sie eine der schwarzen Messen. Doch damit gerät Björn selbst in das Visier des Schwarzen Priesters, der den Teufelssekten in New York vorsteht. Er lässt Carminia Brado auf den Totenacker der Dämonen entführen, einer anderen Dimension, in der die Opfer der Sekte lebendig begraben werden, um später als dämonische Vögel wiedergeboren zu werden. Björn versucht seine Freundin zu retten, und tappt dabei in die Falle des Schwarzen Priesters ...


Meinung:
Wohl jeder Geister- und Dämonenjäger der was auf sich hält, bekommt es früher oder später mit einer Teufelssekte zu tun. Auch Björn Hellmark macht da keine Ausnahme. Dass dann auch noch seine Freundin Carminia Brado entführt wird, vermag allerhöchstens noch Neulinge in diesem Genre zu überraschen. Wer jetzt allerdings annimmt, der Roman stecke voller Klischees, der hat weit gefehlt. Es gelingt dem Autor durchaus dem Thema neue Aspekte abzugewinnen, wie z.B. das herausragen der Beine aus der Erde, so dass sie wie bizarre Grabsteine wirken. Auch die Wiedergeburt der Seelen als geierartige Vögel erzeugt bei fantasiebegabten Lesern einen wohligen Schauer des Gruselns. Dass der Totenacker in einer fremden Dimension liegt verleiht dem Roman den nötigen Schuss Fantasy, der maßgebend für die Macabros-Hefte ist. Die Figuren wurden von Dan Shocker lebensecht charakterisiert und entwickeln schnell eine eigene Dynamik, so dass das Tempo des Romans auch in ruhigeren Abschnitten (die es aber kaum gibt) nicht langweilig wird.


Besonderheiten:
Rani Mahay und Björn Hellmark kämpfen zum ersten Mal Seite an Seite gegen die Dämonen.


4 von 5 möglichen Kreuzen:
4 Kreuze


Kommentare zum Cover:

Das Cover zeigt in dem gewohnt trashigen Stil der Lonati-Bilder die Frauen-Beine wie sie aus der Erde ragen. Das blutige Gesicht in Hintergrund stellt den Schwarzen Priester dar, der auch im Roman als dunkle Bedrohung im Hintergrund fungiert.


Coverbewertung:
3 Kreuze
Rezension von Benfi:


Kurzbeschreibung:
Der Privatdetektiv Peter Ellis versucht den immer mehr aufkommenden Teufelssekten in New York/USA Einhalt zu gebieten. Zu diesem Zweck observiert er die Wohnung von Ron Taylor, einem scheinbar korrektem Mitbürger, der wohl aber ein Doppelleben führt und Anführer einer Sekte sein muß. Als die Journalistin Cindy Parker verschwindet, welche der Detektiv oft in Begleitung von Ron Taylor sah, handelt Ellis und dringt in die Versammlungsräume ein. Dies tut auch Björn Hellmark, sein Zweitkörper Macabros und Rani Mahay, dessen Kristallkugel auf die Sekte hinwies. Schnell wird auch der zweite Kopf der Sekte - der Rechtanwalt Frank Fleetwood - enttarnt. Doch der wahre Boss bleibt unentdeckt. Ohne zu ahnen macht sich der, welcher Boris Markoff heißt, an Björn ran und lockt ihn in eine Falle. Auch Björns Freundin Carminia gelangt in seine Krallen. Und er setzt Beide in seiner Welt aus, in der es kein Entkommen für das Paar geben soll: dem Totenacker der Dämonen!


Meinung:
Ein weiterer spannender Roman der Serie, in dem es Björn abermals in eine andere Welt führt. Und dieser trostlose Friedhof ist wirklich toll von Dan Shocker beschrieben, daß man meint, schon einmal dort gewesen zu sein - und glücklicherweise nicht mehr hin muß! Sehr gut ist auch, daß Björn hier die volle Unterstützung von Rani Mahay benötigt; das macht die Serie realistischer und abwechslungsreicher. Leider sind es zwei Dinge, die mich von der Höchstpunktzahl abbringen. Als Rani den Polizeichef bei seinem unfreiwilligen Sprung aus dem vierten Stockwerk mit den Armen auffängt, staunte ich schon nicht schlecht! Eine gewagte und eigentlich unrealistische Aktion. Aber dann müßte ich natürlich alle Phantasien des Romans in Frage stellen, oder? Und leider ist es etwas eigenartig, daß Boris Markoff hier als Schwarzer Priester betitelt wird, in den Folgeromanen aber nicht erwähnt wird, daß Björn einen der Sieben existierenden Schwarzen Priester ja dann schon vernichtet hat! Aber vielleicht klärt sich dies noch auf


Besonderheiten:
- erster Auftritt von Boris Markhoff, einem der Schwarzen Priester, der aber scheinbar in seiner Welt vernichtet wird


4 von 5 möglichen Kreuzen:
4 Kreuze


Kommentare zum Cover:

Hat man den Roman einmal gelesen, ist man fasziniert von diesem Lonati-Werk. Genau so wird es auf diesem Totenacker aussehen. Trostlos und schaurig, dazu dieses ewig präsente, blutige Gesicht - gelungene Arbeit!


Coverbewertung:
5 Kreuze
Rezension von
Horror-Freak:


Kurzbeschreibung:
Björn Hellmark und Rani Mahay gehen in New York City dem Treiben einer geheimnisvollen okultistischen Loge nach, die im Keller eines Wohnhauses Satansriten feiern und deren Mitglieder zum Teil angesehene Bürger sind, wie zum Beispiel der Anwalt Frank Fleetwood. Die Loge der Anbeter Satans und dessen Untergebenen Asmodi opfert Menschen, vorzugsweise junge und schöne Frauen. Björn und Rani kommen zu spät, um das aktuelle Opfer zu verhindern, doch sie schaffen es immerhin, das Ritual weitgehend zu sabotieren, dass manche Logenmitglieder, unter ihnen Fleetwood auffliegen. Da die Gegenseite nicht untätig bleibt wird Fleetwood von seinem Auftraggeber dem Dämon Markoff beauftragt, Hellmark etwas entgegenzusetzen. Fleetwood beauftragt drei seiner Leute, alles über Hellmark herauszufinden, und die drei leisten gute Arbeit. Sie entführen Björns Freundin Carminia aus dem Hotel und liefern sie Markoff aus, der sie auf den Totenacker der Dämonen verschleppt, einem Friedhof der düstersten und grausamsten Sorte. Durch eine List lockt Markoff Björn in dessen Wohnung und setzt ihn dort außer Gefecht. Er stößt den gelähmten Hellmark durch ein Tor in die vierte Dimension, wo er den Totenacker der Dämonen betritt. Hier werden Menschen mit dem Kopf nach unten in die Erde gerammt, so dass nur noch die beine der Unglücklichen hervorragen. Augenblicklich werden die Opfer zu Steinen und ihre Seelen verwandeln sich in Raubvögel, die bis in alle Zeiten ihre Ruhestätte umkreisen müssen. Dämonen wollen auch Carminia hier begraben, und Björn muss gelähmt und somit gefangen von Markoff das grausame Treiben mitansehen. Unter dessen sucht Rani Mahay, der Carminias und Björns Verschwinden bemerkt hat den Anwalt Fleetwood auf und bannt den Dämon in ihm mit der Maske aus der deutschen Mühle. Von Fleetwood erfährt er den Namen seines Auftraggebers Boris Markoff. Diesen sucht er prompt auf. Björn gibt nicht auf und entsendet Macabros, der handlungsfähig ist und Carminia vor den mordlüsternen Dämonen vorerst retten kann. Beobachtet wird er von dem höhnischen und vergrößerten Gesicht Markoffs, der ihm voraussagt, dass er Carminia in dieser Welt nicht beschützen kann. Doch in der dritten Dimension wird der Dämon schließlich von Rani Mahay und der Dämonenmaske vernichtet, und Björn und Carminia entkommen gerade noch dem unheilvollen Ort.


Meinung:
Ich finde es immer wieder beachtlich, wie ein flüssig geschriebener Roman wie der Vorgänger Nr. 6 immer noch an Genialität übertroffen werden kann. Das einzige, was mir an diesem Roman unangenehm auffällt ist die Bösartigkeit der Dämonen in Carminias Hotelzimmer. Die Szene, in der sie fast wahnsinnig vor Angst wird wirkt für mich irgendwie dahingeschmiert, als hätte Dan Shocker zu der Zeit, als er diese Zeilen zu Papier brachte gerade einen schlechten Tag gehabt. Dafür stimmt der Rest des Romans und man wird die ganze Zeit über blendend unterhalten.


Besonderheiten:
Björn und Rami Mahay kämpfen erstmals gemeinsam gegen die dunklen Mächte.


4 von 5 möglichen Kreuzen:
5 Kreuze


Kommentare zum Cover:

Was soll man da noch sagen. Es ist stilvoll und man kann sich sofort ein Bild davon machen, was einen hier erwartet, obwohl man hier besser aufpassen hätte können, dass das Cover nicht schon zuviel verrät. Das Beste ist es ja nicht gerade, aber die Geschmäcker sind ja bekanntlich verschieden.


Coverbewertung:
2 Kreuze